„Am 13. Mai 2018 ist Internationaler Museumstag! In ganz Deutschland laden zahlreiche Museen an diesem Sonntag zu besonderen Aktionen, kreativen Mitmach-Angeboten, spannenden Führungen und exklusiven Einblicken ein“, kann man auf der zentralen Homepage zum Museumstag lesen. Nicht zu verwechseln mit der Museumsnacht, die Leipzig und Halle gerade hinter sich haben. Und trotzdem gibt es auch am Sonntag, 13. Mai, ein paar spannende Angebote in der Region. Und am 12. auch schon.
Was schon damit beginnt, dass das Stadtgeschichtliche Museum einlädt zu einer Diskussion über die Neuausrichtung für das Schillerhaus. Es steht ja ganz still und heimlich in Gohlis herum, das einzige Dichtermuseum der Stadt.
Gesprächsrunde am Internationalen Museumstag am 13. Mai
Der Internationale Museumstag am 13. Mai steht unter dem Thema „Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher.“ Dieses Thema prägt bereits seit Jahren die Arbeit der Museumsmitarbeiter: Die Ausstellung im Museum zum Arabischen Coffe Baum wurde neu gestaltet, weiterführende Informationen zu einzelnen Themen medial aufbereitet und neue Vermittlungsformate eingeführt. Gleiches trifft auf die Ausstellung im ersten Obergeschoss im Alten Rathaus zu; die schrittweise Umgestaltung begann bereits im Jahr 2015 und dauert an.
Das Motto zum Internationalen Museumstag ist für das Stadtgeschichtliche Museum ein willkommener Anlass, um über eine Neuausrichtung für eine qualitätsvolle Entwicklung auch für das Schillerhaus zu diskutieren.
Dazu laden Dr. Volker Rodekamp, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, und Dr. Frank Britsche, Historiker an der Universität Leipzig, zu einer öffentlichen Gesprächsrunde ein. Sie stellen ihre Ideen vor und freuen sich auf einen anregenden Gedankenaustausch.
Neuausrichtung für das Schillerhaus. Eine Gesprächsrunde am Internationalen Museumstag am Sonntag, 13. Mai, 15 Uhr im Schillerhaus, Menckestraße 42. Der Eintritt ist frei.
Eilenburger Museumsnacht schon am 12. Mai
Schon am Vorabend des Internationalen Museumstages lädt das Stadtmuseum Eilenburg zur Museumsnacht ein. Ab 19 Uhr eröffnet die diesjährige große Sonderausstellung „Friedenssehnsucht“, die sich mit dem Thema 400 Jahre Dreißigjähriger Krieg befasst.
Einige liebevoll gestaltete Dioramen des Mühlenpreiskandidaten Florian Kern, Gründer und Vorsitzender des HeimatHerzen e. V. (Laußig), werden die Sonderausstellung ergänzen. Um 20:30 Uhr führt Museumsleiter Andreas Flegel die Gäste durch die Sonderausstellung und erzählt Erstaunliches und Wissenswertes über den Dreißigjährigen Krieg in Eilenburg.
Außerdem werden in den Räumen des Stadtmuseums verschiedene Filme gezeigt, so den Film „Martin Luther in Eilenburg“ der Amateurfilmgemeinschaft Eilenburg e. V. und einen Film über den Festumzug zur 1050-Jahr-Feier Eilenburgs. Der bekannte Künstler Volker Pohlenz präsentiert zudem einen Film über die Einweihung seines „Alten Schweden“ 2007 im Eingangsbereich des Museums. Alle Filme und die Dioramen werden auch Sonntag, am 13.05.2018, zum Internationalen Museumstag im Stadtmuseum Eilenburg zu erleben sein.
Sonderausstellung im Stadtmuseum Eilenburg „Friedenssehnsucht“ vom 13. Mai bis 31. Oktober 2018
Zum 400. Mal jährt sich 2018 der Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Was 1618 mit dem Prager Fenstersturz begann, sollte drei Jahrzehnte die Geschicke Europas, vor allem auch bei uns im heutigen Deutschland und Sachsen, maßgeblich beeinflussen. Auch Eilenburg, an einer wichtigen Handelsstraße gelegen, wurde immer wieder Opfer von Plünderungen und musste unter den Einquartierungen der kaiserlichen, sächsischen und schwedischen Truppen leiden.
„Friedenssehnsucht“ ist der Eilenburger Beitrag eines nordsächsischen Ausstellungsprojektes unter dem Titel „Je weniger Klingen, je größere Herzen – 400 Jahre Dreißigjähriger Krieg“. Das Stadtmuseum Eilenburg stellt vier verschiedene Themenkomplexe vor. Thematisiert wird insbesondere die Friedenssehnsucht der Menschen, in einer Zeit des Krieges, des Hungers und der Pest, die sich unter anderem in Liedern und Gedichten niederschlug. Vor allem der Geistliche und Dichter Martin Rinckart, der seine Gemeinde durch unvorstellbares Leid begleitete, wird dem Besucher immer wieder begegnen. Nur Wenigen bekannt, führte der Frieden von Eilenburg 1646 zum Ende der direkten Kampfhandlungen mit Schweden und somit zum Frieden in Sachsen.
12. Mai, 19 – 23 Uhr: 12. Eilenburger Museumsnacht mit Ausstellungseröffnung „Friedenssehnsucht“
Kostenlos ins Ägyptische Museum
Auch das Ägyptische Museum der Universität Leipzig beteiligt sich am Internationalen Museumstag zum Thema „Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher“. Der Eintritt in das Museum ist ganztägig kostenlos (geöffnet von 10-17:00 Uhr). Um 15:00 Uhr findet zudem eine Führung mit Dr. Dietrich Raue zu den ägyptisch-deutschen Ausgrabungen im Sonnentempel von Heliopolis (Kairo, Ägypten) statt.
Informationen zur Grabung in Heliopolis findet man hier.
Internationaler Museumstag im Kleingärtnermuseum
Anlässlich des Internationalen Museumstages öffnet auch das Deutsche Kleingärtnermuseum am 13. Mai bereits vor dem eigentlichen Saisonstart seine Türen und Gartentore an einem Sonntag. Zwischen 14 und 18 Uhr können neben der Dauer- und Kabinettausstellung auch die drei Schaugärten besichtigt werden. Zusätzlich bietet das Museum eine Jungpflanzenbörse im Außenbereich an. Dort können Jungpflanzen für Beet und Balkon aus museumseigenen Anbau gegen eine Spende ausgesucht werden. Für den Eintritt gelten ermäßigte Sonderpreise. (3 / 2/ Kinder bis 16 Jahren frei)
Das Kleingartenmuseum im Internet.
Internationaler Museumstag im Schlossareal Taucha
Anlässlich des 41. Internationalen Museumstages am 13. Mai lädt der Förderverein Schloss Taucha e. V. auf das Schlossareal ein. Er informiert dabei auch über den Entwicklungsstand zur weiteren Sanierung des Rittergutsschlosses. Von 15 bis 20 Uhr sind alle begehbaren Räumlichkeiten geöffnet. Das Rittergutsmuseum sowie die Sonder-Fotoausstellung „Die Anfänge …“ sind ebenfalls geöffnet.
Um 17:00 Uhr findet ein geführter Schlossrundgang statt. Treffpunkt ist der Schlossbrunnen.
Auf dem Schlossareal wird es außerdem Kaffee, Kuchen und Schlosswein geben.
Förderverein Schloss Taucha e. V.
Internationaler Museumstag in der Brikettfabrik Herrmannschacht
Wenn am 13. Mai das Museum Brikettfabrik Herrmannschacht seine Pforten öffnet, wird dies auch weltweit in zigtausend anderen Museen der Welt der Fall sein. Museen sind ein Kulturgut, ein Welterbe sozusagen und der Internationale Museumstag hat sich in diesem Jahr dies mit seinem Motto ganz besonders zu Herzen genommen: Es geht um Netzwerke!
Das Museum im Herrmannschacht schließt sich diesem Motto gern an. So knüpft man ein Netzwerk aus der antiken Vergangenheit in die Zeit der mitteldeutschen Industrialisierung. In der Sonderführung „Richard und die heilige Barbara“ werden die Gäste vom Fabrikarbeiter Richard begrüßt. An seiner Seite steht die resolute Schutzpatronin aller Bergleute, die heilige Barbara. Gemeinsam führen die beiden ihre Gäste auf einer kurzweiligen und spannenden Runde durch die älteste erhaltene Brikettfabrik der Welt. Diese kostümierten Sonderführungen finden jeweils um 10 und 15 Uhr statt.
Um 13:30 Uhr geht es dann um ein reales Netzwerk: „Netzwerk Straße der Braunkohle“. Dipl.-Ing. und MIBRAG-Besucherbetreuer Andreas Ohse wird in einem informativen Vortrag über dieses besondere Netzwerk sprechen. Die Zuhörer erfahren, welche Bedeutung Braunkohle hatte und noch hat und wie die einzelnen Akteure der Braunkohlenindustrie miteinander verbunden sind.
Zu allen Veranstaltungen gelten die üblichen Eintrittspreise. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.
Informationen zur Brikettfabrik Herrmannschacht.
Rundgänge über das Areal der ehemaligen Leipziger Stasi-Zentrale am Matthäikirchhof
An diesem Sonntag, 13. Mai, haben Besucher auch wieder die seltene Möglichkeit, hinter die Kulissen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu blicken. Sie können durch die Räume im Altbau Dittrichring 24 sowie im Saalbau Goerdelerring 20 gehen, die ebenfalls zur ehemaligen Leipziger Stasi-Bezirksverwaltung gehören. Die besonderen Rundgänge unter dem Motto „Stasi intern. Vom Keller zum Boden und anderen Orten des (un)heimlichen Gebäudekomplexes“ finden um 11:00, 12:30 und 14:30 Uhr statt.
Auf dem Areal der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Leipzig gibt es schließlich neben den Büros der Stasi-Offiziere, in denen die Ausstellung „Stasi-Macht und Banalität“ gezeigt wird, und dem Saalbau mit der stasi-eigenen Kegelbahn oder dem Kinosaal, in dem die Ausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ zu sehen ist, noch wesentlich mehr original erhaltene Räumlichkeiten.
Im Stasi-Neubau, der Mitte der 1980er Jahre errichtet wurde, befinden sich beispielsweise im zweiten Keller ein „Schutzbunker“. Original erhalten sind auch das Büro des Leipziger Stasi-Chefs, der Wartebereich der stasi-eigenen Poliklinik oder der Paternoster-Aufzug. Auch Überbleibsel der einstigen Aktenvernichtung können noch entdeckt werden. Bei der anstehenden Neugestaltung des Areals sollen diese Räume erhalten bleiben.
Neue Wege auch durch Leipzig und seine Geschichte
Um 11:00 Uhr findet außerdem der Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ statt, bei dem die Teilnehmer zusätzlich zur „Runden Ecke“ auch die anderen Schauplätze der Ereignisse des Herbst 1989 kennen lernen. Der Rundgang beginnt am Nikolaikirchhof, wo schon im Frühjahr ’89 der Ruf nach Freiheit laut wurde. Von dort führt er über den Augustusplatz zu markanten Punkten der Leipziger Innenstadt, an denen die historische Entwicklung des Jahres 1989 aufgezeigt wird. Die Besucher durch- und erlaufen sich damit die Chronik des Herbstes ’89 und erleben wie sich Leipzig seitdem entwickelt hat. Treffpunkt ist das Hauptportal an der Nikolaikirche.
Um 15:00 Uhr lädt die Gedenkstätte zu einer besonderen Führung mit einer Zeitzeugin unter dem Motto „Von der Stasi-Repression zur Deutschen Einheit“ ein. Die Besucher erhalten einen Überblick über die Funktion und Arbeitsweise der Staatssicherheit, wie die Telefon- und Postüberwachung sowie die Tätigkeit Inoffizieller Mitarbeiter, und können sich über die Entwicklungen im Vorfeld der Friedlichen Revolution, die Montagsdemonstrationen und den demokratischen Neubeginn informieren. Die Zeitzeugin ergänzt die historische Ereignisse und Entwicklungen durch ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse an die jüngere deutsche Vergangenheit in Leipzig.
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