Nach der Wahl ist vor dem Umbruch: Am Montag nach der Bundestagswahl ziehen die Parteien ihre Konsequenzen aus den Ergebnissen. So kรผndigte beispielsweise Robert Chef, Co-Vorsitzender von BรœNDNIS90/DIE GRรœNEN, kรผnftig keine fรผhrende Rolle in seiner Partei mehr anstreben zu wollen. AuรŸerdem: Heute jรคhrt sich der Angriff auf die Ukraine zum dritten Mal. In der Leipziger Nikolaikirche fand anlรคsslich dieses Tages ein Friedensgebet statt. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 24. Februar 2025, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.

Habeck und Lindner ziehen sich zurรผck

Auch am heutigen Montag dominiert die Bundestagswahl das bundesweite Nachrichtengeschehen. Aus den Ergebnissen ziehen die Parteien sehr unterschiedliche Konsequenzen. Wรคhrend FDP-Chef Christian Lindner noch am Wahlabend seinen Rรผckzug aus der aktiven Politik verkรผndete, zog Grรผnen-Co-Chef Robert Habeck, seit 2021 Vize-Bundeskanzler, am Montagmorgen nach.

So verkรผndete der 55-Jรคhrige: โ€žIch werde keine fรผhrende Rolle in den Personaltableaus der Grรผnen mehr beanspruchen oder anstreben. [โ€ฆ] Es ist kein gutes Ergebnis. Ich wollte mehr โ€“ und wir wollten mehr.โ€

Kanzlerkandidat Robert Habeck im Bundestagswahlkampf von Bรผndnis 90/ Die Grรผnen im Haus Leipzig am 20.01.2025. Foto: Jan Kaefer

Einen anderen Weg schlรคgt BSW-Chefin Sahra Wagenknecht ein: Die ehemalige Linke-Politikerin und ihre Co-Chefin Amira Mohamed Ali verkรผndeten, die Ergebnisse der Wahl juristisch prรผfen lassen zu wollen. Ihre Partei verpasste mit 4,9 Prozent nur knapp den Einzug in den Bundestag. Wagenknecht bezog sich auf 230.000 registrierte deutsche Wahlberechtigte im Ausland, welche wegen der kurzen Fristen vor der vorgezogenen Wahl womรถglich ihre Stimme nicht hatten abgeben kรถnnen.

Jung mit groรŸem Dank an Wahlhelfer*innen

Ohne die rund 650.000 Wahlhelfer*innen bundesweit wรคre die reibungslose Durchfรผhrung der Bundestagswahl kaum mรถglich gewesen. In Leipzig hatten sich so viele Bรผrger*innen wie noch nie zur freiwilligen Hilfe gemeldet. Am heutigen Montag sprach Leipzigs Oberbรผrgermeister Burkhard Jung (SPD) deshalb allen ehrenamtlichen Unterstรผtzer*innen im Alter von 18 bis 88 Jahren seinen Dank aus.

โ€žEin ganz, ganz herzliches Dankeschรถn allen, die geholfen haben, diese Wahl durchzufรผhren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung genauso wie Bรผrgerinnen und Bรผrger, die sich ehrenamtlich bereit erklรคrt haben, als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer dabei zu sein und die Demokratie zu verteidigen, zu schรผtzen.โ€œ

Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine

Am 24. Februar jรคhrt sich der russische Angriff auf die Ukraine bereits zum dritten Mal. Noch immer dauern die Kampfhandlungen an. Die Europรคische Union (EU) hat der Ukraine anlรคsslich des Gedenktages weitere finanzielle Unterstรผtzung in Milliardenhรถhe in Aussicht gestellt.

Bei ihrer Ansprache in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erklรคrte EU-Kommissionsprรคsidentin Ursula Von der Leyen (CDU): โ€žUm es klar zu sagen: Eine freie und souverรคne Ukraine liegt nicht nur im europรคischen Interesse. Es liegt auch im Interesse der ganzen Welt. Eine Investition in die Souverรคnitรคt der Ukraine ist eine Investition in die Verhinderung kรผnftiger Kriege.โ€œ

Sie warnte zudem vor Russlands Prรคsidenten Wladimir Putin: โ€žSein Ziel bleibt die Kapitulation der Ukraine.โ€œ Sollte ihm das gelingen, bestรผnde die Mรถglichkeit, dass Putin weitere Lรคnder angreifen wรผrde. โ€žEs steht nicht nur das Schicksal der Ukraine auf dem Spiel. Es ist das Schicksal Europasโ€œ, sagte von der Leyen.

Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche

In Leipzig fand am frรผhen Abend anlรคsslich des Jahrestages ein Friedensgebet in der Nikolaikirche sowie eine anschlieรŸende Kundgebung statt. Unter anderem sprachen der Pfarrer Stephan Bickhardt Leipzigs Oberbรผrgermeister Jung, die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Anna Gaidash, sowie Dr. Oksana Makohon von der Ukrainischen griechisch-katholische Gemeinde Leipzig.

Worรผber die LZ heute berichtet hat:

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Kindesmissbrauch und Umrรผstung

Was heute auรŸerdem wichtig war: Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Dresdner Polizei ermitteln gegen einen 19-jรคhrigen Deutschen wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern. Der Jugendliche soll am 11. November 2024 gegen 15:00 Uhr ein neunjรคhriges Mรคdchen an der BurgstraรŸe in MeiรŸen sexuell missbraucht haben. Nachdem zunรคchst nach einem unbekannten Tatverdรคchtigen gefahndet worden war, wurde der Beschuldigte am 20. Februar festgenommen. Der 19-Jรคhrige sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Derweil hat in Frankreich heute der wohl grรถรŸte Prozess um Kindesmissbrauch in der Geschichte des Landes begonnen. Angeklagt ist ein Chirurg, welcher รผber Jahrzehnte hinweg fast 300 meist bewusstlose Patient*innen sexuell missbraucht haben soll. Das Durchschnittsalter seiner Opfer betrug 11 Jahre. รœber seine Taten soll der heute 74-Jรคhirge detailliert Buch gefรผhrt haben.

Das Dรผsseldorfer Unternehmen Rheinmetall kรผndigte an, zwei seiner Werke, in denen aktuell zivile Komponenten fรผr Fahrzeuge gefertigt werden, auf die Produktion fรผr den militรคrischen Bereich des Konzerns umstellen zu wollen. โ€œIm Rรผstungsgeschรคft nutzt Rheinmetall derzeit alle Mรถglichkeiten, um die Stรผckzahlen zu erhรถhen, insbesondere im Munitionsbereichโ€, hieรŸ es dazu vom Konzern. Gleichzeitig wรผrde der Absatzmarkt in der Autoindustrie schwรคcheln, weshalb man sich mehr auf die Sparte โ€žWeapon and Ammunitionโ€ konzentrieren wolle. Eine endgรผltige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen.

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Es gibt 2 Kommentare

War der Habeck nicht das mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz? Warum bloggt der Dicke da keine Lobhudeleien jener Profiteure? Was schrieb eigentlich der BUND รผber Habecksche Umweltpolitik?
Und ist Habeck wirklich nicht mehr da, oder hat er sich einfach nur aktiv zurรผckgezogen? Zuversicht ๐Ÿ˜‰

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