Auschwitz war bereits befreit, da starb Anne Frank in den letzten Wochen des Krieges im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Am vergangenen Samstag, dem Jahrestag der Auschwitz-Befreiung, eröffnete deshalb die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ im Neuen Rathaus in Leipzig. Die Ausstellung zeigt Bilder und Texte von Anne Frank selbst, sowie andere Zeitzeugnisse und lädt zur Selbstreflexion ein.
Neben intimen Fotos und Texten aus Anne Franks Leben, die ihren Weg nachzeichnen, wirft sie auch Fragen auf: Was kann ich bewirken? Wer sind wir? Zu welcher Gruppe gehöre ich? Wen schließe ich aus? Die Ausstellung möchte vor allem auch junge Menschen erreichen. Geschulte Jugendliche bieten selbst Führungen durch die Ausstellungsinhalte für junge Besucher*innen ab der 8. Klasse an.
In Leipzig wird die Ausstellung des Anne-Frank-Hauses Berlin als Kooperation der Stadt mit der Botschaft der Niederlande, dem „Ariowitsch-Haus – Zentrum jüdischer Kultur“, dem Landesschulamt und dem Gastland der Leipziger Buchmesse 2024, Niederlande und Flandern gezeigt.
Zu sehen ist sie kostenfrei noch bis zum 15. März von Montag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr und freitags 9 bis 16 Uhr in der unteren Wandelhalle des Neuen Rathaus.
Eröffnungsfeier mit Reden von OBM und Piwarz
Zur Eröffnung waren Vertreter*innen der Stadtgesellschaft und insbesondere jüdischen Lebens, sowie viele Bürger*innen. Vor Ort sprachen unter anderem Oberbürgermeister Burkhard Jung und Sachsens Kultusminister Christian Piwarz. Vor dem Hintergrund des steigenden Antisemitismus in Deutschland wiesen beide darauf hin, dass der Horror des Nationalsozialismus sich nicht wiederholen dürfe.
Der Antisemitismus in Deutschland stieg bereits vor dem 7. Oktober-Attentat der Hamas in Deutschland an. Der Großteil der antisemitischen Straftaten wird dabei laut Bundesinnenministerium von Personen aus dem rechten oder rechtsextremen Milieu begangen.
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