Am Sonntag, 28. Januar, wird der Abschied von der Dauerausstellung an der Grimmaischen Straße 6 noch einmal richtig gefeiert. 19 Jahre hat sie Besucher ins "Zeitgeschichtliche Forum" gelockt. Ab dem 29. Januar wird sie vollkommen neu konzipiert und auch das Treppenhaus und das Foyer des Forums komplett umgebaut. Und bevor die alte Ausstellung verschwindet, gibt es am Samstag, 28. Januar, noch eine große Finissage.
Bis zum Spätherbst wird die seit 1999 gezeigte Ausstellung völlig erneuert. Parallel werden das Treppenhaus und das Foyer des Zeitgeschichtlichen Forums umgebaut. Der Eintritt soll deutlich einladender werden, verspricht Prof. Hans Walter Hütter, der Präsident des Hauses der Geschichte, zu dem das “Zeitgeschichtliche Forum” als Standort gehört. 4 Millionen Euro will man für den Umbau einsetzen.
Das Haus aber, so Hütter, werde nicht geschlossen. Es wird weiter Ausstellungen auf den anderen Etagen im Haus geben und viele Diskussionsveranstaltungen. Erst im Dezember hat die kleine Dauerausstellung zum DDR-Comic “Mosaik” eröffnet, die natürlich genauso das ganze Jahr über besucht werden kann wie die Wechselausstellungen.
Die nächste Wechselausstellung wird am 22. Februar eröffnet: “Alles nach Plan? Formgestaltung in der DDR”. Da wird der Besucher so manches formschöne Kultobjekt aus der DDR-Produktion wiedersehen.
Im Juli wird es auch wieder die große Fotoaustellung “Rückblende 2017” geben. Und zur Buchmesse gibt es im Haus volles Programm zu “Leipzig liest”.
Aber bevor die alte Dauerausstellung ab Sonntag schließt, lädt das Zeitgeschichtliche Forum am Sonntag, 28. Januar, noch einmal zur Finissage ein. Die Finissage ist im Grunde ein richtiger Tag der offenen Tür, der die Besucher noch einmal zum Erlebnis Museum lockt – ab 14 Uhr beginnt das alles mit einer Winter-Bastelaktion mit Kawi-Kids.
Ab 14.30 Ur gibt es dann wirklich Museum zum Anfassen: Die Museumsmacher richten in der Ausstellung lauter kleine Inseln ein, auf denen sie den Besuchern bis 17.30 Uhr einen Einblick in ihre Arbeit und einen Blick hinter die Kulissen des Museums ermöglichen.
Um 15 Uhr gibt es “Das Westpaket” als begehbares Objekt.
Und ab 17.30 Uhr wird das Ergebnis der Wahl des Lieblingsobjekts bekannt gegeben. Die Besucher der Dauerausstellung haben seit dem 16. Januar Gelegenheit, für ihr Lieblingsobjekt abzustimmmen. Was eben auch heißt: Wer die alte Dauerausstellung noch einmal sehen will, der hat in dieser Woche die letzte Gelegenheit dafür. 18 Uhr gibt es dann Live-Musik mit “byebye”.
Und dann?
Dann schließt die Etage der Dauerausstellung bis zum Herbst. Trotzdem soll es, so Dr. Jürgen Reiche, Direktor des “Zeitgeschichtlichen Forums”, in den anderen verfügbaren Räumen weiterhin so viele Veranstaltungen geben, dass man trotzdem ein volles Haus hat.
Und noch etwas konnte Walter Hütter am Montag, 2. Januar, bekannt geben: Das “Zeitgeschichtliche Forum” in Leipzig ist jetzt bis ins Jahr 2038 gesichert. Gerade erst hat er einen neuen, 20jährigen Mietvertrag unterzeichnet. Und die 20 Jahre beschreiben ungefähr den Zeitraum, den die neue Dauerausstellung “halten” soll. Fast solange hat ja auch die alte Dauerausstellung beim Publikum funktioniert.
107.000 Besucher im Jahr 2017 erzählen von einer ungebrochenen Neugier auf dieses Kapitel der (ost-)deutschen Geschichte, die ja bekanntlich gerade neue Facetten bekommt.
Dass die Ausstellungsmacher die Dauerausstellung gerade jetzt neu konzipieren, hat auch damit zu tun – mit 27 Jahren Geschichte, die in der alten Dauerausstellung nur ganz, ganz am Rande vorkamen. Die jetzt aber ihren Platz in der Geschichtsschreibung einfordern. Das kann spannend werden.
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