Eigentlich sollte am 9. April Eröffnung sein für die große Kunstausstellung „Seasonal Black“, in der 35 Leipziger Künstler/-innen in einer großen Werkschau zeigen wollten, woran sie in letzter Zeit gearbeitet haben. Aber die ganze Vorbereitung droht für die Katz zu sein, befürchten die Studierenden der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, die das Projekt initiiert haben. Die Schau würde zehn Tage lang hinter verschlossenen Türen zu sehen sein.
Noch steckt die Gruppe Mehrzahl mitten in den Vorbereitungen zur bevorstehenden Kunstausstellung „Seasonal Black” in der Werkschauhalle in der Baumwollspinnerei. Die Ausstellung sollte nach dem desaströsen letzten Jahr endlich wieder eine Plattform für 35 lokale Künstler/-innen darstellen, um ihre Malereien, Grafiken und Installationen vor einem realen Publikum zu präsentieren. Jetzt ist alles in der Schwebe.
MEHRZAHL ist eine Ausstellungsplattform, die 2019 von Studierenden der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig initiiert wurde. Die klassen- und jahrgangsübergreifende Gruppe zeigt Arbeiten mit dem Schwerpunkt Malerei & Grafik. Die Initiative konnte bereits 2019 eine eindrucksvolle Ausstellung in der Werkschauhalle realisieren. Die in 2020 geplanten Veranstaltungen mussten auf 2021 verschoben werden. Nach „Seasonal Black“ soll eigentlich in ihrem Ausstellungsprogramm die Show „Game Changer“ vom 27. April bis zum 17. Mai folgen.
Die jungen Leute, die ihr Werkschau-Projekt 2019 gestartet hatten, haben die Werke für die neue Schau längst kuratiert, die Halle gemietet, den Sekt bestellt. „Seasonal Black“ sollte vom 9. April bis zum 18. April stattfinden und darbieten, wie sich junge Künstler/-innen damit konzeptionell beschäftigen, existenzielle Fragen an die Oberfläche zu befördern und zugleich zu beschwichtigen.
Über die bekannten Themen wie Vergänglichkeit, Tod und Melancholie hinaus soll sich die Ausstellung zum Beispiel mit Körperinszenierung, Lebens- und Existenzfragen beschäftigen oder der Faszination für den Untergang. Es geht um das Eintauchen in Fantasiewelten abseits des konventionellen Lebens. Die Melancholie für das Dunkle und Tiefe wird auf Sonderwegen beleuchtet.
Doch dann schnellte die 7-Tage-Inzidenz auch in Leipzig hoch. Am 25. März lag sie bei 91,8, kratzte also schon mal an der 100er-Marke, ab der dann verschärfte Auflagen fällig werden. Am Freitag, 26. März, sank sie wieder leicht auf 88,1.
Aber damit ist auch die Eröffnung von Seasonal Black wieder in die Ferne gerückt. Womöglich werde der Eingang zur Werkschauhalle für die zehn geplanten Ausstellungstage komplett geschlossen bleiben, befürchtet Margarita Kalinovska, Ausstellende und Orga-Mitglied bei Mehrzahl: „Wir bieten dann exklusiv 900 Quadratmeter geschlossene Ausstellung. Unsere einzige Möglichkeit, die Schau für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, sind nun Online-Formate.“
Welchen Weg der digitalen Umsetzung Mehrzahl nun wählen wird, damit diese langgeplante Ausstellung nicht im Nirwana verschwindet, werde noch beraten, so Margarita Kalinovska.
Und die Frage bleibt: „Wie geht es jetzt weiter? Glaubt hier überhaupt noch jemand an Ausstellungstermine oder sind Termine, Seasons relativ geworden?“ Das können wir hier zur Diskussion stellen, dass verschiedene Galerien auch schon eigene Hygienekonzepte entwickelt haben, die Ausstellungen durchaus möglich machen.
Sollten Ausstellungsbesuche dennoch möglich sein, findet „SEASONAL BLACK @ WERKSCHAUHALLE LEIPZIG“ vom 9. bis 18. April in der Spinnerei statt. Die Vernissage könnte dann am Freitag, 9. April, ab 17 Uhr stattfinden.
Geöffnet wäre die Ausstellung jeweils DI–SO: 14–18 Uhr | SA: 14–20 Uhr, montags bliebe die Ausstellung geschlossen.
Tickets können kostenfrei erworben werden auf www.eventbrite.com.
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