Das Leipziger Kunstjahr steuert einem weiteren Höhepunkt entgegen: Die 21. Leipziger Jahresausstellung mit dem Titel zucht@ordnung wird am Donnerstag, 5. Juni, im "Westwerk" eröffnet. Am selben Abend wird der in Leipzig höchst dotierte Kunstpreis von 10.000 Euro verliehen.
Der Preis der Leipziger Jahresausstellung wird gestiftet von der Sparkasse Leipzig, der Elke und Thomas Loest Stiftung und der Doris-Günther-Stiftung. Er wird von einer unabhängigen Jury aus den anonymisierten 32 Ausstellungsbeiträgen ermittelt.
Anknüpfend an das Jubiläumsjahr der hiesigen Kunsthochschule hat sich die Leipziger Jahresausstellung für den Titel “zucht@ordnung” entschieden. Wie viel Zucht und Ordnung braucht die Kunst, der Künstler, das Leben? Welche Vorurteile bezüglich der Arbeitsweise von Künstlern existieren? Wird nicht eine gewisse Disziplin, Selbstbeherrschung und Durchhaltevermögen benötigt, um eine künstlerische Position klar zu behaupten?
Durch die Namenspatronin Elsa Asenijeff (1867-1941) wird diesem wuchtigen Titel ein unmissverständlicher Subtext und Kommentar zugeordnet. Elsa Asenijeff war Schriftstellerin, sowie einstige Gefährtin und Muse Max Klingers (1857-1920).
“Es gibt keine Zensur, keine Testate”, bekräftigt der Vorsitzende der Leipziger Jahresausstellung Rainer Schade zur Intention des 1992 wieder ins Leben gerufenen Vereins, der auf die Gründung durch den Leipziger Künstler Max Klinger zurück geht. Am Abend des 5. Juni wird die vom 6. bis 29. Juni dauernde Werkschau feierlich im Westwerk eröffnet. Sie zeigt in diesem Jahr verschiedene Positionen von 32 Künstlern und Künstlerinnen.
“Es ist unser Anliegen, unterschiedliche Genres, Stile und Altersgruppen zusammenzuführen. Neben zahlreichen jungen Künstlern sind auch wieder einige ältere Kollegen präsent”, betont Schade.
Mit zwölf Künstlern ist das Genre Malerei der Schwerpunkt der Ausstellung. Von abstrakter über konkrete bis hin zu figürlicher, fotorealistischer Malerei reicht die Palette. Darüber hinaus werden sieben fotografische und acht bildhauerische Positionen mit Installationen, Skulpturen und Objekten gezeigt. Das Genre Grafik und Zeichnung wird von fünf Künstlern vorgestellt. Mit Günther Thiele und Peter Rohn sind zwei Grandseigneurs der ostdeutschen Malergilde vertreten.”Wir wollen, dass die Ausstellung ohne Hemmschwelle angenommen wird, Reibungen und Diskussionen sind gewünscht”, so Schade. “2013 lief es ausgesprochen gut für uns. Das soll natürlich auch unser Maßstab für die Zukunft sein. Ohne die Treue unserer Förderer wäre das undenkbar.”
Die Leipziger Jahresausstellung wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, dem Kulturamt der Stadt Leipzig und zahlreichen weiteren Förderern unterstützt. Erstmals arbeitet der Verein mit dem Institut für Kunstpädagogik der Uni Leipzig zusammen: In einem Semesterprojekt erarbeiten Studenten Vermittlungskonzepte, die während der Ausstellung dem Publikum angeboten werden. Wie auch im letzten Jahr wird es wieder Führungen durch die Ausstellung geben.
Ausstellende Künstler:
Roland Borchers, Thomas Xaver Dachs, Mahmoud Dabdoub, Lorenza Diaz, Kerstin Flake, Eva Gaeding, Frank Gaudlitz, Rayk Goetze, Martin Groß, Kristof Grunert, Susann Hoch, Thomas Kapielski, Inga Kerber, Markus Matthias Krüger, Michael Kunert, Lianne van de Laar, Wolfgang K.E. Lehmann, Jörn Lies, Volker März, Andreas Miller, Heide Nord, Petra Ottkowski, Peter Rohn, Maria Sainz Rueda, Moritz Schleime, Claus Stabe, Otto Berndt Steffen, Carsten Tabel, Günter Thiele, Hannes Uhlenhaut, Mirjam Völker, Doris Ziegler.
Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 5. Juni, 20:00 Uhr im “Westwerk” (Karl-Heine-Straße 93). Ausstellungsdauer: 6. bis 29. Juni 2014. Der Eintritt ist frei.
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