Die Schatzkammer des Bach-Archivs erfreut sich seit Samstag an einem neuen Gast - ein Portrait von Johann Sebastian Bach. Es reiht sich zwischen zwei bereits vorhandenen Bildnissen des Leipziger Komponisten ein. Das Gemälde ist eine Hinterlassenschaft des amerikanischen Musikwissenschaftlers und Archivförders William H. Scheide.
Das Portrait von Johann Sebastian Bach, welches am Freitag im Rahmen der Eröffnung des Bachfestes feierlich enthüllt wurde, stellt einen kleinen Schatz für Leipzig dar.
Das Bild ist das einzige authentische erhaltene Gemälde des Leipziger Musikers. Der Direktor des Bach-Archivs, Peter Wollny, hatte in einem ausführlichen Artikel das 1748 entstandene Bild besprochen (s. u.). In der Schatzkammer des Museums hängt das Bildnis zusammen mit einer Kopie des Portraits und einem früheren Original von 1746 des Malers Elias Gottlob Haußmann.
Die ausgestellte Kopie ist gegenüber dem ersten Original bereits wesentlich besser ausgearbeitet. Zudem weist das Gemälde von 1746 zahlreiche Übermalungen auf und ist in keiner guten Form mehr, deshalb ist das zweite Original von Haußmann für das Bach-Museum von so hoher Bedeutung.
Zur Einweihung am Samstagmorgen hatten sich neben dem Oberbürgermeister Burkhard Jung, Vertretern des Bach-Archivs und die Witwe von William H. Scheide eingefunden. Daneben bot eine kleine Delegation der Thomaner zusammen mit deren Leiter Gotthold Schwarz eine kurze musikalische Untermalung für den kleinen Festakt.
„It’s a very emotional thing“, gesteht Judith Scheide zur Übergabe und spricht über ihren im November 2014 verstorbenen Mann William H. Scheide. „He wants it back to Leipzig.“ („Er möchte es zurück in Leipzig haben“) Über das Arrangement des Bildes zeigt sie sich ebenfalls zufrieden. „I like how he’s dominating the space.“ („Ich mag es, wie er den Raum einnimmt.“)
„He was a modern componist“ („Er war ein moderner Komponist“), philosophierte sie weiter über den Komponisten und meinte, dass einige Passagen seines Werkes an Jazz-Musik erinnern. „That’s why his music is so popular.“ („Deshalb ist seine Musik so beliebt.“)
Der Musiker wird Leipzig noch bis zum 21. Juni mit zahlreichen Veranstaltungen innerhalb des Bachfestes beschäftigen.
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