Unweit vom Leipziger Hotel Westin ereignete sich ein schwererer Unfall mit Verletzten. Der alte Bundestag hat kurz vor seiner Auflösung noch einem XXL-Schuldenpaket von Union und SPD zugestimmt, wegen einer Grundgesetzänderung war eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Und: Zum zweiten Mal seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hat der US-Präsident mit seinem russischen Amtskollegen telefoniert und über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs gesprochen. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 18. März 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Unfall nahe des Westin endet mit drei Verletzten
Im Norden Leipzigs ereignete sich am Dienstag unweit vom Hotel Westin ein schwererer Verkehrsunfall mit drei Verletzten. Darüber berichtet die LVZ.
Nach jetziger Kenntnis fuhr ein BMW am Vormittag an der Kreuzung Eutritzscher Straße/Berliner Straße auf einen an der Ampel stehenden Laster auf. Ersterer sei dann noch gegen zwei weitere Autos geprallt. Die Bilanz: Der BMW-Fahrer (86) und dessen Beifahrerin (84) wurden schwer verletzt, eine weitere Person leicht. Auf 45.000 Euro werde der Sachschaden vorläufig geschätzt, der Unfallbereich blieb vorübergehend gesperrt.
Zur Unfallursache wird derzeit ermittelt.
Scharfe Kontroversen: Bundestag billigt XXL-Finanzpaket von Union und SPD
Das milliardenschwere Investitionspaket von Union und SPD hat die erste Hürde hinter sich. 513 Abgeordnete des jetzigen Bundestags stimmten am Dienstag den Rekordschulden zu, 207 lehnten ab, es gab keine Enthaltungen. Damit kam die benötigte Zweidrittelmehrheit (mindestens 489) aller Abgeordneten zustande, um das Grundgesetz zu ändern: Sicherheits- und Verteidigungsausgaben sollen künftig ab einer gewissen Höhe von der Schuldenbremse ausgenommen sein.
Daneben wurde auch ein 500 Milliarden Euro-Paket für Investitionen in die Infrastruktur auf den Weg gebracht, die Schuldenregeln für die Bundesländer sollen überdies aufgelockert werden. Am Freitag muss der Bundesrat zustimmen, auch in der Ländervertretung wird eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.
Der Entscheidung vorangegangen war eine teils scharfe Debatte, bei der auch kritisiert wurde, dass noch der Bundestag in alter Besetzung das Paket abstimmt. Zudem warfen AfD und FDP der Union in Gestalt von CDU-Chef und wahrscheinlich nächstem Kanzler Friedrich Merz (69) vor, viel Geld in die Hand und massive Verschuldung in Kauf zu nehmen, ohne echte Reformen anzupacken. Das BSW, das dem neuen Bundestag (ebenso wie die FDP) nicht mehr angehören wird, hielt entgegen der Ordnung im Plenarsaal Transparente hoch, auf denen von „Kriegskrediten“ die Rede war.
Auch die Grünen, die für ihr „Okay“ noch einige Änderungen in die Pakete verhandelt hatten, geizten nicht mit Kritik: Merz tue mit Ausgaben für Infrastruktur, Verteidigung und Sicherheit jetzt das, wofür er Grüne einst noch diffamiert habe, so Fraktionschefin Britta Haßelmann (63). Merz sowie SPD-Chef Lars Klingbeil (47) verteidigten die Pläne vehement mit Blick auf die Sicherheit. Zudem würden Bürger entlastet und entgegen der Kritik allem auch strukturelle Reformen angegangen. Details werden aktuell in Koalitionsgesprächen zwischen Union und SPD beredet.
Waffenruhe, Friedens-Deal oder …? Trump und Putin telefonieren über Ukraine
Es war das zweite Telefonat, seitdem Milliardär und Geschäftsmann Donald Trump (78) am 20. Januar für eine weitere Amtszeit ins Weiße Haus zurückkehrte: Bis kurz nach 17:30 Uhr (deutscher Zeit) haben Trump und der russische Präsident Wladimir Putin (72) rund zwei Stunden auf einer abhörsicheren Leitung miteinander gesprochen.
Ein Kernthema: Trump will den Kreml-Herren überzeugen, einem Waffenstillstand in der Ukraine zuzustimmen, der möglicherweise Auftakt für einen Friedensschluss sein könne. Auf Putins Befehl hatte sein Militär die Ukraine am 24. Februar 2022 großflächig angegriffen. Ein Ende des Krieges schien lange nicht greifbar.
Zuletzt hatte die Ukraine auf Druck der USA einem Waffenstillstand zugestimmt. Putin machte sein Einverständnis dagegen von Maximalforderungen abhängig, die nach Meinung vieler Beobachter unerfüllbar wären und einem faktischen „Njet“ gleichkämen. Der russische Präsident, so eine Lesart, spiele auf Zeit und wolle den Krieg nicht beenden. Aber er sei schlau genug, Trump nicht durch direkte Ablehnung zu vergrätzen.
Letzterer hatte sich im US-Wahlkampf gerühmt, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Dieses Versprechen war sarkastisch gemeint, ließ der 78-Jährige jetzt mitteilen.
Konkrete Resultate des heutigen Telefonats, die offiziell bekannt wären, standen zunächst aus. Update: Eine Einigung auf einen allgemeinen Waffenstillstand kam offenbar nicht zustande. Mehr Details.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Mordversuch vor den Augen der Polizei in Gohliser Bar: Messerstecher muss in Haft
Ortstermin in Strasbourg: Matthias Ecke, Europaabgeordneter der SPD aus Sachsen
Ab 24. März: Leipziger Gruppe und Stadt bauen bis Oktober auf dem Georgiring
„Babyn Jar. Stimmen“ und „Donezk Girl“: Die Ukraine auf der Leipziger Buchmesse 2025
Die Elster auf dem Galgen: Alhierd Bacharevičs Roman von 2009 über Vieranikas so sinnlosen Tod
Was sonst noch wichtig war:
Der US-Konzern Apple muss sich schärferer Kontrolle durch das Bundeskartellamt unterwerfen, entschied der Bundesgerichtshof.
Nach dem Auslaufen einer Waffenruhe setzt Israel seine Angriffe im Gazastreifen fort.
Kalenderblatt: Volkskammerwahl in der DDR vor 35 Jahren
Auf dieses historische Ereignis nahm heute auch der alte Bundestag Bezug: Am 18. März 1990 stimmen die Bürgerinnen und Bürger der damals noch existenten DDR zum ersten und einzigen Mal über ein Parlament nach den Grundsätzen einer freien, fairen Wahl ab. Deren Sieger ist die Allianz aus CDU, DSU und DA, rasch werden die Weichen für die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten am 3. Oktober 1990 gestellt.
Empfohlen auf LZ
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:
Keine Kommentare bisher