"96 Hours" (Originaltitel: Taken) war einer der Action-Hits 2008. Die Tochter von Ex-Agent Bryan Mills (Liam Neeson) wird beim Europa-Trip gekidnappt. Daddy bleiben 96 Stunden, um seine Liebste im Alleingang aus den Fängen skrupelloser Menschenhändler zu befreien. Der Feldzug glückt, verkauft sich an der Kinokasse und vier Jahre später steht "Taken 2" in den Startlöchern.
So lauten die Gesetze der Branche. Der Franzose Olivier Megaton führt wieder Regie. Zu den Produzenten zählt erneut Luc Besson. Und die Story ist ein warmer Abklatsch des Originals. Die Bösewichte aus Teil eins wollen sich an Bryan Mills rächen. In Istanbul entführen sie den ehemaligen CIA-Mann samt Ex-Frau. Nur Tochter Kim (Maggie Grace) kann den Gangstern entkommen. Statt zur US-Botschaft zu fliehen, macht sich die Teenagerin daran, ihre Eltern zu befreien.
Absurder geht’s eigentlich nicht mehr, doch Megaton setzt noch eine Schippe drauf. Verfolgungsjagden in den Gassen Istanbuls, viel wüstes Rumgeballer, die halsbrecherische Flucht im gestohlenen Taxi auf das Gelände der US-Vertretung. Dass diese sich eigentlich in Ankara befindet, stört Megaton herzlich wenig. “Taken 2” ist das typische Sequel eines Streifens, der eigentlich nicht fortgesetzt werden kann.
Die Macher mühen sich redlich, die eigentlich abgeschlossene Story fortzuschreiben, lassen sogar noch Luft für einen dritten Teil. Liam Neeson verkörpert wieder einmal eine Vaterrolle. Kennt man von ihm mittlerweile zu Genüge. Schließlich bildete er bereits Darth Vader und Batman aus, rettete tausende Juden vor dem sicheren Tod und führte das A-Team an. Übrigens in durchweg besseren Filmen als “Taken 2”, der als Schatten seines Vorgängers bestenfalls zur spätnächtlichen Belustigung bei Bier und Popcorn taugt.
Frankreich 2012, Regie: Olivier Megaton, D: Liam Neeson, Maggie Grace, Famke Janssen, 92 Min., FSK 16.
Filmstart ist der 11. Oktober, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.
Die Seite zum Film:
www.96hours-taken2.de
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:
Keine Kommentare bisher