Krippen gehören für viele Menschen so selbstverständlich zur Weihnachtszeit wie Adventskalender, Christstollen oder Weihnachtsmarkt. Mit den farbenprächtigen und goldverzierten Traumarchitekturen der polnischen „Szopki krakowskie“ treffen Besucherinnen und Besucher vom 29. November bis zum 28. Januar in der Sonderausstellung „Farbenfrohe Weihnachtsfreu(n)de. Krakauer Krippen zu Besuch in Leipzig“ im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig auf eine ganz besondere Tradition von Weihnachtskrippen.
Auf wunderbar leuchtende Weise bringen die Krippen die Bräuche von Leipzigs Partnerstadt Krakau zum Ausdruck. Die Ausstellung ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weihnachtsmarkt im Festsaal des Alten Rathauses und im Studio des Haus Böttchergässchen zu besichtigen.
„Es ist für uns eine große Freude, die Tradition der Weihnachtsausstellungen im Alten Rathaus wiederzubeleben und zugleich gemeinsam mit unseren Freunden im Muzeum Krakowa das 50-jährige Jubiläum der Partnerschaft unserer beiden Städte zu begehen. Die buntschillernden Krakauer Krippen strahlen jene Lebensfreude und Zuversicht aus, die wir in diesen angespannten Zeiten so dringend benötigen. Jahr für Jahr mit Kreativität und Herzblut gebaut, sind diese Krippen im besten Sinne bürgerschaftliche Entwürfe, die augenzwinkernd mit der Tradition und den städtebaulichen Dominanten spielen und die wir mit der extra für die Ausstellung angefertigten ›Leipzig-Krippe‹ von der Weichsel zu uns an die Pleiße holen wollen“, erklärt Dr. Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.
Die Szopki krakowskie
Seit über 200 Jahren sind Szopki krakowskie eine Tradition in Krakau. Wie in klassischen Weihnachtskrippen ist in den Szopki krakowskie die Heilige Familie zu finden, die Szene wird jedoch durch eine Kulisse aus goldverzierten, detailreichen Gebäuden erweitert, die teilweise beleuchtet und mechanisch sind und wenige Zentimeter, aber auch über zwei Meter groß werden können. Bedeutende Denkmäler und historische Gebäude der Stadt verschmelzen zu fantasievollen Architekturen, die von Figuren aus Vergangenheit und Gegenwart, lokalen Geschichten und Mythologie belebt werden.
Aus einer alten Handwerkstradition heraus erschaffen Krippenbauerinnen und -bauer heute diese beeindruckenden Gebilde in monatelanger Arbeit. Höhepunkt ist der alljährliche Wettbewerb auf dem Krakauer Hauptmarkt, bei dem die selbstgebauten Krippen ausgestellt und dessen Siegerkrippen in die Sammlung des Muzeum Krakowa aufgenommen werden. Seit 2018 gehören die Szopki krakowskie und die Tradition des Krippenbaus zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO.
Anlässlich des 50-jährigen Stadtpartnerschaftsjubiläums und der Ausstellung entstand im Vorfeld zur Ausstellung eine eigene „Leipzig-Krippe“. Diese wird neben den glanzvollen Gästen aus Krakau im Festsaal des Alten Rathauses präsentiert. Der erfahrene Krakauer Krippenkünstler Andrzej Malik entwickelte die „Szopka“ mit markanten Leipziger Gebäuden und setzte diese gemeinsam mit dem Leipziger Studio Baustein, bestehend aus der Designerin Maria Bauhofer und dem Künstler Jonas Fleckenstein, im November 2023 um.
Die Ausstellungstexte sind in deutscher und polnischer Sprache. Englische Texte sind verfügbar.
Die Ausstellung wird ergänzt durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm für große und kleine Gäste.
Die Ausstellung, das Veranstaltungsprogramm und das Projekt „Leipzig-Krippe” zum 50-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum wurden in Zusammenarbeit mit dem Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig und dem Muzeum Krakowa realisiert. Ein besonderer Dank für die Förderung gilt dem Museumsförderverein „Hieronymus-Lotter-Gesellschaft” und dem Themenjahr „2023 – Die ganze Stadt als Bühne” der Stadt Leipzig. Die Maßnahme wurde zudem mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
„Farbenfrohe Weihnachtsfreu(n)de. Krakauer Krippen zu Besuch in Leipzig“, 29.11.2023 –28.1.2024,
Studioausstellung im Haus Böttchergässchen und im Festsaal des Alten Rathauses
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