Leipziger Wahrzeichen wie Völkerschlachtdenkmal, Thomaskirche oder Uni-Riese bekommen täglich den roten Teppich ausgerollt – sie stehen bei Touristen ganz vorn auf dem Besuchsprogramm. Der bundesweite Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, gibt nun auch jenen Wahrzeichen aus Leipzig eine Bühne, die sich sonst eher im Hintergrund tummeln: In der ehemaligen Halle 14 auf der Alten Messe, dem Pavillon der Hoffnung, eröffnet Baubürgermeister Thomas Dienberg um 10 Uhr den Aktionstag.

Um 10.30 Uhr und 13 Uhr gibt es vor Ort fachkundige Führungen – bei Kaffee und Kuchen.

Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt zu diesjährigen Tag des offenen Denkmals: „Neben Wahrzeichen mit überregionaler Bedeutung, herausragenden Kulturdenkmalen wie der Nikolaikirche oder dem Völkerschlachtdenkmal, gibt es ganz individuelle Wahrzeichen: die Kirche im Quartier, den Lieblingspark oder gar die eigene Wohnung in einem Baudenkmal. Sie alle werden zum Tag des offenen Denkmals gewürdigt und zeigen, welch‘ denkmalreiche Stadt wir sind.“

Versöhnungskirche in Gohlis. Foto: Ralf Julke
Versöhnungskirche in Gohlis. Foto: Ralf Julke

So bittet das Kino der Jugend in der Eisenbahnstraße zum Besuch, auch die Parkstadt Dösen oder das alte Stadtbad bieten exklusive Einblicke.

In der Deutschen Nationalbibliothek gibt es um 10.15 und 11 Uhr Führungen speziell für Kinder, ein Mitarbeiter des Amtes für Gebäudemanagement informiert um 11 und 13 Uhr zur Sanierung des ostmodernen Kindergartens „Haus Sonnenblume“ in der Krönerstraße 43; in der Versöhnungskirche in Gohlis gibt es Orgelmusik und Turmbesteigung: Vom thematischen Rundgang über Ausstellungen bis hin zu Familienprogrammen umfasst das vielfältige Leipziger Angebot insgesamt rund 70 Punkte.

Für einige Veranstaltungen sind die Plätze begrenzt und eine Voranmeldung nötig. Informationen zum umfangreichen Programm gibt es zudem online auf www.leipzig.de/offenes-denkmal.

Der Pavillon der Hoffnung (ehemals Halle 14)

Die Halle 14 wurde zwischen 1982 und 1986 auf dem Gelände der Technischen Messe im Auftrag des VEB Carl Zeiß Jena erbaut, nach einem Entwurf des polnischen Kollektivs Biuro Projektowo. Die 46 Meter lange und 36 breite stählerne Halle an der Kreuzung Alte Messe/Puschstraße diente zu Messezeiten der Warenpräsentation im Bereich Mikroelektronik, Feinmechanik und Optik; die angefügten Baukörper zur Verwaltungsunterbringung und als Lagerräume.

Eine aufwändige Innenarchitektur von Foyer, Treppenhäusern und den drei Salons ist bis heute bewahrt; die Fassade aus Waschbetonplatten ist terrassiert und stellenweise abgekantet und mit Fensterbändern aus getönten Scheiben aufgewertet.

Die Halle 14 ist damit selbstbewusster Ausdruck dafür, wie die Technische Messe in den 1970er und 1980er Jahren baulich im Sinne der späten Moderne überformt wurde. Der Verein Pavillon der Hoffnung betreibt das markante Gebäude heute unter anderem als ökumenisches Zentrum und für die August-Hermann-Francke-Grundschule.

Tag des offenen Denkmals 2024 im Landkreis Leipzig

Auch im Landkreis Leipzig nehmen wieder viele private und öffentliche Denkmalseigner am Tag des offenen Denkmals teil und öffnen ihre Pforten für die Besucher. Oft bieten sie zudem noch Führungen und weitere Programmpunkte an. Lassen Sie sich zu einer Entdeckertour inspirieren. Einen Überblick über die offenen Denkmale im Landkreis Leipzig und Umgebung findet man unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Die Kirchruine Wachau. Foto: Landratsamt Landkreis Leipzig
Kirchruine Wachau. Foto: Landratsamt Landkreis Leipzig

Wer am 8. September nichts verpassen möchte, kann sich auch die kostenlose App der Deutschen Stiftung Denkmalschutz herunterladen. Dort sind die Informationen zu tausenden geöffneten Denkmalen: Hintergründe, Geschichte, Öffnungszeiten und Programm gespeichert. Es gibt eine interaktive Karte mit allen teilnehmenden Denkmalen und Events, vielseitige Such- und Filtermöglichkeiten, Kalender- und Erinnerungsfunktion und Routenplanung. Auch diese App und viele weitere Informationen findet man unter www.tag-des-offenen-denkmals.de

Tag des offenen Denkmals in Grimma

Historische Gebäude und Museen sind alles andere als stille Zeitzeugen: Der Internationale Tag des offenen Denkmals am Sonntag, dem 8. September 2024, bringt sie zum Sprechen. Das Motto in diesem Jahr lautet „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“.

Im Gemeindegebiet Grimma beteiligen sich zwölf geschichtsträchtige Häuser am Denkmaltag. Die Veranstaltungsorte öffnen in der Regel von 10.00 bis 17.00 Uhr.

Interessierte haben die Möglichkeit, die Wassermühle Höfgen, die Paltrockwindmühle Schkortitz, das Jagdhaus und das Rittergut Kössern, den Schlosshof Döben sowie die St. Georgenkapelle zu besichtigen. Zudem haben die Museen Göschenhaus, Kreismuseum und der Wilhelm Ostwald Park geöffnet.

Auch die Rathausgalerie kann bestaunt werden. In Großbothen öffnen die Dorfkirche und das Wilhelm-Wundt-Haus. Der Tag bietet eine hervorragende Gelegenheit, in die Geschichte und Architektur dieser bedeutenden Baudenkmale einzutauchen.

Modell Schloss Döben im Tee-Pavillon.
Modell Schloss Döben im Tee-Pavillon. Quelle: Sebastian Bachran

An diesem Sonntag werden auch Führungen und Wanderungen angeboten. Ab 10.00 Uhr beginnt die Krimiführung am Markt Grimma. Eine Wandergruppe läuft ab 11.00 Uhr von der Hängebrücke den Weg der Steine in Richtung Höfgen. Von der Hängebrücke startet eine Wanderung ab 12.00 Uhr durch das Klosterholz nach Großbothen. Die Führung an der Klosterruine Nimbschen beginnt um 15.00 Uhr.

Der Veranstalter der Wanderungen, die Sportfreunde Neuseenland, bittet um vorherige Anmeldung. Zum Abschluss gibt es ein Klavierkonzert um 17.00 Uhr im Jagdhaus Kössern. Die junge Pianistin JungIn Ryu spielt Werke von Bach, Chopin, Rachmaninoff und Schumann.

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