Im aktuellen Tarifstreit haben Beschäftigte von Kitas und Horten in Sachsen heute die Arbeit niedergelegt, auch Leipzig war von dem Ausstand betroffen. Morgen wird ein noch größerer Streik erwartet. Und: Die Deutsche Post hat einen größeren Stellenabbau bis zum Jahresende 2025 angekündigt, etwa 8.000 Posten sollen wegfallen. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 6. März 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Erneuter Warnstreik in Leipzig – und morgen folgt die nächste Runde
Erneut wurde am Donnerstag unter anderem in Leipzig gestreikt. Von der Arbeitsniederlegung Beschäftigter waren einmal mehr Kitas und Horte betroffen. Am Leipziger Floßplatz kamen dutzende Menschen zusammen und folgten damit einem Aufruf des Sächsischen Erzieherverbandes (SEV). Auch in Dresden wurde gestreikt.
Die Gewerkschaften verlangen in der aktuellen Tarifrunde für die Erzieherinnen und Erzieher unter anderem acht Prozent mehr Lohn (mindestens aber 350 Euro), eine Anhebung von Vergütungen für Praktikanten und Azubis und 200 Euro monatlich sowie mehr Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Auch zusätzliche freie Tage sowie die Angleichung der Arbeitsbedingungen zwischen Ost und West gehören zum gewerkschaftlichen Forderungskatalog. Personalmangel, ein schlechter Betreuungsschlüssel und hohe Krankenstände gehören in der Branche oft zum Arbeitsalltag.
Bereits am morgigen Freitag ist in Leipzig ein größerer Streik geplant, bei dem auch Stadtverwaltung und Stadtreinigung zur Teilnahme aufgerufen sind. Eltern müssen sich also auf eine (womöglich auch kurzfristige) Schließung von Betreuungseinrichtungen für ihre Sprösslinge gefasst machen, warnt die Stadt Leipzig.
Stellenabbau bei der Post: Vier Prozent sollen entfallen
Die Deutsche Post wird bis zum Jahresende 2025 etwa 8.000 Stellen bundesweit streichen. Diese Eilmeldung lief am Donnerstagmorgen über die Ticker. Wie das ZDF berichtet, seien das Brief- und Paketgeschäft von dem Kahlschlag betroffen. Die Beschäftigtenzahl in diesem Segment lag zuletzt bei geschätzt 187.000 Menschen.
Das Unternehmen kündigte einen „sozialverträglichen“ Abbau der Posten an. Begründet wird die Maßnahme mit dem Wunsch nach mehr Schlankheit und Effizienz, zudem würden gestiegene Kosten das Geschäft trotz eines höheren Umsatzes erschweren, heißt es. Auch Bereiche des globalen Dienstleisters DHL soll der Wegfall von Jobs treffen. Gerade im klassischen Briefsegment sei das Aufkommen rückläufig, nicht aber bei Paketen, besonders den Express-Sendungen mit zeitkritischer Fracht.
Hier sowie bei Lieferketten-Dienstleistungen und Frachttransport wird weiterhin ein lukratives Geschäftsfeld gesehen, obgleich die geopolitische Situation auf der Welt und die vielen Konflikte ein Erschwernis darstellen. DHL rechnet jedenfalls vorerst weiterhin mit einem schwierigen Fahrwasser. Gewerkschaften üben Kritik am Stellenabbau, der kurz nach einem Tarifabschluss für Mitarbeiter angekündigt wurde.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Gastkommentar von Christian Wolff: Kompass
Kommentar zu Sachsens Justiz und gendergerechte Sprache: Es ist eine seltsame Sache
Ausstellung in der Schatzkammer des Bach-Museums: Eine wertvolle Schenkung aus New York
Der große Wurf: Eine mal ganz andere Kindheitsgeschichte aus der DDR
Was sonst noch wichtig war:
Die Leipziger Polizei meldet den Fund einer Leiche in Otterwisch und sucht zudem Zeugen nach mehreren Raubstraftaten.
Sondierungsgespräche in Berlin zwischen Union und SPD für eine Koalition gehen weiter, die Liste an Streitthemen ist nach wie vor lang.
Inmitten weltpolitischer Turbulenzen beraten sich die EU-Staaten in Brüssel zum Thema Aufrüstung.
Die USA haben gerade erst verhängte Zölle gegen Mexiko wieder ausgesetzt.
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