Die SPD hat die Bürgerschaftswahl in Hamburg zwar mit deutlichem Abstand gewonnen, aber erneut viele Prozentpunkte verloren. Die Koalition mit den Grünen kann wohl fortgesetzt werden. Außerdem: In einer Gemeinde bei Grimma wurden rund 100 Vögel wegen Vogelgrippe-Verdacht getötet und im Bund laufen offenbar Gespräche über zwei neue Sondervermögen. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 1./2. März 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Eine Woche nach ihrer Niederlage bei der Bundestagswahl darf sich die SPD wieder als Siegerin fühlen: Die Sozialdemokraten haben die Bürgerschaftswahl in Hamburg gewonnen. Laut ersten Prognosen und Hochrechnungen kommt die SPD auf 33 bis 34 Prozent und verliert damit erneut deutlich an Zustimmung. 2020 waren es in Hamburg noch 39 Prozent und bei den Wahlen davor sogar knapp 50 Prozent.

Die CDU landet mit rund 20 Prozent auf dem zweiten Platz, gefolgt von Grünen, Linken und AfD. Wie schon bei der Bundestagswahl scheitern FDP und BSW an der Fünf-Prozent-Hürde. Laut ersten Zahlen liegen sie sogar hinter der sozialliberalen Partei Volt, die mit circa drei Prozent aber auch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert.

SPD und Grüne werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die nötige Mehrheit haben, um ihre Regierungskoalition fortzusetzen. Möglich wäre aber auch ein Bündnis aus SPD und CDU.

Vogelgrippe-Verdacht bei Grimma

Im Landkreis Leipzig hat es am Freitag einen Vogelgrippe-Verdachtsfall gegeben. Wie der Landkreis am Wochenende mitteilte, ist eine Geflügelhaltung in einer Gemeinde bei Grimma davon betroffen. Die circa 100 Vögel sollen „tierschutzgerecht getötet und unschädlich beseitigt“ werden.

Laut Landkreis haben rund 30 Geflügelzüchter*innen dagegen protestiert, dass auch Tauben und Graupapageien getötet werden. Diese würden nur äußerst selten an Vogelgrippe erkranken. Der Landkreis verwies in seiner Mitteilung darauf, dass Ausnahmen nur möglich seien, wenn die Tiere vor dem Ausbruch getrennt gehalten wurden. Das war hier offenbar nicht der Fall.

„Wir empfehlen Tierhaltern im betroffenen Gebiet, ihr Geflügel unverzüglich aufzustallen beziehungsweise abgedeckte, wildvogelsichere Volieren zu nutzen, damit ein Kontakt zu Wildvögeln und ihren Ausscheidungen so sicher wie möglich verhindert wird“, teilte der Landkreis mit. Auffälligkeiten müssten unverzüglich gemeldet werden.

Aus den Polizeiberichten

In Leipzig war am Wochenende einiges los. Beispiel Connewitz: Hier brannte am späten Freitagabend auf einer Baustelle ein Bagger. Eine in der Nähe stehende Maschine wurden ebenfalls beschädigt. Die Polizei vermutet, dass der Brand absichtlich gelegt wurde, und lässt nun ihr Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum ermitteln.

Beispiel Reudnitz: Hier kam es bereits am Freitagvormittag zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Paketzusteller und einem LVB-Mitarbeiter. Laut letzterem wurde sein Fahrzeug fast vom Fahrzeug des Zustellers gerammt. „Als er den Fahrer, der in seiner Nähe anhielt, zur Rede stellen wollte, schlug dieser ihm ins Gesicht“, heißt es im Polizeibericht. Nun wird wegen Körperverletzung ermittelt.

Und noch ein – eher kurioses – Beispiel aus Volkmarsdorf. Hier befindet sich ein Spielcafé, das vom Gewerbeamt geschlossen und entsprechend versiegelt worden war. Bereits zum dritten Mal kam es am Samstag zu einem sogenannten Siegelbruch. Heißt: Unbekannte verschafften sich Zutritt. Ähnliches war schon am Dienstag und am Donnerstag passiert. Zu den Hintergründen ist bislang nichts bekannt.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

über die Beliebtheit unserer Stadt bei Tourist*innen,

über die anhaltenden Diskussionen zum Verkehr auf dem Innenstadtring und

über einen Wanderweg im Erzgebirge, der zu den schönsten Deutschlands gehören soll.

Was heute außerdem wichtig war: Union und SPD diskutieren angeblich über zwei neue Sondervermögen: eines für Infrastruktur und eines für Verteidigung beziehungsweise Aufrüstung. Die drei Parteien sondieren aktuell die Lage nach der Bundestagswahl und wollen bald in Koalitionsverhandlungen eintreten.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

René Loch über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar