Wagner polarisiert. Bereits mit 12 Jahren forderte Wagner in der Schule: "Ich bin ein Genie! Für mich gelten andere Regeln!" Ein halbes Jahr vor der Völkerschlacht 1813 in Leipzig geboren und 1883 in Venedig gestorben, hat der Komponist, Dramatiker, Theaterregisseur und Dirigent Wilhelm Richard Wagner ein langes, schaffensreiches, illustres und bewegtes Leben vorzuweisen, das bis heute sowohl musikalisch als auch politisch und kulturell seinen Einfluss ausübt.

Von Beethovens Oper “Fidelio” inspiriert, stand für Wagner bereits mit 16 Jahren fest: Ich werde Musiker! – Auf seinem kurvenreichen Weg vom Leipziger Musikstudenten zu einem der bedeutendsten Komponisten und zugleich einem der umstrittensten Künstler der Geschichte traf er auf Persönlichkeiten wie seinen Gönner König Ludwig II. von Bayern, Franz Liszt, August Röckel, Heinrich Heine oder Friedrich Nietzsche.

Wo viel Licht, da viel Schatten.

Wagner wollte die seiner Meinung nach dekadenten Theater seiner Zeit reformieren und durch seine Kunst zur Volkserziehung beitragen und damit die Welt verbessern.

Wollte er das auch, als er das antisemitische Pamphlet “Das Judenthum in der Musik” schrieb?

Wagner war Vegetarier wie später auch sein Fan Adolf Hitler – ein Schelm, wer Arges dabei denkt, denn das macht aus Wagner noch keinen Nazi …Kurzum: Wagners Leben ist ein lohnendes Feld für einen aufregenden Ritt durch einen Fiebertraum aus Bildern, Bewegung und Licht. Ein lohnendes Thema für einen ambitionierten vollanimierten Kurzfilm über das Leben Richard Wagners und seinen Nachhall in der Zeit und in der Welt, humorvoll erzählt und choreografiert auf Wagners berühmtestes Musikstück, den “Walkürenritt”, das von dem Musikprojekt Speedmöik des Gitarristen Gary Schmalzl mit E-Gitarre, Bass und Schlagzeug neu intoniert wurde.

Wagner agierte unter dem Motto “Klotzen statt Kleckern”.

Eben diesem Motto hat sich auch Regisseur Schwarwel, den die Leser der L-IZ als pointierten Zeichner kennen, verschrieben und die Handlung des Films setzt wie Wagner in seinen eigenen Werken auf einen hohen Grad an inhaltlicher Dichte und spielt dabei gekonnt mit dem vorhandenen Halbwissen des Zuschauers, wodurch sich der volle Genuss an dieser Filmwelt und dem intelligenten Humor eröffnen.

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Die Geschichte funktioniert ohne Dialoge und nur mit der Musik Wagners und eignet sich durch ihre Erzählweise und die gewählte Bildstilistik für Jung und Alt, Schüler und Gelehrte, ebenso wie für Neueinsteiger in die Themen Klassik und Wagner als auch durch Anspielungen auf Hintergrundwissen für die eingefleischten Wagner-Fans, die “Wagnerianer”.

Drehbuch, Storyboard, Animation, Backgrounds, Art Direction und Regie übernimmt alles Schwarwel. Sieben Minuten lang soll der Clip werden, gezeichnet als klassischer 2D-Animationstrickfilm.

Und die Premiere soll im Rahmen der Richard-Wagner-Festtage der Stadt Leipzig am Freitag, 24. Mai, um 18 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig stattfinden.

Schon mal schnuppern: www.richard-wagner-film.com

www.schwarwel.de

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