In Leipzig meldet die Polizei mehrere Brände. Bevölkerung und Touristen in Dresden atmen dagegen auf, nachdem eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft wurde. Und: Ein Online-Gespräch von Tech-Milliardär Elon Musk mit AfD-Chefin Alice Weidel wirft die Frage nach einer möglichen illegalen Parteispende auf. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 9. Januar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Gartenlaube und Wohnung: Brände in Leipzig
In Leipzig kam es in der vergangenen Nacht gegen 02:25 Uhr zum Vollbrand in einer Gartenlaube. Wie die Polizeidirektion (PD) mitteilt, vernichteten die Flammen das drei mal drei Meter messende Objekt im Innenhof eines Mehrfamilienhauses in der Herrnhuter Straße in Anger-Crottendorf trotz des Einsatzes der Feuerwehr komplett. Eine weitere Laube sei ebenfalls durch die Hitzeentwicklung beschädigt worden, so die PD.
Menschen wurden nicht verletzt, materiell soll sich der Schaden auf geschätzte 4.000 Euro belaufen. Das Fachkommissariat der Kripo ermittelt zur Brandursache. Bereits am Mittwochmittag war ein Feuer in Leipzig vermeldet worden, betroffen war hier die Wohnung eines Mietshauses im Grünauer Titaniaweg. Hier ist der Schaden noch unklar, die Mieterin (57) musste nach Polizeiangaben vorerst ausziehen und fand bei Bekannten Unterschlupf.
Aufatmen in Dresden: Kriegs-Blindgänger wurde entschärft
Eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde in Dresden erfolgreich entschärft und die weitreichende Sperrung rund um die Carolabrücke damit aufgehoben. Der britische Blindgänger war gestern am Morgen im Zuge von Abrissarbeiten an der vor vier Monaten teilweise eingestürzten Carolabrücke entdeckt worden.
Daraufhin wurde eine Sperrzone eingerichtet, aus der zahlreiche Dresdnerinnen und Dresdener, aber auch Touristen evakuiert werden mussten. Insgesamt waren etwa 10.000 Menschen von der Maßnahme betroffen. Im Sperrgebiet, das weite Areale der Altstadt Dresdens sowie teilweise die Neustadt umfasste, liegen neben Wohnhäusern etwa mehrere Hotels, ebenso wie der Sächsische Landtag, Bildungsstätten, Läden und Altersheime. Die Stadt hatte eine Notunterkunft bereitgestellt, die etwa 220 Personen nutzten.
Die Bombe wurde nach offiziellen Angaben am Donnerstag um 13:00 Uhr ohne Probleme durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft, wenige Minuten später konnte die Polizei Entwarnung geben. Nun kehrt das Leben ins Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt zurück.
X-Gespräch mit Parteichefin: Verschafft Elon Musk der AfD einen geldwerten Vorteil?
Der Deutsche Bundestag prüft aktuell einen möglichen Verstoß gegen das Parteiengesetz durch den Tech-Milliardär Elon Musk. Wie mehrere Medien am Donnerstag berichten, stehe die Frage im Raum, ob die massive Werbetrommel des exzentrischen südafrikanisch-kanadisch-US-amerikanischen Unternehmers für die teilweise rechtsextreme AfD im Vorfeld der Bundestagswahl das Kriterium einer illegalen Parteispende erfüllt.
Dazu werde „derzeit eine Sachverhaltsklärung durchgeführt“, so ein Sprecher der Bundestagsverwaltung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Zuvor hatte die NGO LobbyControl kritisch darauf hingewiesen, dass ein für Donnerstagabend geplantes Live-Gespräch des 53-jährigen Musk mit AfD-Co-Sprecherin Alice Weidel (45) auf X (früher Twitter) eine illegale Parteispende darstellen könnte: „Denn Musk kündigte klar das Ziel an, die AfD zu stärken. Dazu setzt er auch Ressourcen seiner Plattform ein. Das Interview wird voraussichtlich deutlich breiter ausgespielt werden als Beiträge von regulären User:innen. Insofern kann man hier durchaus von politischer Werbung sprechen, denn die Plattform X verkauft eine solche Reichweite normalerweise für sehr viel Geld“, heißt es von der NGO.
Dem aktuellen Parteiengesetz nach gilt Wahlwerbung durch Dritte als Parteispende, solche aus dem Ausland (außerhalb der EU) sind zudem verboten. Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) äußerte sich besorgt: Das Gespräch zwischen Musk und Weidel sei ihm egal, wichtiger sei die Frage nach der Funktion der Algorithmen und ob diese einen einseitigen Vorteil für Inhalte auch der AfD verschafften, erklärte er. Treffe dies zu, so genieße die AfD einen „geldwerten Vorteil; das wäre dann Parteieinfinanzierung, in diesem Fall wahrscheinlich illegale Parteienfinanzierung.“
Der in Südafrika geborene Elon Reeve Musk gilt als reichster Mensch der Welt, er ist unter anderem für SpaceX und Tesla bekannt. In der jüngsten Vergangenheit warb er im heraufziehenden deutschen Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl massiv für die AfD und unterstützt auch den designierten US-Präsidenten Donald Trump (78), der sein Amt am 20. Januar antritt.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
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Was sonst noch wichtig war:
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