Donnerstag, der 20. März 2025: Gil Ofarim meldet sich wieder zu Wort und Suche nach mutmaßlichem Waffenversteck

Nach seinem Skandal-Video über angeblichen Antisemitismus von 2021 und seinem Prozess in Leipzig hat sich Gil Ofarim erneut in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet. Seine von ihm später als erfunden eingeräumte Beschuldigung gegen das Hotel Westin sei der größe Fehler seines Lebens gewesen. Und: In Brandis bei Leipzig wurde wohl nach einem Waffenversteck mutmaßlicher Rechtsterroristen gesucht. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 20. März 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Gil Ofarim: Skandal-Video war „größter Fehler meines Lebens“

Sänger Gil Ofarim hat sich fast dreieinhalb Jahre nach seinem Skandal-Video über vermeintlichen Antisemitismus und 16 Monate nach seinem Strafprozess vor dem Leipziger Landgericht erneut in der Öffentlichkeit gemeldet. Der 42-Jährige jüdischen Glaubens äußerte sich gegenüber dem Sender RTL: In einem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag sprach der Künstler über sein Verhalten und Pläne für die eigene Zukunft.

Er habe seine Antisemitismus-Lüge vor Gericht eingeräumt, „um all dem ein Ende zu setzen“, er sei einfach nicht mehr fähig zum Weitermachen gewesen, sagte Ofarim dem Kamerateam kryptisch. Nach einem Bericht des „Stern“ soll der gebürtige Münchner wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung und Alkoholmissbrauchs monatelang in einer Tagesklinik gewesen sein. Jetzt plane er aber den Versuch eines Comebacks im April.

Ofarim hatte im Oktober 2021 einen Mitarbeiter des Leipziger Hotels Westin in einem Instagram-Video einer antisemitischen Entgleisung bezichtigt. Allerdings brachte die Leipziger Staatsanwaltschaft den Sänger schließlich selbst vor Gericht, da der Vorfall in der Hotellobby anders als behauptet abgelaufen sein müsse. Ende November 2023 gestand der wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung angeklagte Ofarim, dass er sich den Skandal ausgedacht habe, bat den Hotelmanager um Entschuldigung. Das Verfahren wurde gegen 10.000 Euro Geldauflage ohne Urteil eingestellt.

Suchmaßnahmen in Brandis: Zusammenhang zu mutmaßlichen Rechtsterroristen

Am Rand des Ortes Brandis östlich von Leipzig fanden am Donnerstag polizeiliche Maßnahmen statt. Wie ZEIT online berichtet, waren Beamte des BKA und der Polizei Sachsen unter Federführung des Generalbundesanwalts offenbar auf der Suche nach einem möglichen Waffenversteck. Die Aktion stehe demnach im Zusammenhang mit den „Sächsischen Separatisten.“

Dabei soll es sich um eine rechtsextreme Gruppierung handeln, die nach einem prognostizierten Zusammenbruch staatlicher Strukturen Territorien in Sachsen habe erobern und „ethnische Säuberungen“ durchführen wollen. Sieben mutmaßliche Gruppenmitglieder, darunter AfDler, sitzen in Untersuchungshaft und warten auf den eventuellen Prozess.

Im November hatten Ermittler bei einer Razzia illegale Waffen und Kampfausrüstung konfisziert. Bereits seit Gründung der Gruppe 2020 soll sich diese durch paramilitärische Trainings gezielt auf den angeblich nahenden Systemumsturz vorbereitet haben.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Bündnisgrüne legen Positionspapier vor: Auch im Freistaat Sachsen hat die Schuldenbremse Verheerungen angerichtet 

Stelldichein beim Börsenverein: Jede Menge Geschichte in starken Geschichten aus Mitteldeutschland

Ortstermin in Strasbourg: Oliver Schenk (CDU) zu kritischen Arzneimitteln

Nun also doch: Heike Will soll Leiterin für Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung werden

Der Stadtrat tagte: Die grüne Radspur am Hauptbahnhof bleibt bestehen + Video

Was sonst noch wichtig war:

Winter adé: Mit der Tagundnachtgleiche begann heute der astronomische Frühling. Das Wetter passt schon einmal.

Syrien hat wieder eine deutsche Botschaft: Zuletzt war diese 2012 aufgrund des Bürgerkriegs geschlossen worden.

Die EU ist zurückgerudert und hat ab April angekündigte Zölle auf US-Produkte um zwei Wochen verschoben: So soll Zeit für Verhandlungen mit den Amerikanern bleiben.

Was morgen wichtig wird:

Es wird spannend! Denn nach der ersten Hürde im Deutschen Bundestag stimmt jetzt der Bundesrat über das gigantische Schuldenpaket von Union und SPD ab, in welches die Grünen noch Änderungen verhandelt hatten.