Alle Jahre wieder gibt es die „Rückblende“, den höchstdotierten gemeinsamen Wettbewerb für politische Karikatur und Fotografie in Deutschland. Er fand jetzt zum 35. Mal statt und am Dienstag, 20. August, wird die zugehörige Ausstellung mit den Preisträgerarbeiten im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig eröffnet.
Die Themen werden den Besuchern nur allzu vertraut sein, denn es sind die Themen, die 2018 die Berichterstattung der großen deutschen Zeitungen bestimmten. Bebildert mit den Arbeiten talentierter Karikaturist/-innen und professioneller Fotograf/-innen, die sich im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Leser immer wieder darum bemühen, ein ganz besonders Motiv zu finden, einen ganz markanten Augenblick festzuhalten oder eine Szene zu zeigen, die ein oft genug komplexes Ereignis auf den Punkt bringt.
Das zähe Ringen um die Regierungsbildung in Berlin, Auseinandersetzungen um den Braunkohleabbau am Hambacher Forst, der Jahrhundertsommer 2018 sowie Debatten über rechtspopulistische Tendenzen und den NSU-Prozess: Wieder sind es bewegende Themen, aus denen die Juroren der „Rückblende 2018“ Fotografien und Karikaturen auswählten. Rund 100 Arbeiten, mit denen Bildjournalisten und Karikaturisten das vergangene politische Jahr dokumentieren und interpretieren, zeigt das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig in der neuen Foyerausstellung.
Und natürlich sind auch die Siegerarbeiten zu sehen.
Amelie Glienke ist in diesem Jahr die Preisträgerin bei den Karikaturisten. Ihre pointierte Zeichnung „Aufwärts, SPD!“, welche die seinerzeitige Parteivorsitzende Andrea Nahles am Heck des sinkenden SPD-Schiffes zeigt, überzeugte die Jury. Den ersten Preis in der Kategorie Fotografie erhielt der freie Fotograf Daniel Chatard mit seiner Aufnahme vom Abriss des imposanten „Immerather Doms“ zugunsten des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier. Sieger in den Kategorien „Beste Serie“ und „Das scharfe Sehen“ sind David Klammer und Odd Andersen.
Ausrichter des Wettbewerbs sind die Landesvertretung Rheinland-Pfalz und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger mit den Partnern Bundespressekonferenz und Fotofinder GmbH.
Die Eröffnung findet am Dienstag, 20. August, um 18 Uhr statt.
Die Ausstellung ist vom 21. August bis zum 15. September im Zeitgeschichtlichen Forum zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Sämtliche 1.354 eingereichten Arbeiten von 215 Bildjournalisten und 65 Karikaturisten können im Internet unter www.rueckblende.rlp.de eingesehen werden. Der umfangreiche Katalog zur „Rückblende 2018“ ist für 8 Euro im Museum erhältlich.
Hinweis der Redaktion in eigener Sache: Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.
Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen.
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.
Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 500 Abonnenten.
Keine Kommentare bisher