Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein – inmitten des Dreiländerecks – zählt zu den führenden Designmuseen weltweit. Dabei vermittelt es die Geschichte und Gegenwart des Designs und setzt diese in Bezug zu Architektur, Kultur und Kunst. Neben einer Dauerausstellung im von Frank Gehry entworfenen Gebäude finden dort auch stetig wechselnde Ausstellungen statt.
Das Vitra Design Museum im Überblick
Seit 1989 existiert das berühmte Design Museum in der Nähe der Schweizer Grenze. Zunächst wollte der Inhaber das Museum lediglich für die dauerhafte Ausstellung seiner Stuhl- und Möbelsammlung nutzen.
Später wurde es jedoch als Designmuseum für wechselnde Ausstellungen umgesetzt. 2011 wurde der bekannte Vitra Campus um die Vitra Design Museum Gallery erweitert, 2016 kam das Vitra Schaudepot hinzu. Im Vitra Design Museum selbst finden thematisch wechselnde Ausstellungen statt, die sich immerzu mit den beiden Themen Architektur und Design beschäftigen.
Die besondere Architektur des Vitra Design Museums
Das Vitra Design Museum besticht nicht nur durch seine vielfältigen Ausstellungen und die Sammlung innerhalb der Museum Gallery. Vielmehr stellt das Gebäude auf dem Vitra Campus auch optisch eine Besonderheit dar. Die Architektur wurde vom bekannten amerikanischen Architekten Frank Gehry geplant und durch den deutschen Architekten Günter Pfeifer umgesetzt. Drei Jahre lang wurde an dem Gebäude bis zur Fertigstellung gebaut, welches mit Putz und Titanzink für die Fassade umgesetzt wurde.
Die aktuellen Ausstellungen im Überblick
Aktuell finden in Weil am Rhein drei Ausstellungen statt und locken damit täglich zahlreiche Besucher nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus der Schweiz und den umliegenden Ländern an. 2017, dem bisher besucherstärksten Jahr, waren fast 180.000 Besucher auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein, um sich eine der zehn Ausstellungen anzusehen.
Die Sammlung des Vitra Design Museums
Die Dauerausstellung im Vitra Schaudepot zeigt die großartige Sammlung von Möbelstücken, Leuchten, Grafiken und anderen Exponaten des Design Museums. Sie präsentiert die Geschichte des Möbeldesigns und gehört damit zu den größten Dauerausstellungen der Welt. Die Sammlung umfasst dabei tausende Leuchten und Möbelstücke von Designern wie Charles Eames und Ray Eames, Verner Panton oder Alexander Girard.
Während Charles und Ray Eames für ihre funktionalen Möbeldesigns der Nachkriegszeit bis heute bekannt sind, steuert Verner Panton zur Ausstellung Exponate seiner berühmten Panton-Stühle bei, die es im Vitra Shop auch käuflich zu erwerben gibt. Von Alexander Girard hingegen kann man viele textile Exponate bewundern sowie die für ihn typischen Wooden Dolls.
Ausstellung Memphis
Die Vitra Design Museum Gallery zeigt seit Februar diesen Jahres „Memphis. 40 Jahre Kitsch und Eleganz“. Dabei handelt es sich um ein italienisches Design-Kollektiv, welches mit schrillen Farben und Mustern die Popkultur, Werbeästhetik und Postmoderne miteinander verbindet und sich so inzwischen seit über 40 Jahren einen Namen in der Szene gemacht hat. Die Designgruppe hat sich daher auch als Protest-Kollektiv gegen den Funktionalismus einen Namen gemacht. Zu den Exponaten der Ausstellung gehören Möbel, Leuchten, Skizzen und Fotografien.
Ausstellung Deutsches Design
Seit März ist auch die Ausstellung zum Deutschen Design von 1949 bis 1989 Bestandteil des Portfolios im Vitra Design Museum. Es handelt sich dabei um eine Zusammenarbeit zwischen dem Kunstgewerbemuseum, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie der Wüstenrot Stiftung, welche zusätzlich vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert wird.
Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Designs in der Nachkriegszeit und vergleicht dabei die Alltagskultur des Westens mit der des Ostens. Sie beschäftigt sich mit Parallelen, Unterschieden sowie der Ideologie und Gestaltung der BRD sowie der DDR und nimmt dabei Bezug auf Möbeldesign, Leuchten und Grafiken bis hin zu Designs in puncto Mode und Schmuck.
Neben Alltagsgegenständen wie dem Trabi wird dabei auch auf prägende Persönlichkeiten sowie den Stil des Bauhauses eingegangen. Die Ausstellung spiegelt die Gründungszeit der DDR wider und veranschaulicht, wie Wohnungsbauprogramme in Ost und West sowie die politischen und kulturellen Entwicklungen auch die Designs der Zeit beeinflussten.
Neben zahlreichen Ähnlichkeiten wird auch die strikte Trennung durch die Berliner Mauer thematisiert. Insbesondere die Planwirtschaft, die im starken Kontrast zur konsumgetriebenen Gesellschaft im Westen steht, ist dabei ein zentraler Punkt in der Entwicklung von Design und Alltagsästhetik.
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