Am 3. Februar, dem 205. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy, wird das Museum im Mendelssohn-Haus neueröffnet. In der letzten baulich erhalten gebliebenen Privatadresse des Musikers entsteht ein zusätzlicher Museumsbereich, der mittels moderner, innovativer Ideen den Besuchern ein eindrucksvolles Bild über das Wirken Mendelssohns vermittelt.
Während in der historischen ersten Etage das 19. Jahrhundert in authentischer Atmosphäre zu erleben ist, bieten die neuen Räume im Erdgeschoss eine intensive Auseinandersetzung mit der Musikwelt aus der Sicht des 21. Jahrhunderts. Ziel ist es, die Historie zu bewahren und sich dieser mit technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit zu nähern.
Finanziert wird das 1,5 Millionen teure Projekt mit Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen, der Stadt Leipzig, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Leipzig, der Stiftung “Leipzig hilft Kindern” sowie Eigenmitteln der Stiftung. Zudem erhält das Projekt Unterstützung durch den Mitteldeutschen Rundfunk. Die Förderung der Museumserweiterung ist eines der größten Einzelprojekte des Programms “Investitionen für nationale Kultureinrichtung in Ostdeutschland” 2013 des damaligen Kulturstaatsministers Bernd Neumann.Das Museum richtet sich mit unterschiedlichen Konzepten an allgemein interessierte Gäste wie auch an Experten. Speziell für Kinder und Jugendliche ist eigens ein Raum eingerichtet, in dem vielfältige pädagogische Veranstaltungen angeboten werden. Zu den Besonderheiten des neuen Museumsbereichs zählt das deutschlandweit einzigartige “Effektorium”: Mittels einer aufwändigen Installation von 13 Lautsprechern, die jeweils eine Instrumentengruppe “verkörpern”, kann der Besucher selbst zum Dirigenten werden und somit das Wirken von Mendelssohn nachvollziehen. Dieser überließ es zu seiner Zeit nicht mehr dem Konzertmeister, die Instrumentalwerke von dessen Pult aus mit der Geige in der Hand anzuführen, sondern dirigierte alle Stücke mit einem Taktstock selbst. Mendelssohn gilt in diesem Sinne als der erste “moderne” Chefdirigent des Gewandhausorchesters.
Viele, bislang noch nicht im Museum gezeigte Ausstellungsstücke werden in extra angefertigten Möbeln zu sehen sein, u.a. in einer Paternostervitrine. Durch eine einzigartige Konstruktion der 5 Meter breiten und knapp 4 Meter hohen Vitrine werden 40 Exponate in außergewöhnlicher Art präsentiert. Außerdem bietet eine Bibliothek Bücher, Notenmaterial und audiovisuelle Informationen zu Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Entwürfe für die Einrichtung des neuen Museumsbereichs stammen vom Berliner Büro “Bertron Schwarz Frey”.
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Im neu gestalteten Raum für Dauerausstellungen ist ab dem 3. Februar die vielbeachtete Ausstellung “Blut und Geist – Bach, Mendelssohn und ihre Musik im dritten Reich” des Bachhauses Eisenach zu sehen. Sie widmet sich eindringlich einem dunklen Kapitel der Musikgeschichte und verdeutlicht dessen Auswirkungen, die bis in die 80er Jahre reichten. Bis zum 31. August stellt Bachhaus-Direktor Dr. Jörg Hansen die Ausstellung dem Mendelssohn-Haus zur Verfügung.
In der ersten Etage des Mendelssohn-Hauses ist die Wohnung des Komponisten in ihrer ursprünglichen Gestaltung erhalten. In Felix’ Arbeitszimmer, seinen Wohnräumen und im Musiksalon, eingerichtet im Stile des Spätbiedermeiers, kann der Besucher in das Leben zur Zeit des 19. Jahrhunderts eintauchen. Das Museum wurde 1997 als ein einzigartiges Zentrum zur Bewahrung und Pflege des Mendelssohnschen Erbe errichtet. Über 40.000 Gäste werden jährlich aus der ganzen Welt begrüßt. Das Mendelssohn-Haus wurde in das Blaubuch der Bundesregierung als ein “Kultureller Gedächtnisort mit besonderer nationaler Bedeutung” aufgenommen.
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