Am Samstag, dem 22. April, hat die Halle 14 in der Spinnerei neben der Gruppenausstellung „über leitungen . infra structures“ auch die Fotoausstellung „ICONS – Eine Fotoausstellung über das Recht zu sein“ eröffnet, die bis zum 21. Mai zu sehen sein wird. Am Mittwoch, dem 10. Mai, nutzte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping die Gelegenheit, sich diese besondere Fotoausstellung anzusehen.
Die Fotoausstellung „ICONS – Eine Fotoausstellung über das Recht zu sein“ rückt Menschen in den Fokus, die in unserer Gesellschaft selten im Mittelpunkt stehen und denen die ganz großen Träume kaum gestattet und ermöglicht werden. Das Projekt wurde vom schwedischen Glada Hudik Theater und dem Stockholmer Fotografiezentrum Fotografiska entwickelt.
Archetypen des Medienzeitalters
21 Personen aus ganz Schweden, die mit dem Down-Syndrom leben, wurden nach ihren Träumen befragt, die dann aufwändig mit den Träumerinnen und Träumern als Model und den Kostümbildnerinnen Linda Sandberg und Helena Andersson sowie der Fotografin Emma Svensson in Szene gesetzt wurden.
Die 21 entstandenen Porträts sind Archetypen unseres Medienzeitalters und starke Bilder dafür, dass alle sein dürfen, wie und wer sie wollen. Ein Wunsch, den sich Menschen mit Down-Syndrom in der Regel nicht erfüllen können. Trotzdem sind sie von vielen Rollen, die unsere Gesellschaft zu bieten hat, fasziniert und zeigen sich in den Fotografien stolz und glücklich, wenigstens einmal genau in diese Rollen schlüpfen zu können.
Als die schwedische Honorarkonsulin in Leipzig, Vivian Honert-Boddin, diese Fotos bei einem Aufenthalt in Stockholm zum ersten Mal sah, war ihr sofort klar, dass diese Bilder auch in Leipzig zu sehen sein müssen. In gewisser Weise ist diese Ausstellung auch schon ein Vorspiel auf den Leipziger Opernball im Herbst, wo Schweden eine ganz zentrale Rolle spielen wird.
Das Recht auf Sein und Sichtbarkeit
Aber auch Sozialministerin Petra Köpping war berührt von diesen Bildern und vom Stolz und dem Selbstbewusstsein der Dargestellten, die hier auch einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen dürfen. „Ich bin total beeindruckt“, sagte sie.
Und beeindruckend sind auch die Archetypen, welche die Dargestellten für sich als Rolle gewählt haben: wie König, Diva, Filmstar, Rebell. Die Fotomodels haben aber auch Dinge gemeinsam, die auch die Besucher der Ausstellung alle haben: Träume, Wünsche, Gefühle. Bei dieser Ausstellung geht es um das Recht zu sein und gesehen zu werden.
Erstmals in Deutschland war ICONS im letzten Jahr in den Nordischen Botschaften in Berlin zu sehen und sorgte bereits für breite mediale Aufmerksamkeit und gesellschaftlichen Diskurs. Dank der Initiative der Opernball Leipzig Production und der Agentur Origo ist es in Zusammenarbeit mit der Halle 14 gelungen, diese wichtige Ausstellung auch in Leipzig zu zeigen. Bis zum 21. Mai macht sie auf ihrer Welttournee Station in Leipzig und ist bis dahin dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen.
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