Schon 2008 verpasste Hollywood mit "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" Jules-Verne-Liebhabern einen cineastischen Tiefschlag. Der Streifen rasselte bei Kritikern gnadenlos durch. Ein Einspielergebnis von knapp 100 Millionen Dollar allein in den USA bewog seine Macher jedoch dazu, sich dennoch an eine Fortsetzung zu wagen.
“Die Reise zur geheimnisvollen Insel” steht dem Vorgänger in Sachen Qualität in nichts nach. Daran ändert auch die Verpflichtung von Ex-Wrestler Dwayne Johnson und Weltstar Michael Caine nichts.
Sean Anderson (Josh Hutcherton) empfängt einen verschlüsselten Notruf von einer mysteriösen Insel, die auf keiner Karte verzeichnet ist. Weil sein neuer Stiefvater Hank (Dwayne Johnson) den 17-Jährigen nicht davon abbringen kann, den Ursprung des Signals ausfindig zu machen, begleitet er seinen Sohn auf eine Reise in die Südsee in eine Region, die kaum ein Mensch zuvor gesehen hat. Nur Helikopterpilot Gabato (Luis Guzmán) ist bereit, sich auf den riskanten Trip einzulassen.
Mit ihm und seiner Tochter (Vanessa Hudgens) erreichen sie nach einer Bruchlandung die Insel, wo Sean eine Ãœberraschung erlebt. Der Funker entpuppt sich als sein verschollener Großvater (Michael Caine), der felsenfest an den Wahrheitsgehalt von Jules Vernes Erzählungen glaubt. Tatsächlich scheint das Einöd einer Erzählung des Schriftstellers entsprungen zu sein. Oder handelt es sich um den Schauplatz von “Gullivers Reisen”? Oder doch um Stevensons “Schatzinsel”? Bevor die Abenteurer diesen Fragen nachgehen können, müssen sie ihr eigenes Leben retten. Denn die Insel droht im Meer zu versinken. Ihre einzige Hoffnung ist Kapitän Nemos U-Boot, das in einer Grotte versteckt sein soll.
Selten war ein Abenteuerfilm so lieblos inszeniert wie “Die Reise zur geheimnisvollen Insel”. Regisseur Brad Peytons (“Cats & Dogs”) Inszenierung sollte am Besten gleich 80.000 Meilen unter das Meer verbannt werden. Die Handlung ist flach, die Dialoge klischeebeladen, das Setting entfaltet keinerlei Magie, die Schauspieler spielen durchweg schlecht. Die 3D-Effekte sorgen für mehr Bildtiefe, aber das war’s auch schon. Viel zu selten fliegen dem Zuschauer Gegenstände oder Unterwassermonster um die Ohren, als dass sich der Zuschlag an der Kasse rechnen würde.
Michael Caine sorgt in seiner Nebenrolle als verrückter Abenteurer für ein paar Lacher. Dwayne Johnson dürfte dagegen seine Qualitäten in einem Boxring besser ausspielen können als auf der Leinwand. Der Wrestler erweckt wie in all seinen Filmen den Eindruck, fehl am Platz zu sein.
Sidekick Vanessa Hudgens hat an der Seite von Josh Hutcherson nur gut auszusehen. Der Hauptdarsteller war zuletzt in dem Familiendrama “The Kids Are All Right” zu sehen, in dem er sein Talent besser ausspielen konnte. Die Abenteuer-Komödie bietet ihm mit flachen Dialogen und einem oberflächlichen Charakter dazu keinen Raum. Nicht zuletzt deshalb taugt der Teenie-Streifen nicht einmal zum chilligen Kinospaß nach Schulschluss.
USA 2012, R: Brad Peyton, D: Dwayne Johnson, Sir Michael Caine, Josh Hutcherson, 94 Min, FSK 6.
Filmstart ist der 1. März, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.
Die Seite zum Film:
wwws.warnerbros.de/journeytothecenteroftheearth2
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