Seit 2017 gab es immer neue überraschende Nachrichten vom Ausgrabungsort des altes Heliopolis in Ägypten, wo der Leipziger Ägyptologe Dietrich Raue die Ausgrabungen leitet. Ab dem 16. Januar gibt es jetzt auch die erste Leipziger Sonderausstellung zu diesem hochaktuellen Ausgrabungsprojekt, die mit einem besonderem Empfang der Universität Leipzig eröffnet wird.
Der Grabungsort Heliopolis bei Kairo (Ägypten) erlangte im Frühjahr 2017 durch den spektakulären Fund einer Kolossalstatue des Pharaos Psammetich I. weltweite Bekanntheit. Seit 2012 finden hier Ausgrabungen eines ägyptisch-deutschen Teams unter der Leitung von Dr. Aiman Ashmawy (Ägyptisches Antikenministerium) und Dr. Dietrich Raue (Universität Leipzig) statt: Der Sonnentempel von Heliopolis galt als eines der religiösen Zentren Altägyptens. Heute liegt die einstige Kultstätte unter der Landeshauptstadt Kairo verborgen. Dort, wo ein neues Wohnviertel entstehen soll, konnten die Ausgräber sich nun tief hinunter in die ägyptische Geschichte graben.
In der Ausstellung „Heliopolis – Kultzentrum unter Kairo“ werden der Öffentlichkeit ab dem 16. Januar erstmals aktuelle Grabungsergebnisse präsentiert, die Aufschluss über das Aussehen und die Geschichte des Sonnentempels geben. Im Zentrum stehen Originalobjekte aus Heliopolis, die vom Ägyptischen Museum Berlin als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Dazu zählen Statuetten heliopolitanischer Priester und Beamter sowie Bauteile aus dem Inneren des Tempels.
Die Ausstellungseröffnung ist am am Donnerstag, 16. Januar. Die Feierlichkeiten beginnen um 18.15 Uhr mit Grußworten des Oberbürgermeisters Burkhard Jung und einem Vortrag des Historikers Maximilian Georg unter dem Titel „‚Ohne Oberägypter wäre man hier verloren‘ – Ägyptische Arbeiter bei deutschen Ausgrabungen in Ägypten, 1898-1914“ in Hörsaal 8 (Hörsaalgebäude der Universität Leipzig, Campus Augustusplatz). Gegen 19.15 Uhr wird die Sonderausstellung mit einem feierlichen Empfang im Ägyptischen Museum eröffnet.
Zur Eröffnung werden zudem zwei Ehrengäste aus Oberägypten erwartet: Die Grabungsfachkräfte Rais el-Amir und Ashraf el-Amir, die die archäologischen Arbeiten in Heliopolis anleiten, sind die direkten Nachfahren der Arbeiter, mit denen Georg Steindorff seine Ausgrabungen in Ägypten und dem Sudan zu Beginn des letzten Jahrhunderts durchführte. Die Familientradition der sogenannten „Quftis“ (nach dem Herkunftsort Quft bei Luxor) wird auch in der Ausstellung thematisiert.
Gezeigt wird die Austellung „Heliopolis – Kultzentrum unter Kairo“ im Ägyptischen Museum vom 17. Januar bis zum 3. Mai
Neue Grabungen geben erstmals Einblick in die früheste Geschichte der Tempelstadt Heliopolis
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