2027 ist Schluss: Dann will der Intendant des Leipziger Schauspiels, Enrico Lübbe, seinen Posten abgeben und neue Wege einschlagen. Die Stadt Leipzig bereitet schon in naher Zukunft die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger vor. Und: In Berlin sind nur wenige Tage nach der Bundestagswahl vertrauliche Sondierungen für eine Koalition zwischen Union und SPD gestartet. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 28. Februar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Enrico Lübbe gibt Intendantenposten 2027 ab

Der langjährige Intendant des Schauspiels Leipzig, Enrico Lübbe, wird nicht über 2027 hinaus bei der Institution beschäftigt sein: Mit dem regulären Ende seines jetzigen Vertrags wolle der gebürtige Schweriner Leipzig verlassen und samt seiner Familie länger ins Ausland gehen. Dies wurde heute offiziell bekannt.

Lübbe hatte seinen Posten im Jahr 2013 angetreten und 2021 letztmalig verlängert. Die Stadt Leipzig plant nun für die kommenden Wochen einen Workshop und die Zusammenstellung einer Auswahlkommission zur Klärung der Nachfolge Lübbes.

Für die Sommerpause 2025 wird demnach mit einer Stellenausschreibung gerechnet, im 2. Quartal 2026 könnte die neue Intendanz durch den Stadtrat gewählt werden. Offizieller Beginn ist der 1. August 2027.

Gemeinsamkeiten und harte Nüsse: Union und SPD sondieren in Berlin

Die Union drückt auf die Tube: Fünf Tage nach der Bundestagswahl sind Spitzen von CDU/CSU und SPD zu Sondierungsgesprächen in Berlin zusammengekommen. Erklärtes Ziel: Bis Ostern 2025 – zur Orientierung: der 20. bzw. 21. April sind Ostersonntag und -montag – soll eine neue Regierung für Deutschland stehen.

Für die Union sind der Parteichef und wahrscheinlich kommende Kanzler Friedrich Merz (69, CDU), Carsten Linnemann (47, CDU), Thorsten Frei (51, CDU), Karin Prien (59, CDU), Michael Kretschmer (49, CDU), Markus Söder (58, CSU), Martin Huber (47, CSU), Alexander Dobrindt (54, CSU) und Dorothee Bär (46, CSU) Teil der Verhandlungsrunde. Seitens der SPD sind es Lars Klingbeil (47), Saskia Esken (63), Boris Pistorius (64), Anke Rehlinger (48), Manuela Schwesig (50), Bärbel Bas (56), Matthias Miersch (56), Hubertus Heil (51) und Achim Post (65).

Friedrich Merz hält eine Rede.
Friedrich Merz (CDU-Bundesvorsitzender), hier bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung zur Europawahl auf dem Nikolaikirchhof Leipzig am 26. Mai 2024. Foto: Jan Kaefer

Es dürfte in den Gesprächen vor allem darum gehen, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Beobachter sehen inhaltliche Schnittmengen zwischen Christ- und Sozialdemokraten etwa bei der Energiepreispolitik und Investitionen in die Verteidigung. Andererseits gelten etwa das Bürgergeld oder die künftige Migrationspolitik als „harte Nüsse.“

Bei der Bundestagswahl am Sonntag hatte die Union von CDU/CSU einen Wahlsieg eingefahren, aber die CDU das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt. Da FDP und BSW den Einzug ins Parlament verpassten, ergab sich eine rechnerische Mehrheit für ein Bündnis mit der drittplatzierten SPD ohne weiteren Partner. Das Koalieren mit der weithin rechtsextremen AfD hatte die Union ausgeschlossen.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Ausstellungseröffnung am 28. Februar: „Zeit zu drucken 5“ im Museum für Druckkunst

Leipzigs Sozialreport 2024: Steigende Schülerzahlen, höhere Betreuungsquote und mehr Wohngeld

Geplanter Abriss am Lindenauer Hafen: Online-Petition hat bereits mehr als 600 Unterschriften

Prager Straße: Die Baumaßnahme am Völkerschlachtdenkmal startet im April

Ukraine 2030: 21 internationale Beiträge zur Rolle der Ukraine in der modernen Welt

Was sonst noch wichtig war:

Das Landgericht Verden (Niedersachsen) verurteilte einen Mann unter anderem wegen dreifachen Mordes zu lebenslangem Freiheitsentzug: Berufssoldat Florian G. (33) hatte vor einem Jahr eiskalt und militärisch präzise mehrere Menschen erschossen.

Die Opfer: der neue Partner seiner Frau, dessen Mutter sowie die beste Freundin seiner Frau und ihre kleine Tochter, die der Schütze vermutlich nicht sah, da das Kind unter einer Decke war. Es wurde eine besondere Schwere der Schuld festgestellt, was eine Haftentlassung des Täters nach 15 Jahren so gut wie ausschließt.

Ein Afghane (28), der am 22. Januar in Aschaffenburg einen kleinen Jungen (3) und einen eingreifenden Passanten (41) erstochen haben soll, ist vermutlich schuldunfähig. Der mutmaßliche Messerstecher wurde nach der Tat in einer Psychiatrie untergebracht, über das weitere Vorgehen muss ein Verfahren vor Gericht entscheiden.

Was am Wochenende wichtig wird:

Der morgige 1. März ist meteorologischer (noch nicht kalendarischer) Frühlingsanfang, auch sonst bringt der beginnende Monat ein paar Neuerungen mit sich.

Hamburg wählt am Sonntag eine neue Bürgerschaft, eine Woche nach der Bundestagswahl. Anders als im Bund sieht es laut Umfragen hier für die SPD und die (bestehende) Mehrheit von rot-grün gut aus.

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