Wie waren die Menschen im Barock gekleidet, wie funktionierten Flohfallen und woraus bestand die Tinte vor 300 Jahren? Der Tag „Bach barrierefrei“ bietet Museumsgästen mit und ohne Behinderung vielfältige Angebote für alle Sinne: In den „Führungen mit Berührung“ und an Taststationen mit barocken Kleidungsstücken und allerlei Alltagsgegenständen kommen sie Bachs Zeit auf sinnliche Weise näher.
Mithilfe einer Punktschriftmaschine können sie eine Postkarte in Braille-Schrift verfassen. An einer weiteren Station erfahren sie, wie Musikstücke in Blindenschrift notiert werden. Zu einem Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach laden die Musikerinnen Cornelia Osterwald (Cembalo) und Birgit Schnurpfeil (Barockvioline) in den barocken Sommersaal ein.
In der Dauerausstellung können die Besucherinnen und Besucher Bachs Leipzig auf einem begehbaren oder tastbaren Stadtplan erkunden. Im virtuellen Orchester können sie Musikinstrumente des Barock erklingen lassen und mit ihren Klangfarben experimentieren. Der Raum ist mit Blindenschrift und Tastbüchern ausgestattet.
In der gemeinsam mit dem Klangkünstler Erwin Stache entwickelten interaktiven Komponierstube lassen sich ungewöhnliche Objekte wie eine Kaffeemühle oder eine Schnupftabakdose zum Klingen bringen. Außerdem können die Gäste aus einer Auswahl lyrischer Wörter einen Liedtext zusammenstellen und auf verschiedene Weise vertonen.
Die barrierefreien Versionen des Mediaguides in Leichter Sprache, in Deutscher Gebärdensprache und für blinde Menschen führen das Publikum durch die klingende und interaktive Dauerausstellung. Sie sind im Museum erhältlich oder können vorab kostenlos auf das eigene Smartphone geladen werden (App: Bach-Museum Leipzig). Menschen aus dem Autismus-Spektrum können sich mithilfe von Dokumenten auf den Besuch vorbereiten, die sie auf der Museumswebseite herunterladen können.
Auch die aktuellen Sonderausstellungen „Die Stimmen der Frauen aus der Bach-Familie“ und „Meisterwerke im Wochentakt – Bachs Choralkantaten-Jahrgang wird 300“ sind am Tag „Bach barrierefrei“ kostenfrei zu besichtigen.
Das Bach-Museum Leipzig befindet sich am Thomaskirchhof 15/16, direkt gegenüber der Thomaskirche, und hat von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 Uhr und 18 Uhr geöffnet.
Programmübersicht
„TAG DER OFFENEN TÜR“ IM BACH-MUSEUM LEIPZIG
5. Oktober 2014, 10.00–18.00 Uhr / Veranstaltungsübersicht:
10.00–18.00 h: Bachs Zeit entdecken an Taststationen
Wie waren die Menschen im Barock gekleidet, wie funktionieren Flohfallen und woraus Bestand die Tinte vor 300 Jahren?
10.00–18.00 h: Grüße in Braille-Schrift
Verfassen von Postkarten an der Punkschriftmaschine.
Materialtisch mit Tast- und Braillebüchern für Kinder und Erwachsene.
Kennenlernen der Braille-Notenschrift.
11.00 & 14.30 h: Führung mit Berührung
Rundgang zum Anfassen und Hören durch die klingende Dauerausstellung.
16.00–16.30 h: Konzert im Sommersaal
Das Duo Cornelia Osterwald (Cembalo) und Birgit Schnurpfeil (Barockvioline) spielt im barocken Konzertsaal des Bach-Museums Werke von Johann Sebastian Bach.
Am Tag „Bach barrierefrei“ ist der Eintritt für alle Gäste frei.
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