Wer die Panoramen von Yadegar Asisi mag, kann sich auf den März 2024 freuen. Dann wird das Panorama „Die Kathedrale von Monet“ erstmals im Leipziger Panometer gezeigt. Das im Stil des Impressionismus gemalte Werk führt Besuchende in das französische Rouen des 19. Jahrhunderts. Mit „Die Kathedrale von Monet“ hat Yadegar Asisi 2020 neue Wege in seinem Gesamtwerk beschritten. Dafür malte er erstmals ein Panorama in einer Größe von 6 x 2 Meter im Berliner Atelier in Öl auf Leinwand, bevor es hochauflösend digitalisiert, gedruckt und final im Panometer als 360°-Installation inszeniert wurde.

Das gedruckte Großpanorama wirkt geradezu plastisch: Leinwandstruktur, Pinselstriche und ein durch die Digitalisierung vergrößerter Farbauftrag werden zur bestimmenden Struktur und versetzen den Betrachter hinein in ein 3.500 Quadratmeter großes Ölgemälde.

Asisi zeigt im Panorama die französische Stadt Rouen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Dort wurde das Panorama-Bild 2020 und 2021 auch erstmals gezeigt.

Hommage an einen Impressionisten

Bildbestimmend ist die Kathedrale Notre-Dame de Rouen, deren nahezu vollständig von der Abendsonne beschienene Fassade ihr orange-rotes Licht über den Vorplatz auf die bereits verschatteten Häuser zurückwirft. Ein vielfältiges Spiel von außergewöhnlichen Farbnuancen, Schattierungen und Lichteinfällen ergießt sich über die gesamte Szenerie. In den Gassen hält Asisi bekannte Maler und Zeitgenossen wie Vincent van Gogh, Auguste Renoir und Claude Monet fest.

Grundlage für das Panorama war eine berühmte Serie von Tafelbildern von Claude Monet, der die Kathedrale im nordfranzösischen Rouen mehrfach unter verschiedenen Lichteinflüssen malte. Eines dieser Gemälde diente Asisi als Ausgangspunkt, dessen Lichtstimmung in seiner gesamten Komplexität auf das Raumgemälde zu übertragen.

Besuchergruppe vor dem Panorama "Die Kathedrale von Monet". Foto: Asisi
Besuchergruppe vor dem Panorama “Die Kathedrale von Monet”. Foto: Asisi

Mit diesem Projekt betrachtet Yadegar Asisi die Entwicklung der Kunst unter Einfluss von Technologien und gesellschaftlichen Errungenschaften. Mit dem Impressionismus begann eine Zeit – mit Asisis Worten, die Befreiung der Malerei –, mit der eine komplett freie Entfaltung von Motiven, Themen und Maltechniken bis in die Gegenwart einhergeht. Technologieeinflüsse wie seinerzeit Fotografie bis hin zu heutigen KI-Modellen erweitern das Spektrum und die Ausdrucksmöglichkeiten bildender Künstler bis heute.

In der dazugehörigen Begleitausstellung mit rund 100 Arbeiten Asisis stellt er sich dem Spannungsfeld von Malerei, Handwerk und Digitalisierung, aber vor allem der eigenen Sinnes- und Welterfahrung.

Die Eröffnung der Ausstellung „Die Kathedrale von Monet“ ist am 16. März 2024 im Panometer Leipzig. Das aktuell ausgestellte Panorama „New York 9/11″ ist noch bis zum 3. März 2024 zu sehen.

In dem historischen Gasometer sind seit 2003 Panoramen von Yadegar Asisi zu sehen. Hier begann die Renaissance der Panoramen. Die Panoramen des Künstlers sind neben Leipzig auch in Berlin, Dresden, Lutherstadt Wittenberg und Pforzheim zu sehen. Weitere Standorte in Wien und Konstanz sind in Planung.

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