Am Freitag, 30. November, wurde an einem völlig neuen Ort in Leipzig eine neue Kunsthalle eröffnet. Weit weg vom berühmten Leipziger Westen, im Osten. Quasi am Eingang zum Osten, gleich hinter dem a&o-Hostel in der Brandenburger Straße. Dort wurde in der einstigen Remise des Bahnpostamtes mit einer Vernissage die erste Ausstellung eröffnet.
Die Berliner Künstler Patrice Lux und Aurelie Merlot haben die ehemalige, aus dem 19. Jahrhundert stammende Remise des Bahnpostamtes am Leipziger Hauptbahnhof umgestaltet und die leerstehende, 500 Quadratmeter große Halle in ein flexibles Ausstellungs- und Eventloft verwandelt.
Verantwortlich für das Gesamt-Konzept ist ein dreiköpfiges Team um art&o-Projektleiterin Tanja Heuchele mit Patrice Lux (Neu West Berlin), Yara Saleh (Studentin an der HGB) und Anne Recht (Studentin der Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig). Neben wechselnden Ausstellungen soll es hier künftig auch Angebote wie etwa Workshops für Künstler geben.
In Remisen wurden damals, im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, die Wagen abgestellt, mit denen die Post durch die Stadt transportiert wurde. Das frühe Industriezeitalter in Leipzig war kein Autozeitalter, sondern ein Pferdezeitalter. Aber nach der Nutzungsaufgabe des Gebäudes an der Brandenburger Straße und seinem Umbau zu einem modernen Hostel gab es natürlich für so eine große Wagenhalle mit 500 Quadratmetern Fläche keinen Bedarf mehr.
Was tun?
Man schuf einen neuen Kunstort im Rahmen des Engagements, dem sich die Hostelkette sowieso schon verschrieben hat.
„art&o“ – unter diesem Motto engagiert sich die Berliner Hostelkette a&o schon seit Jahren für junge Kunst und Nachwuchskünstler. Mit einer eigenen Kunsthalle, direkt hinter dem Leipziger Haus in der Brandenburger Straße gelegen, bekommen sie künftig noch mehr Raum. Zur Eröffnung am vergangenen Freitag waren rund 150 Gäste erschienen.
Die erste Ausstellung „Facing Repitition“ läuft noch bis zum 22. Dezember, der Eintritt ist frei.
„Ich freue mich riesig, bin begeistert und sicher, dass wir hier einen wirklich offenen und kreativen Raum schaffen, der Möglichkeiten für junge Künstler bietet, sich und ihre Arbeit zu präsentieren“, betont a&o-Chef Oliver Winter.
Die Kunsthalle sei konsequente Fortsetzung eines seit Jahren immer stärker werdenden Engagements für Nachwuchskunst, die in den Lobbies und öffentlichen Räumen der a&o-Häuser ihre Bühne findet: Konzerte, Lesungen oder die Gestaltung von Hausfassaden sind fester Bestandteil des Kunstengagements, das die Hostelkette unter dem Namen art&o zusammenfasst.
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