L-IZ-Leser kennen Fanziska Neuberts Handschrift schon von den Illustrationen zu Arthur Millers Roman „Fokus“, wo sie die bedrohliche Stimmung des amerikanischen Vororts, in dem die „Bürger“ auf einmal beginnen, komisch aussehende Fremde zu beargwöhnen und zu drangsalieren, beeindruckend eingefangen hat. Ab Freitag, 15. März, stellt sie jetzt in der Charter-Projektgalerie in der Merseburger Straße 37 aus.

Franziska Neubert verbindet in ihren Arbeiten die Liebe zum Medium Buch mit ihrer Leidenschaft für originalgraphische Techniken. Sie arbeitet oft im farbigen Holzschnitt, ringt aber stets um eine künstlerische Weiterentwicklung. Entsprechend hat die Künstlerin jenseits des „klassischen“ Holzschnitts ihre ganz eigene Bildsprache entwickelt: gegenständlich und doch scheinbar schwerelos, weniger druckgraphisch und eher malerisch anmutend, kraftvoll poetisch in zumeist satter Farbgebung. In der Ausstellung werden Grafiken zu literarischen Texten sowie freie Blätter zu sehen sein.

Franziska Neubert, Metroeinstieg, Mehrfarbiger Holzschnitt, 30 x 40 cm Blattformat, 2018. Foto: Charter-Projektgalerie
Franziska Neubert, Metroeinstieg, Mehrfarbiger Holzschnitt, 30 x 40 cm Blattformat, 2018. Foto: Charter-Projektgalerie

Franziska Neubert studierte bis 2002 an der HGB Leipzig, lebt und arbeitet in Leipzig.

Die Vernissage zur Ausstellung „tagzeitort“ findet am Freitag, 15. März, um 20 Uhr in den Galerieräumen der Charter – Projektgalerie im Leipziger Westen (Merseburger Str. 37) statt. Bereits ab 15 Uhr lädt die Künstlerin im Rahmen des Tages der Druckkunst zum freien Drucken an den historischen Hochdruckpressen in die Werkstattgalerie ein.

Zu sehen ist die Ausstellung vom 15. März bis zum 27. April 2019 in der Merseburger Straße 37 in Leipzig.

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