Im Kindermuseum des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig können bald kleine und große Gäste in der Mitmach-Ausstellung „Kinder machen Messe“ wieder in zahlreichen interaktiven Ausstellungselementen die Stadt und ihre Messegeschichte erkunden. Und es gibt einen neuen Baustein: den in Kooperation mit der Leipziger Messe GmbH entstandenen Bereich „Messe der Gegenwart“. Am 1. Juni wurde er vorgestellt.

Seit 2015 lädt das Kindermuseum im Haus Böttchergäßchen mit der Mitmach-Ausstellung „Kinder machen Messe. Eine Zeitreise in die Vergangenheit“ Besucherinnen und Besucher ab sechs Jahren ein, Messegeschehen und Handel in Leipzig von vor 200 Jahren zu erkunden. Es ist deutschlandweit die erste Kinderausstellung, die das Thema Messe in den Fokus stellt. Über 26.000 Gäste haben seither in ihrer Freizeit oder im Rahmen des Vorschul- und Schulunterrichts die Ausstellung bereits erkundet. Eine Zahl, die ihre Spuren hinterlassen hatte.

„Kinder und Familien sind eine unserer wichtigsten Zielgruppen. Die Vielfalt der heutigen Besuchermessen auf kind- und zeitgemäße Weise darzustellen, Neugier zu wecken und auch den Übergang von der Waren- zur Mustermesse spielerisch verständlich zu machen, war Projektziel. Von dem Ergebnis können sich jetzt wieder Familien vor Ort überzeugen.

Neue technische Entwicklungen und Zukunftsorientiertheit des heutigen Messebetriebs finden sich im Design und den Spielen der Ausstellung wieder und dabei wird inhaltlich und visuell dennoch eine Brücke zum bestehenden Teil des Kindermuseums geschlagen. Eine Ausstellung, die intuitiv erfahrbar ist und vor allem Spaß macht“, erklärt Dr. Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.

Martin Buhl-Wagner (Geschäftsführer der Leipziger Messe), Eva Lusch (Bildung & Vermittlung) und Dr. Anselm Hartinger (Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums) weihen die neue Ausstellung im Kindermuseum ein. Foto: SGM, Katja Etzold
Martin Buhl-Wagner (Geschäftsführer der Leipziger Messe), Eva Lusch (Bildung & Vermittlung) und Dr. Anselm Hartinger (Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums) weihen die neue Ausstellung im Kindermuseum ein. Foto: SGM, Katja Etzold

Bei den zahlreichen interaktiven Stationen, verteilt auf sechs Themenbereiche, sind alle Sinne gefragt: Waren aus entfernten Ländern können erfühlt, gewogen oder per Hörmemory erraten werden und die nach historischen Vorlagen geschneiderten Kostüme anprobiert werden.

So ausgestattet erkunden die Kinder als Marktfrauen und Kaufleute die Leipziger Messewelt des 19. Jahrhunderts, lernen alte Währungen, Gewichts- und Längenmaße kennen und erfahren über Spiele und Medienstationen mehr über den Weg der Waren auf den wichtigen Handelswegen Via Regia und Via Imperii.

Zwei eigene Abteilungen sind jeweils den für Leipzig bedeutenden Tuch- und Buchhandel gewidmet. Ein Bereich mit Spielen wie der Wundertrommel und dem Galgenkegeln zeigt, dass auch schon vor 200 Jahren Spaß und Vergnügen auf der Leipziger Messe eine wichtige Rolle bei Messebesuchen spielten.

Was ist neu in der Mitmachausstellung?

Am Ende des Rundgangs tauchen die Gäste nun ganz neu aus der vergangenen Messewelt in die gegenwärtige ein – eine große Wandfläche ist eigens der Leipziger „Messe der Gegenwart“ gewidmet. Wie bereits 2015 unterstützte auch in diesem Fall die Leipziger Messe GmbH das Vorhaben.

„Für die Messestadt Leipzig ist das Kindermuseum eine wichtige Bereicherung. Seit der Eröffnung 2015 im Rahmen des Jubiläums ,850 Jahre Leipziger Messen‘ sind bereits tausende Kinder und Familien in die Messewelt eingetaucht. Wir freuen uns, dass in diesem Jahr mit zahlreichen interaktiven Elementen wie dem Messe-Memory und einem Hologramm die Messe der Gegenwart zum Teil der Ausstellung wird“, sagte Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe, bei Gelegenheit der Vorstellung des neuen Bausteins.

Eva Lusch vom Team Bildung & Vermittlung des Museums ergänzt: „Es war kein ganz einfacher Entwicklungsprozess, aber jetzt ist es wirklich so, wie wir und viele Kinder sich die Neugestaltung gewünscht haben. Wir bringen den Bereich der jüngeren Messegeschichte ganz neu zum Schwingen und mit dem „Panoskop“ ist dem Gestalter-Team, Büro für Sinn und Unsinn, sogar ein Prototyp gelungen, den es so noch nirgends gibt!“

Aktionstag zur Wiedereröffnung des Kindermuseums

Am Samstag, Mai, von 13 bis 18 Uhr, gibt es unter dem Motto „Da geht doch Was!“ einen Kinder-Aktionstag zur Wiedereröffnung des Kindermuseums.

„Kommt vorbei an unseren Spiel- und Wissensstationen vorm Museum, entdeckt unsere altbekannten Angebote im Kindermuseum aufs Neue und erkundet dort unsere brandneue Mitmach-Wand zur Leipziger Messe!“, lädt das Stadtgeschichtliche Museum ein, weist aber auch darauf hin, dass noch immer Einschränkungen aufgrund von Corona gelten: Das Aktionsprogramm mit verschiedenen Stationen findet im Außenbereich vor dem Museum statt und unterliegt den jeweils aktuellen pandemischen Hygienebestimmungen. Zeitslots (je 30min) für den Besuch des Kindermuseums können für Familien/Infektionsgemeinschaften über die Website des Stadtgeschichtlichen Museums gebucht werden.

Anmeldung erforderlich: stadtmuseum@leipzig.de oder Tel. 0341 9651340.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar