Das Naturkundemuseum präsentiert ab Sonntag, 15. September, zwei neue Ausstellungen. Mit dem Schwerpunkt Zoologie und Botanik heimischer Gewässer soll den Besuchern ein Tauchgang der besonderen Art geboten werden. Denn auch in unseren Gewässern gibt es eine Vielfalt an Farben und Formen, die zu entdecken sich lohnt. Vernissage ist am Sonntag, 15. September, um 11 Uhr.

Haben Sie sich schon gefragt, was unter der Wasseroberfläche geschieht, wenn es plätschert, was am anderen Ende von Seerosenblättern zu sehen ist, wo die Fische leben, oder woher die Seegras-Knäuel am Ostseestrand stammen?

Einen tiefen Einblick in die sonst verborgene Unterwasserwelt bekommen Sie in dieser Ausstellung. Sie sehen sensible Biotope und steinerne Becken, Sie sehen luzide Wesen und schnelle Räuber, klare Sicht und “Schnee” unter Wasser. Leider fanden wir auch Säure im Wasser und Leere ohne Fische, Krebse und Pflanzen. Wir Menschen haben die Gewässer nach unseren Bedürfnissen verändert und dabei einiges verloren: Artenvielfalt, Fischarten als Nahrung und Trinkwasserquellen.

Neben den Problemen zeigt “Unter der Oberfläche” aber auch Erfolge und ungenutzten Chancen im Zusammenhang mit der aquatischen Natur auf.

Außerdem geben die spektakulären Fotografien und gut recherchierten Informationen auch einen Überblick über Seen, Flüsse und Meer sowie ihre Besonderheiten in Deutschland. An 15 Spots vom Thüringer Wald bis zur Ostseeküste, darunter der Leipziger Kulkwitzer See, wird abgetaucht in Gewässer, die mindestens drei Meter weit blicken lassen. Um ihre Qualität leichter einschätzen zu können wurde ein einfaches Gütesystem erstellt.
40 großformatige, verblüffende Fotos erwarten den Besucher. Die fragile Schönheit der heimischen Unterwasserwelt beweist, dass es beim Gewässerschutz um mehr geht, als nur die Nutzung des Wassers durch uns Menschen.

Die Europäische Union hat mit der Wasserrahmenrichtlinie strenge Maßstäbe gesetzt. Diese zu erfüllen wird nicht leicht! Wir alle haben zu Hause, in der Freizeit und sogar während der Arbeit Möglichkeiten das Wasser entsprechend seinem hohen Wert zu behandeln. Diese Ausstellung liefert Ihnen dafür einige bildschöne Argumente.

Die Sonderausstellung ist 2012 entstanden u.a. in Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz, Brandenburg, dem Institut für angewandte Gewässerökologie, Potsdam und dem Fotografen Daniel Klaucke, Potsdam.

Lernen Sie eine unbekannte Welt kennen! Tauchen Sie ab unter die Oberfläche!
Das Naturkundemuseum bietet seinen Besuchern zusätzlich eine ganz neue Perspektive auf das große Jubiläum unseres Völkerschlachtdenkmals und initiierte eine zweite parallele Sonderausstellung. Es wird die Geschichte eines besonderen Gesteins – dem Baumaterial aus dem Leipziger Land erzählt.
Das Völkerschlachtdenkmal verbindet sich nicht nur mit der europäischen Geschichte in der Zeit des antinapoleonischen Krieges von 1813, sondern hinsichtlich des Bausteins auch mit der Erdgeschichte.

Die äußere und innere Verkleidung des Denkmals sowie die Monumentalfiguren bestehen aus Granitporphyr aus dem ca. 15 km östlich von Leipzig gelegenen Beucha (Ortsteil von Brandis). Dieses kristalline Gestein bildete sich in der frühen Perm-Zeit (Rotliegend) vor ca. 270 Millionen Jahren – ein Abschnitt der Erdgeschichte, der in Nordwestsachsen durch eine sehr intensive Vulkantätigkeit ausgeprägt ist. Diese steht in Zusammenhang mit der ausklingenden variskischen Gebirgsbildung. Auf einer Fläche von ca. 1.500 Quadratkilometer bilden diese Vulkanite – meist überdeckt von jüngeren Schichten – den sog. Nordwestsächsischen Vulkanitkomplex. Unter den 26 bekannten Porphyrvarietäten hat sich seit dem späteren 15. Jahrhundert gezeigt, dass sich einzig das Beuchaer Gestein für die Gewinnung von Werksteinblöcken eignet. Beim Völkerschlachtdenkmal fanden in der Bauzeit (1898-1913) 26’500 Quader Verwendung.

Zusätzlich wird in der Ausstellung auch etwas zur allgemeinen Geschichte der Permzeit vermittelt (Paläogeographie, Pflanzen- und Tierwelt).

Vernissage ist am Sonntag, 15. September, 11:00 Uhr im Naturkundemuseum Leipzig. Die Veranstaltung wird vom Direktor des Naturkundemuseums Dr. Rudolf Schlatter eröffnet und der Künstler und Naturfotograf Daniel Klaucke (Potsdam) wird über seine Erfahrungen und Abenteuer bei seinen Tauchgängen berichten.

Rahmenprogramm:

Sonntag, 13. Oktober, 11 Uhr: Bildervortrag “Unterwasserfotografie” mit Dieter Florian (Tauchschule Kulkwitzer See), mit tel. Voranmeldung unter (0341) 982210.

Sonntag, 27. Oktober, 11 Uhr: Vortrag “Geschichte und Erforschung der Flüsse Mitteldeutschlands und ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung” mit Prof. Dr. Lothar Eißmann (Geologe) mit tel. Voranmeldung unter (0341) 982210.

www.leipzig.de/naturkundemuseum

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