Der Pferdeflüsterer, made in Germany: Das Teenie-Drama "Ostwind" begeistert durch eine mitreißende Story, eine starke Hauptdarstellerin und einen schwarzbraunen Hengst. Mika (Hanna Höppner) hat das Klassenziel nicht erreicht. Vorbei der Traum vom Ferienlager. Stattdessen verdonnern ihre Eltern die 14-Jährige, im Sommer auf dem Gestüt ihrer strengen Großmutter (Cornelia Froboess) für die Ehrenrunde zu büffeln.
Neben Stallbursche Sam (Marvin Linke) weckt der wilde Hengst Ostwind Mikas Interesse. Weder die begabte Springreiterin Michelle (Marla Menn) noch ihre Oma können das Tier zähmen. Mika beschließt, heimlich ihr Glück zu versuchen. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Vor 15 Jahren inszenierte Hollywood-Legende Robert Redford die Geschichte eines Mannes, der die Gabe besitzt, zu verstörten Pferden eine übersinnliche Beziehung herzustellen. Mit “Ostwind” kommt 2013 das deutsche Pendant zu ” Der Pferdeflüsterer” in die Kinos. Hanna Höppner sollte man nicht an Redfords Ausnahmetalent messen. Doch die Parallelen zwischen ihrer Figur und Tom Booker aus dem modernen Klassiker sind frappierend. Beide besitzen das Talent, mit bloßen Blicken und Gesten das Vertrauen eines wilden Hengstes zu gewinnen.
War “Der Pferdeflüsterer” noch eine Romanze, schlägt “Ostwind” den Weg einer Coming-Of-Age-Story ein. Mit Mika steht ein aufmüpfiger Teenager im Mittelpunkt, der sich von seinen Eltern zunehmend abnabelt, um einen eigenen Weg einzuschlagen. Knutschflecke und schnulzige Dialoge? Fehlanzeige.
Stattdessen baut Regisseurin Katja von Garnier ganz auf die besondere Aura, die dem tierischen Hauptdarsteller zu umgeben scheint. Die Filmemacherin nimmt die Gefühle ihrer Hauptfigur ernst. Das Drehbuch sticht mit seinen Dialogen mitten ins Herz der jungen Teenie-Generation zwischen Schulstress, Bubble-Tea und Web 2.0. Mit Hanna Höppner hat sie eine talentierte Schauspielerin entdeckt, von der wir hoffentlich noch einiges hören werden. Ihre Mika ist aus dem Leben gegriffen. Schrill, rebellisch und doch das durchschnittliche Mädchen von nebenan mit hohem Identifikationspotential für das junge Publikum.
“Ostwind” ist klassisches Genre-Kino. Kein Familienfilm à la Hollywood. Dazu ist die Zielgruppe zu klar definiert. Der Streifen ist vielmehr ein modernes Coming-Of-Age-Märchen, das Bock macht, die nächsten Ferien auf dem Reiterhof zu verbringen.
D 2013, R: Katja von Garnier, D: Hanna Höppner, Marvin Linke, Cornelia Froboess, 100 min, FSK 0.
Filmstart ist der 21. März. In Previews zu sehen: Cineplex 17. März 17 Uhr und UCI Nova Eventis 16. März, 14:30 Uhr.
Die Seite zum Film:
www.constantin-film.de/kino/ostwind
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