Baltasar Kormakur ist bisher ein relativ unbeschriebenes Blatt. Zuletzt fiel der isländische Regisseur mit spanischen Wurzeln durch die mittelmäßige Direct-To-DVD-Produktion "Run for her Life" mit C-Star Diane Kruger auf. Sein Schmuggler-Drama "Contraband" ist unterhaltsames Popcorn-Kino. Mehr aber auch nicht.

Chris Farraday (Mark Wahlberg) hat sein hartes Leben als Schmuggler hinter sich gelassen, jobbt bei einer Security-Firma und führt mit Gattin Kate (Kate Beckinsale) ein bürgerliches Leben. Als sein Schwager Chris (Ben Foster) nach einem vermasselten Job plötzlich in Lebensgefahr schwebt, sieht er sich gezwungen, seine illegalen Schiebereien wieder aufzunehmen. Weil ihm sein Ruf vorauseilt, ist ein Team schnell zusammengestellt. Die Reise führt die Jungs nach Panama, von wo aus sie eine Million Dollar Falschgeld in die USA verschiffen wollen. Als der Plan zu misslingen scheint, landen Kate und Chris Söhne auf der schwarzen Liste böswilliger Drogenbosse. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Keine Frage, die Story hat etwas von “Mission Impossible”. So waghalsig das Unternehmen, so gefährlich die Mission. Denn neben dem Zoll muss er sich mit einem nachtragenden Frachtschiffkapitän und ungeduldigen Drogendealern auseinandersetzen. Kormakur inszeniert “Contraband” als geradliniges Action-Movie. Die Knalleffekte stimmen, sind teils äußerst spektakulär (etwa die Kollision eines Schiffs mit der Hafenmauer) und an den richtigen Stellen platziert. Die Handlung ist in sich schlüssig, aber leider ab der Hälfte des Films weitgehend vorhersehbar. Kormakur versucht erst gar nicht, den Zuschauer, etwa durch ein unerwartetes Ende, auf die Schippe zu nehmen. Zweifellos das größte Manko des Streifens, das ihn in die Durchschnittlichkeit befördert.
Auch die Figuren sind viel zu oberflächlich gezeichnet. Warum der Kapitän des Schmuggelschiffs auf Farraday einen dicken Hals hat, kommt beispielsweise gar nicht zur Sprache. Mark Wahlberg macht als hartgesottener Schmuggler zwar eine ordentliche Figur, aber er bemüht sich nicht ansatzweise, das Potenzial seiner Rolle voll auszuschöpfen. Für Sidekick Kate Beckinsale scheint der Blockbuster gleichfalls mehr Pflichtübung als Kür zu sein. Zumindest dem Spaß tut das keinen Abbruch. Und seien wir ehrlich: Wer erwartet von einem Film mit dem einfallslosen Titel “Schmuggelware” schon ganz großes Kino?

USA 2012, R: Baltasar Kormákur, D: Robert Wahlberg, Caleb Landry Jones, Jason Mitchell, 109 Min, FSK 16.

Filmstart ist der 15. März, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.contraband.at/contraband

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