Traue keinem außer dir selbst. Rund vier Monate nach dem Endzeit-Thriller "Contagion" entführt Steven Soderbergh sein Publikum in die Welt der Nachrichtendienste. Geheimagentin Mallory Kane (Gina Carano) lebt gefährlich. Rund um die Welt leitet die taffe Frau verdeckte Einsätze für Regierungen, die bereit sind, das nötige Kleingeld locker zu machen.
Mal mehr, mal weniger illegal. Als ihr eine heikle Mission entgleitet, wird sie plötzlich selbst zur Gejagten. Verraten von den eigenen Auftraggebern, rächt sie sich an denen, die sie ans Messern liefern wollten. Sie muss sich beeilen. Denn die Polizei sitzt ihr bereits im Nacken.
In “Haywire” kehrt Soderbergh zurück an einen seiner größten Erfolge. Ganz im Stil von “Ocean’s Eleven” inszeniert er das Katz-und-Maus-Spiel quer durch Europa als klischeebeladenen Agententhriller. Zwar geht es gelegentlich etwas ruppig zur Sache, denn Mallory Kane kennt keine Gnade. Doch die seichte Unterhaltung steht klar im Vordergrund.
Die ehemalige Mixed-Martial-Arts-Kämpferin Gina Carano teilt in der männerdominierten Geheimdienstwelt sehr glaubhafte Hiebe aus. Wenngleich sich ihre Schauspielkunst in Grenzen hält, überzeugt sie in den kurzen, oft waffenlosen Auseinandersetzungen mit ihren Widersachern. In deren Rollen glänzen Hochkaräter wie Ewan McGregor, Michael Fassbender, Antonio Banderas oder Michael Douglas, die dem Film allein durch ihre Präsenz mehr Qualität verleihen.
Entgegen aller Erwartungen ist der Streifen kein billig gestricktes Blockbusterkino, sondern bewegt sich klar abseits des Mainstreams. Dafür spricht nicht nur die Besetzung der Hauptrolle mit einer Ex-Freefighterin, sondern auch die nüchterne, manchmal holprige Inszenierung Soderberghs. Statt große Knalleffekte herbeizuzaubern, setzt der Regisseur auf kalten Realismus, der stellenweise in Minimalismus mündet. Das macht “Haywire” zu einem sehenswerten Film.
USA 2011, R: Steven Soderbergh, D: Gina Carano, Ewan McGregor, Michael Douglas, Michael Fassbender, 93 Min, FSK 16.
Filmstart ist der 8. März, zu sehen im CineStar und UCI Nova Eventis.
Die Seite zum Film:
www.haywire-derfilm.de
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