Ganz im Zeichen der Verwandlung steht die neue Ausstellung „Metamorphosis“ mit Arbeiten der Malerin Julia Hochbaum vom 5. bis 14. Juli im Naturkundemuseum Leipzig. Als eine erneute Intervention in den Räumen der Dauerausstellung fügen sich die Bilder in das Ensemble der naturkundlichen Exponate ein. Und thematisiert so nebenbei, wie sehr es an Ausstellungsfläche fehlt.

Einmal mehr bietet das Naturkundemuseum Leipzig Raum für Kreativität und avanciert zur Spielfläche im Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaft und Kunst. Das Museum wird zur Wunderkammer. In Treppenhäusern, über Büsten, zwischen Präparaten und Vitrinen sind Gemälde zu entdecken, die im traditionsreichen Genre des Stilllebens detailreich aufzeigen, was im Alltag oft verborgen bleibt.

Auf einer Bühne inszeniert Hochbaum aufgeschnittenes Obst, das aus der klassischen Darstellung heraus- und in einen zeitgemäßen Kontext hineingehoben wird. Sie stößt sowohl im täglichen Leben als auch bei Besuchen im Naturkundemuseum auf Ideen, die sie später in ihrem Atelier mit brillanten Farben, dramatischen Lichtstimmungen und sorgfältigen Texturen zu Gemälden zusammensetzt.

Magische und surrealistisch angehauchte Momente entstehen dabei durch Insekten, Spinnen und Vögel, die den menschlichen Wohnraum erobern und mit Objekten in diesem interagieren.

Julia Hochbaum: Der Wächter. Foto: reproduktionsfotograf.de
Julia Hochbaum: Der Wächter. Foto: reproduktionsfotograf.de

Das Thema der Veränderung wird in den Gemälden sichtbar und steht damit auch stellvertretend für den Wandel des Naturkundemuseums hin zu einem neuen modernen Domizil, in welchem sowohl den Besuchenden als auch den herausragenden Ausstellungsstücken gerecht werden kann.

Fortführung der Interventionen hin zu einem neuen Naturkundemuseum Leipzig

Die Ausstellung soll als Intervention auf fehlenden Platz im Museum verweisen. Sie lenkt den Blick auf die Interventionstafeln in leuchtendem Orange, die über angestrebte Lösungen informieren. Unter dem Motto „Museum kann mehr …“ erwarten seit 2019 das Publikum des Naturkundemuseums Leipzig an verschiedenen Stellen im Museum immer wieder Interventionen, die die Maximen des neuen Museums vorstellen.

Auch Barrierefreiheit, Inklusion und Partizipation sind nicht nur Schlagworte, die in diesem Kontext zu nennen wären, sondern reale Konzepte, die erfahrbar sind.

Dr. Ronny Maik Leder, der Direktor des Naturkundemuseums Leipzig, sagt dazu: „Sie verweisen auf die Komplexität unseres Vorhabens. Sie zeigen, wo es im jetzigen Standort „hakt“ und zukünftig neu gedacht werden muss. Es ist ein plastischer und umfassender Erneuerungsprozess, der zu einem zeitgemäßen Museum führt.

Heutige Grenzen und Unzulänglichkeiten sind Aufgabe und Chance für das Museum von morgen. Sie werden zu direkten praktischen Arbeitsfeldern und damit zu Visionen für das neue Naturkundemuseum 4.0.“

Julias Hochbau studierte von 2011 bis 2016 Kunstgeschichte auf Bachelor an der Universität Leipzig. Seit 2016 schloss sich daran ein Studium der Malerei und Grafik auf Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst an. 2019 gründete sie die Ausstellungsplattform „Kunst Event Mehrzahl“ und seit ist sie Vorsitzende der Zentrale für Kunst e. V.

Interventionsausstellung „Metamorphosis“ vom 5. bis 14. Juli im Naturkundemuseum Leipzig
Ausstellungseröffnung ist am Dienstag, 5. Juli, um 16 Uhr. Im Anschluss findet eine erste Führung mit der Künstlerin Julia Hochbaum und um 17 Uhr eine zweite Führung statt.

Anmelden kann man sich dafür unter kasse.naturkundemuseum@leipzig.de oder Tel. 0341 98221-0.

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