Eigentlich gehören Graffiti ja nach draußen, an Häuser und Wände. Zumindest, wenn das erlaubt ist und die Leute, die sie sehen, damit etwas anfangen können. Was richtig gute Graffiti sind, wissen ja die Leipziger nicht mehr. Wie sie aussehen könnten, das ist ab Freitag, 10. Februar, in der Jahn-Galerie im Tapetenwerk zu sehen.

Dort eröffnet am Freitag, 10. Februar, Bond Truluv, Leipzigs international erfolgreichster Streetart-Künstler, im Tapetenwerk seine Ausstellung. Eigentlich heißt er Jonas Ihlenfeldt, ist aber weltweit besser bekannt unter dem Pseudonym Bond Truluv.

Europa, Afrika und vor allem Asien, seine Wandmalereien und Ausstellungen sind global verteilt. Nun zeigt der Leipziger Künstler vom 11. Februar bis 11. März ausgewählte Arbeiten auf Leinwand in der Jahn-Galerie.

Stets auf der Suche nach neuen Kompositionen und grafischen Ausdrucksmöglichkeiten, nutzt der freischaffende Künstler Elemente aus den Bereichen der Urban Art, bildenden Kunst und des Grafik-Designs, um sich mit seinem Pseudonym auf Wänden in aller Welt farbintensiv zu verewigen. Die Länder Ägypten, Indien, Indonesien, Thailand, Malaysia, Taiwan und Japan sind nur einige Orte, an denen seine Spuren zu finden sind. Neben der Verwendung von digitalen Techniken und multimedialen Installationen gilt Bond Truluv als einer der maßgeblichen Interpreten des „Lightbrush Graffiti“. Hierbei werden mittels Langzeitbelichtung und der Verwendung von zusätzlichen Lichtquellen der Fotografie seiner Wandgemälde neue Ebenen verliehen. Es entstehen spektakulär lebendige Bilder, welche die Umgebung in neue Realitäten und Dimensionen verwandelt.

Aber wie das so ist mit unabhängigen Künstlern. Sie haben meist auch sonderbare Dinge studiert – so wie Truluv, der einen Master of Arts für Anthropologie besitzt. Das Arbeiten mit und in fremden Kulturen liegt ihm im Blut. Auch wenn es dann doch die glitzernde Formensprache der Moderne, der Technik und der digitalen Medien ist, die sich als Sprache in seinen großen Wandbildern niederschlägt. Sie lösen die Realität auf, schaffen neue imaginäre Räume, so dass der Betrachter nie wirklich weiß: Wird hier der Raum neu diskutiert oder wird hier die moderne Werbesprache aufgegriffen, um sie in Street-Art zu verwandeln?

Unter dem Titel „Next Level – rendered realities“ präsentiert Bond Truluv die symbolisch nächste Stufe seines umfangreichen und stets im Wandel begriffenen Schaffens. Die gezeigten Werke befassen sich mit der Schnittstelle von digitaler und analoger Ästhetik vor dem Hintergrund der individuellen Formsprache. Wer den Künstler persönlich treffen will, hat am Freitag, 10. Februar, 19 Uhr, die Gelegenheit, die Vernissage zu besuchen.

Bond Truluv/Jonas Ihlenfeldt „Next Level – rendered realities“, 11. Februar – 11. März 2017, Mi. – Fr.: 13 – 18 Uhr, Sa.: 11 – 16 Uhr, Jahn-Galerie im Tapetenwerk Leipzig (Lützner Straße 91).

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