Wenn alles gutgeht, ist am 3. Juli Eröffnung für das nächste große Panoramabild von Yadegar Asisi in Leipzig. Und wieder hat er sich ja ein Thema vorgenommen, bei dem man ahnt: Da muss er wieder neue Wege gehen. Diesmal zeichnet er einen „Atemzug vor der Katastrophe“, den unvergesslichen 11. September 2001. In Berlin gab es jetzt das Fotoshooting dazu.
Der Moment hat sich auch als eine Vielzahl von Bildern in unser Gedächtnis gebrannt: „Es ist 8:41 Uhr, New York erwacht an einem schönen, klaren Herbsttag. Niemand ahnt, dass in wenigen Minuten etwas geschieht, das altgewohnte Gewissheiten erschüttern und unsere Normalität ins Wanken bringen wird. Wir alle erinnern uns heute genau daran, was wir in diesem Moment getan haben – und wir alle leben mit den weitreichenden Folgen: Mit Krieg und Terror, mit Angst und Paranoia. Mit allen Konsequenzen im ewigen Kreislauf der Gewalt.“Aber Asisi geht es nicht um den spektakulären Moment, sondern um jene Minuten davor, als zumindest von den friedlichen Menschen unten auf der Erde noch niemand ahnte, dass sich die Welt in wenigen Augenblicken gründlich verändern würde – und zwar nicht zum Besseren.
Das Panorama NEW YORK 9/11 zeigt nicht die tragischen Ereignisse des Terroranschlags auf das World Trade Center selbst, sondern präsentiert die Silhouette von Manhattan mit den weltbekannten Twin Towers unmittelbar vor den Terrorangriffen.
Im Ausstellungsteil auf dem Weg in das Panorama erfahren die Besucher die globalen Auswirkungen der Ereignisse und das vielfach vergrößerte menschliche Leid in den Nachwirkungen der Katastrophe. Nach LEIPZIG 1813 und DRESDEN 1945 ist NEW YORK 9/11 das dritte in Yadegar Asisis Reihe von Anti-Kriegsprojekten und führt seine Betrachtung der Welt unter besonderem Fokus auf die Kriege der Neuzeit fort.
Das Werk ist in der Entstehungsphase. Als Eröffnungstermin steht bislang der 3. Juli 2021 im Panometer Leipzig.
Für das kommende 360°-Panorama führte der Künstler Yadegar Asisi an den vergangenen Tagen, 20. und 21. Januar, ein Fotoshooting in Berlin Adlershof durch. Unter Berücksichtigung strengster Hygienemaßnahmen wurden täglich 30 Komparsen in unterschiedlichsten Situationen fotografiert, die den Alltag eines typischen Herbstmorgens in Manhattan kurz vor den Anschlägen vor 20 Jahren widerspiegeln. Dazu gehören Menschenmassen auf dem Weg in ihre Büros ebenso wie die Touristenströme vor dem World Trade Center.
Die fotografierten Szenen werden später im Rundbild NEW YORK 9/11 zu sehen sein.
„Unsere Fotoshootings haben sich in den letzten Jahren in ihrem Aufwand fast schon zu kleinen Filmprojekten entwickelt“, erklärt Yadegar Asisi.
„In diesem Jahr war das Shooting bedingt durch die momentane Situation wieder eine wirkliche Herausforderung. In Zeiten wie diesen bekommt die Frage nach unserer Antwort auf Gewalt und dem gefühlten Kontrollverlust ja noch einmal eine ganz besondere Bedeutung und vor allem Relevanz zum 11. September. Wir versuchen alles, um die Kontinuität der Schaffung von Panoramen fortzusetzen, auch wenn es in diesen Zeiten keine Garantie dafür gibt. Wir arbeiten unter erschwerten Bedingungen unter den höchsten denkbaren Sicherheitsvorkehrungen, die Gesundheit der Komparsen und Kollegen hat natürlich höchste Priorität.“
Das Rundbild NEW YORK 9/11 wird neben DRESDEN 1945 und LEIPZIG 1813 das dritte Anti-Kriegs-Projekt Yadegar Asisis darstellen und soll ein Statement gegen Gewalt setzen.
Bis zum Juni ist in Leipzig noch das eindrucksvolle Panorama CAROLAS GARTEN – Eine Rückkehr ins Paradies zu sehen.
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