Da schlug die Corona-Pandemie gleich doppelt zu: Die Schulen haben geschlossen, also fallen auch alle Exkursionen ins Museum aus. Und das Naturkundemuseum selbst muss auch die Türen geschlossen halten. Das brachte jetzt ein Projekt viel schneller ins Laufen, als es sich Museumsdirektor Dr. Ronny Maik Leder selbst hätte träumen lassen: Das Museum startet seinen virtuellen Schulbetrieb.
Geplant war es schon länger, jetzt befeuert die aktuelle Corona-Epidemie das Vorhaben: Ab Anfang nächster Woche legt das Leipziger Naturkundemuseum mit seinem Videopodcast ein neues Vermittlungsformat auf. Das Aussetzen der Schulpflicht und die Schließung des Hauses im Rahmen der momentanen Gesundheitskrise machen einen Besuch vor Ort derzeit unmöglich.
Museumsdirektor Dr. Ronny Maik Leder sieht darin Chance und Aufforderung zugleich: „Das Vermitteln von Inhalten ist eine Kernaufgabe von Museen. In der aktuellen Situation bietet sich hierfür kein besserer Raum als der digitale, ihn gilt es zu nutzen.“
Thematisch wird sich der Podcast zunächst am Museumskubus orientieren, dessen drittes Kapitel „Tiefsee“ eigentlich am 20. März 2020 hätte eröffnen sollen. Die Installation zeigt ein auf Grund gelaufenes Wrack, dessen ursprüngliche Mission die Erforschung der Tiefsee war. Über ihm wabert ein Teppich aus Müll, an dem nicht nur die Meere und ihre Lebewesen zu ersticken drohen. Davon ausgehend lassen sich viele Themenfelder wie Evolutionsgeschichte, Artenreichtum und Umweltschutz ableiten, die nicht nur spannend, sondern auch lehrplanrelevant sind.
„Mit diesem Videopodcast wollen wir unserem Bildungsauftrag nachkommen, indem wir naturwissenschaftliche Themen für Kinder und Jugendliche ansprechend aufbereiten und auf neue Formate setzen“, erklärt Leder dazu.
Der Videopodcast wird über die Social Media-Kanäle des Museums gestreut und später auch über die Homepage abrufbar sein. Namensgebend war das Museumsgebäude selbst, welches als ehemalige Höhere Bürgerschule zum Titel „School’s out!?“ inspirierte.
Auf den Spuren von Carl Chun: Das Naturkundemuseum Leipzig geht jetzt auf Tauchstation
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