„Auch die INSPIRATA hat die Coronakrise getroffen. Seit dem Lockdown konnten wir leider keine Besucherinnen und Besucher mehr in unseren Räumlichkeiten begrüßen. Dadurch sind uns zahlreiche Einnahmen verloren gegangen“, sagt Dayana Neumuth, Leiterin der Geschäftsstelle INSPIRATA e. V. „Trotzdem sind wir und unsere Ehrenamtlichen Helfer nicht untätig. Wir arbeiten jeden Tag daran, trotz der Krise, den Familien in Leipzig etwas zu bieten.“ Die INSPIRATA versucht, mit virtuellen Angeboten in den Köpfen der Leipziger Familien zu bleiben.
Seit dem 4. Mai dürfen Leipziger Museen offiziell wieder Besucher und Besucherinnen empfangen. In der Coronaära selbstverständlich nur unter Einhaltung von strengen Hygieneauflagen: Stark eingeschränkte Besucherzahlen, intelligente Besucherführung, Social Distancing, häufige Reinigung, Hinweise auf Händewaschen und verpflichtender Mund- und Nasenschutz – kurzum, jede erdenkliche Maßnahme zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Corona-Erregers SARS-COV2.
Doch bei diesen Maßnahmen wurde vor allem an „klassische“ Museen gedacht. Museen mit vielen Exponaten zum Anschauen und bewundern. Aber es gibt auch Häuser mit anderen Herangehensweisen. Die INSPIRATA am Deutschen Platz in Leipzig zum Beispiel ist ein Mitmachmuseum. Mitmachen, das heißt hier vor allem Anfassen und (Be-)Greifen.
Hier will man Kindern, Jugendlichen und allen anderen Interessierten normalerweise eher theoretische Wissensgebiete wie Mathematik und Physik auf handfeste Weise durch Experimente erfahrbar machen. Doch gerade das ist momentan nicht erwünscht: Den öffnenden Museen wurde nahegelegt, solche sogenannten Hands-on-Stationen abzubauen oder zu sperren. Für ein Haus mit mehr als 90 Prozent Mitmachexponaten bedeutet das: Eine Öffnung ist unmöglich, stellt Dayana Neumuth fest.
INSPIRATA am 9. Mai zu Museumsnacht goes virtual: Unser Hochspannungsbereich!
Doch statt auf eine Besserung der Zustände oder auf eine Lockerung der Auflagen zu warten, geht man in der INSPIRATA neue Wege. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter digitalisieren jetzt die Ausstellung und entwickeln neue Impulse für die Vermittlungsarbeit: Auf Facebook und Instagram erscheint jeden Tag ein neues naturwissenschaftliches Experiment zum Anschauen, Nachlesen und Mitmachen.
Kleine Lehrfilme und Experimente werden bei YouTube gezeigt. Die INSPIRATA beteiligte sich auch mit einem eigenen Beitrag an der ersten digitalen Museumsnacht Leipzig Halle und am Internationalen Museumstag am 17. Mai. Und zukünftig soll jeden Samstag um 15 Uhr ein Teil der Ausstellung durch ein neues Video gezeigt werden. Zum Start gab es am Samstag, 9. Mai, Einblicke in den Bereich der Hochspannung.
Am nächsten Samstag, 16. Mai, folgt ein Video zum Thema optische Täuschungen.
INSPIRATA: Ames-Raum
Dayana Neumuth, Büroleiterin und Kuratorin für Bildung und Vermittlung, sagt dazu: „Wir wollen mit diesem neuen Angebot möglichst viele Personen erreichen, die momentan keine Chance haben, unsere Exponate live zu erleben. Diese Medien sind ein gutes Zusatzangebot zu unserer Ausstellung.“
Museumspädagogische Angebote einmal anders – das ist quasi die INSPIRATA 2.0. Einen Besuch ist die virtuelle Ausstellung auf jeden Fall wert!
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