Eine Einladung zum kostenfreien Ausstellungsbesuch verbindet das Stadtgeschichtliche Museum am Donnerstag, 16. Januar, um 16 Uhr mit der Einladung zu einem Gespräch unter dem Titel „Das fehlende Puzzleteil. Objekte, Herkunftsgeschichten, Schicksale“. Dabei geht es um die oft geradezu brisante Frage, woher die Sammlungsstücke in den Austellungen des Stadtgeschichtlichen Museums und anderer städtischer Einrichtungen eigentlich kommen.
Denn die Herkunft der Objekte ist nicht immer eindeutig. Und oft genug stecken dahinter Schicksale von Menschen, die ihren Besitz ganz und gar nicht freiwillig abgegeben haben.
Zum Beispiel Carl und Laura Sonntag. Sie hatten in Leipzig eine beachtliche Bibliothek und Kunstsammlung, die während der Zeit des Nationalsozialismus enteignet wurde. Laura Sonntag war Jüdin und musste mit ihren Kindern Deutschland verlassen, woraufhin das gesamte Hab und Gut beim Versteigerungshaus Klemm 1941 veräußert wurde. Verschiedene Leipziger städtische Einrichtungen erwarben dann Kunstwerke und Bücher aus dem Besitz der Familie.
In einem Gespräch mit Korina Kilian, Leipziger Stadtbibliothek, und Ulrike Saß, Museum der bildenden Künste, werden gemeinsam mit Provenienzforscherin Lina Frubrich die verschiedenen Eingänge in den Sammlungsbestand und der Umgang mit den Objekten nach 1945 in den jeweiligen Einrichtungen erläutert und diskutiert.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Studioausstellung „Das fehlende Puzzleteil. Objekte, Herkunftsgeschichten, Schicksale“ zur Provenienzforschung am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig statt.
„Enteignet, verkauft – restituiert? Die Sammlung von Carl und Laura Sonntag“. Führung und Gespräch am Donnerstag, 16. Januar, 16 Uhr im Haus Böttchergäßchen, Böttchergäßchen 3. Der Eintritt ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist erwünscht unter stadtmuseum@leipzig.de oder Tel. (0341) 9651340
Keine Kommentare bisher