Seit dem 4. April ist im Museum der bildenden Künste die Ausstellung „PEACE is POWER“ von Yoko Ono zu sehen. Zur Eröffnung konnte Museumsdirektor Alfred Weidinger nur mitteilen, dass die 86-jährige Künstlerin zwar nicht am Eröffnungsabend anwesend sein werde. Aber sie werde auf jeden Fall noch zu ihrer bislang umfangreichsten Ausstellung in Deutschland nach Leipzig kommen. Das hat sie dann am Mittwoch, 29. Mai, auch getan.
Die Künstlerin reiste mit ihrem langjährigen Freund Jon Hendricks aus New York an. Auf ihren ausdrücklichen Wunsch fand der Besuch in einem privaten Rahmen ohne die Anwesenheit von Pressevertretern statt. Alfred Weidinger führte seine Gäste persönlich durch die Ausstellungsräume, in denen die 71 Arbeiten und Werkreihen der Künstlerin präsentiert werden. Auf insgesamt 3.750 m² – in 15 Galerien, drei tageslichtdurchfluteten Terrassen sowie drei belebten Höfen – werden Werke aus allen Schaffensphasen Yoko Onos ausgestellt. Seit der Eröffnung im April besuchten rund 50.000 Menschen die umfangreiche Werkschau im MdbK.
Yoko Ono ist eine der einflussreichsten und gleichzeitig umstrittensten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie gilt als Pionierin von künstlerischer Performance und Konzeptkunst sowie als eine der herausragenden Wegbereiterinnen der US-amerikanischen Fluxus-Bewegung. Schon 1961 zeigte sie in einer Ausstellung statt Bildern und Objekten ausschließlich Anleitungen. Diesen „Instructions“ kommt ein besonderer Stellenwert in der Leipziger Ausstellung zu, auch weil sie nach wie vor der künstlerischen Haltung Yoko Onos entsprechen: „Wenn man die Anleitung liest, erhält man schon eine Vorstellung des Bildes, also warum noch ein Bild produzieren?“
Die 71 gezeigten Arbeiten und Werkreihen in Leipzig hat die Künstlerin gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund und Kurator Jon Hendricks sowie Alfred Weidinger ausgewählt. In den Räumen des MdbK findet die Werkschau die ideale Präsentationsfläche: Die minimalistische Sprache und die gewaltigen Volumina des von den Berliner Architekten Hufnagel, Pütz und Rafaelian geplanten und 2004 eröffneten Museums bieten mit 15 Galerien und den sechs tageslichtdurchfluteten Terrassen und Höfen auf über 3.000 m² den idealen Rahmen für die Werke von Yoko Ono – weit, licht und luzide.
Yoko Ono hat sich im Laufe ihres Schaffens mit unterschiedlichen Medien artikuliert. Ihre künstlerischen Anliegen hat sie in Installationen, Filmen, Fluxus-Arbeiten, Performances und, sehr selten gezeigten, Zeichnungen verarbeitet.
Und zu ihrem Besuch am Mittwoch sagte Yoko Ono: „It was my deepest wish to see my exhibition ‚PEACE is POWER‘ in Leipzig, I flew in especially for this purpose. The architecture of the building, combined with my work as well as the spirit of the people in this city seemed to reached a wonderful symbiosis. ‚PEACE is POWER‘ has become one of my most important and moving exhibitions. I thank MdbK for a wonderful collaboration and hard work and wish the people of Leipzig everything wonderful. PEACE is POWER.“
Also nicht nur das 2004 eröffnete Museum und ihre Arbeiten gehen eine „wundervolle Symbiose“ für sie ein, der Geist der Leipziger gehört für sie auch dazu.
Und der stolze Museumsdirektor Alfred Weidinger im Anschluss an den Besuch: „Yoko Ono war zutiefst berührt von ihrer Ausstellung. Sie hielt sich nahezu fünf Stunden im MdbK auf und hat sich bei unserem Team besonders herzlich bedankt. Yoko Ono ist ein wunderbarer Mensch, wir sind dankbar für ihre ebenso wunderbare Ausstellung.“
Die Ausstellung „YOKO ONO. PEACE is POWER“ ist noch bis zum 7. Juli im MdbK zu sehen.
Ein Katalog zur Ausstellung „YOKO ONO. PEACE is POWER“ erscheint im Juni 2019 im Verlag Walther König. In Abstimmung mit Yoko Ono hat Adrian Sauer (*1976), der 2005 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig seinen Meisterabschluss bei Timm Rautert absolvierte, die Installationen fotografiert.
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