Das passt zusammen. Schon rein bildlich. Am Samstag, 16. April, eröffnet in der Edition Wörtersee im Peterssteinweg eine Ausstellung mit dem paradiesischen Titel „Welcome to Janta Island“ mit Siebdrucken von Phillip Janta. Dass beide was miteinander zu tun haben, haben L-IZ-Leser ja schon 2007 mal mitbekommen. Da tauchte hier ein kleines leckeres Buch mit dem Titel „Das kleine Lene Voigt Buch“ auf.

Natürlich mit den beliebtesten kleinen Texten von Lene Voigt. Aber Wundersames geschah: Die Gedichte der Leipziger Nachtigall bekamen durch die launigen Illustrationen eine ganz neue Dimension. Sie holten die Texte aus dem Sepiarauschen der 1920er Jahre in die Gegenwart – im Grunde sogar in eine sehr konkrete Connewitzer Gegenwart. Und sie zeigten, dass diese Gedichte nichts von ihrer Lebendigkeit und Aktualität verloren haben.

Sie schlugen quasi mitten im Leben des damals in Connewitz heimischen Grafikers auf, der seinerzeit auch im legendären Fifi anzutreffen war. Sein Atelier hat er in Schleußig. Womit wir dann tatsächlich auf der Insel wären.

Neben Buchillustrationen schafft er auch immer wieder eindrucksvolle Plakate. Und auf seiner Website – die natürlich auch Janta-Island heißt – sieht man, in welchen Kopf- und Bilderwelten der 1980 in Erfurt geborene Künstler, der bis 2008 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig studierte und danach als Assistent der Fachklasse Illustration ebendort tätig war, zuhause ist.

Da fragt man sich eher: Warum illustriert der nicht noch mehr Bücher und gibt ihnen die Atmosphäre, die sie verdienen?

Aber vielleicht ist er gerade beschäftigt. So wie Robinson. Denn der Aufenthaltsort ist ja unverwechselbar. Mit den Worten aus der einladenden Edition Wörtersee: „Janta Island ist eine abgeschiedene Insel in südlichen Gefilden mit exotischen Pflanzen, wilden Tieren, rustikalen Hütten und verfallenen Palästen. Ein Ort des Abenteuers und der Ruhe. Ein Geheimtipp für Schriftsteller und Künstler aller Art. Phillip Janta dokumentiert nicht nur die prächtige Vogelwelt der Insel, sondern auch die Schönheit der alltäglichen Dinge, das Werden und Vergehen. Die Siebdruckserien zum Inselleben werden jetzt erstmals im Wörtersee präsentiert.“

Janta-Island mit Katze und Palmen. Grafik: Phillip Janta
Janta-Island mit Katze und Palmen. Grafik: Phillip Janta

Zeit wird es. Denn damit bekommt ein Künstler ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, der eigentlich so druckt und gestaltet, wie man sich im Herzen der inneren Leipziger Stadtlagen manchmal  auch fühlt – zumeist an stilleren Sonntagmorgen, wenn man das Fenster öffnen kann und den Katzen zuguckt, wie sie den Schmetterlingen beim Flattern zugucken. Dann, wenn man – zumeist bei Südwind – auch in Leipzig das Gefühl hat, das könnte eine Insel sein. Was sich ja meist spätestens als Illusion erweist, wenn die Nachbarn ihre Staubsauger, Motorräder, Rasenmäher, Mixer und Fernsehapparate anschmeißen …

Was soll’s?

„Diesen Samstag verwandelt sich der Leipziger Buchladen ‚Wörtersee‘ der Connewitzer Verlagsbuchhandlung in eine tropische Insel! Ich zeige neue und alte Siebdrucke, es gibt Sekt, Toast Hawaii und eine Lesung“, freut sich der Künstler selbst auf all die Leute, die seine Bilder und die Inselstimmung wirklich mögen. „Ich freue mich wenn ihr vorbeikommt! 15 Uhr geht’s los.“

Eröffnet wird die Ausstellung „Welcome to Janta Island“ am Samstag, 15 Uhr, mit dem – weitgereisten – Autor Jörg Jacob, der natürlich einen Inseltext mitbringt. Am Eröffnungstag ist die „Edition Wörtersee“ auch extra bis 19 Uhr geöffnet. Ansonsten kann man sich die kleine Ausstellung während der ganz normalen Öffnungszeiten anschauen.

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