Drei Monate – von der Sommersonnenwende bis zur Tag-und-Nacht-Gleiche im Herbst – dauert die Ausstellung der Fotografien von Gerd Lehmann, die ab Donnerstag, dem 20. Juni, auf dem Leipziger Südfriedhof zu erleben ist. Der 1945 geborene Gerd Lehmann, der selbst als Modell für Modeproduktionen vor der Kamera stand, wechselte 1969 als Autodidakt die Seite und avancierte zu einem der bekanntesten Beautyfotografen der DDR und machte sich auch in Westberlin einen Namen.
Nach der Wende fotografierte Lehmann die Nachwende-Technoszene Leipzigs und hinterließ mit seinen Gothic-Bildern einen tiefen Eindruck in der Schwarzen Szene, die er jahrelang mit der Kamera begleitete.
Die Retroperspektive zeigt neben den Szene-Aufnahmen auch viele interessante Fotografien aus den Bereichen der Beauty-, Mode- und Gebrauchsfotografie.
Der Fotograf Gerd Lehmann
1945 geboren, war Gerd Lehmann 1963 sogar in der Jugendauswahlmannschaft der DDR im Radrennen, später dreimal Bezirksmeister und siebenmal Kreismeister im Skilanglauf und der Nordischen Kombination
Er arbeitete nebenberuflich als Modell und Kellner, ließ sich zum Eisenbahner mit Abitur ausbilden und wurde nach drei Studiengängen – u.a. an der HGB – exmatrikuliert.
Seit 1969 verdient er sich seinen Lebensunterhalt mit der Kamera, arbeitete Arbeit für die Werbung, fotografierte Frisuren, Schmuck, Kosmetik, Pelz, Mode und für die DEWAG, die bekannteste Werbefirma der DDR. Zweimal bekam er die Auszeichnung beste Arbeit des Jahres, erhielt auch nationale und internationale Auszeichnungen als Fotograf, hatte zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen in Büchern, Magazinen und Zeitungen, Zeitschriften.
1987 ging er nach Westberlin, arbeitete hier unter anderem für Udo Walz. Nach der „Wende“ widmete er sich der Szenefotografie, ab 1994 speziell in der Schwarzen Szene und in der Techno-Szene.
Die Ausstellung
Die Freiluftaufstellung auf dem Südfriedhof wird am Donnerstag, dem 20. Juni, um 14 Uhr eröffnet. Sie dort bis zum 22. September zu sehen sein. Erkunden kann man sie auf dem Südfriedhof ab Nordtor (Friedhofsweg 3). Der Künstler wird versuchen, an allen Sonntagen seiner Ausstellung von 14 bis 17 Uhr vor Ort zu sein und freut sich auf Gespräche mit interessierten Gästen.
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