Ab Mitte Oktober wird der Sonderausstellungsbereich des Naturkundemuseums in neuem Gewand erstrahlen. Die Wanderausstellung des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mit dem Titel „Sachsen hebt seine Schätze wird“ wird ab 18. Oktober 2023 für nahezu ein Jahr zu Gast sein. Sie macht die Geologie Sachsens und ihre historische Bedeutung für den Besucher erlebbar.
Und sie zeigt die heutigen Herausforderungen des staatlichen Geologischen Diensts in Sachsen, wie etwa Gefahrenabwehr, Infrastruktur, erneuerbare Energien und nachhaltiger Rohstoffabbau. Alles, was wir bauen, bewegen, gewinnen und anpflanzen, fußt auf Kenntnissen und Expertise über den geologischen Untergrund.
„Wissen Sie zum Beispiel, wo in Sachsen Gold zu finden ist oder wie Sie Ihr Haus im Sommer mit Hilfe des Untergrundes kühlen können?“, fragt das Naturkundemuseum.
Die Antworten auf diese Fragen sowie viele weitere Erkenntnisse erlangt man in der Ausstellung. Ein Höhepunkt ist der begehbare Stollen, in dem sich die Besucher/-innen unter der Erde wiederfinden, in dem sie an interaktiven Bildschirmen in die Welt der Rohstoffe eintauchen können. Für Kinder besonders interessant ist das acht Quadratmeter große Wimmelbild. Es erzählt die Geschichte des Bergbaus in Sachsen bis zur Gegenwart. So kann man die Welt entdecken, die unter unseren Füßen im Verborgenen liegt.
Bergbauland Sachsen
Die Geschichte des Freistaates ist eng mit seiner Geologie verknüpft. Vor allem die Silbererze und das Porzellan haben Sachsen weltweit berühmt gemacht. Mit der daraus resultierenden Erschließung des geologischen Untergrundes konnten nicht nur Rohstoffvorkommen kartiert werden, sondern auch Bodenverhältnisse dokumentiert und die Eisenbahninfrastruktur ausgebaut werden. Auch heutzutage ist die Geowissenschaft eine Schnittstelle zwischen Erhalt der Natur und der für die Industriegesellschaft wichtigen Infrastruktur.
Die Ausstellung spielt für Dr. Ronny Maik Leder, den Direktor des Naturkundemuseums, eine ganz besondere Rolle.
„Sachsen war das erste geologisch spezialkartierte Land der Erde und die dafür verantwortliche Geologische Landesuntersuchungsanstalt hatte ihren Sitz in Leipzig, 1872 gegründet und geleitet vom berühmten Leipziger Geologie-Professor Hermann Credner“, erläutert Leder.
„Nicht nur dieser Umstand oder der Fakt, dass ich selbst an eben jener Stelle in Leipzig zum Geologen ausgebildet wurde, verpflichtet das Naturkundemuseum Leipzig, der Sächsischen Geologie, seiner Erforschung und Nutzung, eine besondere Bühne zu bereiten. Oder, um es mit den Worten eines meiner großen Lehrmeister zu formulieren: ‚Die Erde hat Gedächtnis.‘ Es lohnt sich also, ihr genau zuzuhören!“
Ausstellungseröffnung
Die feierliche Eröffnung der neuen Sonderausstellung findet am Dienstag, dem 17. Oktober, um 18 Uhr statt.
Grußworte sprechen Dr. Ronny Maik Leder (Naturkundemuseum Leipzig) und Dr. Frank Fischer (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie).
Außerdem gibt es einen Vortrag von Dipl.-Geoökologin Karina Hofmann (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie): „Erdwärme in Sachsen – Wie können wir den energetischen Schatz unter unseren Füßen nutzen?“
Der Eintritt zur Eröffnung ist kostenfrei und das Museum mit seiner Dauerausstellung bis 20 Uhr geöffnet.
Begleitprogramm 2023/2024
Ein Rahmenprogramm mit ausgesuchten, thematisch passenden Veranstaltungen begleitet die Inhalte der Ausstellung. Öffentliche Führungen, Vorträge, Exkursionen sowie Kinderveranstaltungen sind geplant. Ob Relikte aus der Eiszeit, Silberbergbau im Erzgebirge oder Staunen auf der Mineralienbörse: Das breite Spektrum der Geologie bietet viele abwechslungsreiche Themengebiete. Eine Übersicht über das Rahmenprogramm ist im angefügten Flyer gesammelt.
Weitere Veranstaltungen werden im Laufe des Jahres hinzukommen.
Die Ausstellung wird bis einschließlich September 2024 im Foyer des Naturkundemuseums zu sehen sein.
Keine Kommentare bisher