Verdächtige Objekte nahe Leipzig führten heute zu einer vorübergehenden Straßensperrung. In Thüringen standen interne Polizeiermittler bei Kollegen auf der Matte. Und: In Paris begann ein außerordentlicher Ukraine-Gipfel, der klären soll, inwieweit Europa einen möglichen Waffenstillstand wird absichern können. Doch es bestehen auch Differenzen. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 27. März 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Grimma, OT Prösitz: Verdächtige Gegenstände sorgen für Straßensperrung
Unweit der A14-Anschlussstelle Mutzschen bei Leipzig wurde heute Alarm ausgelöst und die Durchfahrt gesperrt: Wie zunächst Radio Leipzig berichtete, seien auf der kreuzenden S38 „verdächtige Gegenstände“ entdeckt worden. Daraufhin zog man Polizei, Feuerwehr und auch Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts (LKA) hinzu.
Am frühen Nachmittag dann die Entwarnung: Laut Polizeisprecherin Susanne Lübcke wurden die am Vormittag entdeckten, suspekten Objekte unschädlich gemacht. „Die Gegenstände wurden vor Ort durch die Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes vernichtet. Die Sperrung der Straße konnte kurz nach 15:00 Uhr aufgehoben werden. Alles Weitere ist Teil der laufenden Ermittlungen.“
Mehr Details stehen im Moment noch aus.
Illegale Weiterreichung von Ermittlungen? Razzien in Thüringen
Donnerstagmorgen begannen in Erfurt und Saalfeld Razzien interner Ermittler der Polizei Thüringen. Dies berichtet der MDR. Nach Informationen des Senders sollen die Fahnder den Thüringer Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und Diensträume im Erfurter Innenministerium im Visier gehabt haben. Bei der Aktion geht es neben anderem um den Vorwurf des Zugriffs auf Akten der Geraer Staatsanwaltschaft und die illegale Weiterleitung der Inhalte. Hier stünden zwei Personalräte und Gewerkschafter der Polizei unter Verdacht.
Sie seien nicht von dem ursprünglichen Verfahren betroffen: Dieses läuft gegen mehrere Saalfelder Polizisten, die bei Verkehrskontrollen unverhältnismäßige Gewalt angewandt hätten. Zudem wurden mutmaßlich Einsatzberichte gefälscht. Bereits Ende November 2024 hatte es aus diesem Grund eine Razzia gegeben, die intern für Unverständnis gesorgt haben soll.
Laut MDR bestehe der Verdacht, es seien aus diesem Verfahren Informationen an Personalräte und Gewerkschafter weitergeleitet worden, um Ermittlungen zu torpedieren. Weitere Durchsuchungsmaßnahmen richteten sich gegen einen anderen Polizisten wegen mutmaßlichen, illegalen Waffenbesitzes sowie eine Kollegin, die sich Diensteigentum angeeignet haben soll.
Ukraine-Gipfel in Paris: Macron lädt zu Beratungen ein
Staats- und Regierungschefs aus 31 Ländern kamen heute in Paris zu einem weiteren Ukraine-Gipfel zusammen. Kernpunkt des Treffens sind Beratungen zu Sicherheitsgarantien für den Fall, dass es zwischen der 2022 großflächig angegriffenen Ukraine und Russland zu einem Waffenstillstand kommt.
Zu den Gästen von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron (47) gehören zahlreiche Politiker Europas, darunter der geschäftsführende deutsche Kanzler Olaf Scholz (66, SPD). Dazu kommen die Botschafter Australiens und Kanadas sowie der türkische Vizepräsident. Die USA sind nicht vertreten. Zum Auftakt des Treffens bekannten sich die Teilnehmer dazu, die Sanktionen gegen Russland ebenso aufrechtzuerhalten wie die Unterstützung für die Ukraine.
Eine Initiative für europäische Friedenstruppen ist aber weiterhin fraglich, hier besteht kein Konsens. Macron zählt neben dem britischen Premier Keir Starmer (62) zählt zu jenen Vertreten aus Europa, die sich exponiert um eine angemessene Reaktion auf die konfrontative Politik der USA bemühen. Seit der Rückkehr Donald Trumps (78) ins Weiße Haus im Januar haben sich die Vereinigten Staaten wieder deutlich auf Moskau zubewegt.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Der Stadtrat tagte: Stadt hat inzwischen über 1.100 Zweckentfremdungen registriert + Video
Justizmarathon geht weiter: JVA-Beamter nach Connewitz-Überfall wieder vor Gericht
Schleuse auf ab 31. März: Mehr Wasser für den Auwald im Leutzscher Holz und in der Burgaue
Rütteln am Rechtsstaat: Das Verhandlungspapier zum Koalitionsvertrag – ein Kommentar
Der Stadtrat tagte: Ein kleiner Tanz um eine Petition für Hanns Eisler + Video
Abgetaucht, radikalisiert, verloren? Was tun, wenn Eltern oder Großeltern in Filterblasen landen?
Was sonst noch wichtig war:
Einen jungen Mann, der seine Mutter und Großeltern erschlug, verurteilte das Zwickauer Landgericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft.
Spekulationen um ein wahrscheinliches Kabinett Merz gehen um – die schwarz-roten Koalitionsverhandlungen nehmen wohl auch mangels realistischer Alternative offenbar Gestalt an.
In Amsterdam gab es einen Messerangriff mit mehreren Verletzten.
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