Zoll und Ordnungsamt rückten am Donnerstagabend zu Späti-Kontrollen im Süden Leipzigs aus. Ein CDU-Bundestagskandidat wurde gestern in Neulindenau attackiert. Christian Lindner war in der Messestadt zu Gast und über dem großen Teich hielt Joe Biden seine Abschiedsrede als US-Präsident. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 16. Januar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Kontrollen von Zoll und Ordnungsamt im Süden von Leipzig
Im Leipziger Süden fanden am Donnerstagabend Kontrollen des Zolls und des hiesigen Ordnungsamts statt. Von den Maßnahmen war eine Reihe von Geschäften des Spätverkaufs betroffen.
Wie die Polizei Sachsen auf X informierte, unterstützten ihre Kolleginnen und Kollegen in Amtshilfe bei der Umsetzung der Kontrollen. Ziel sei, die generelle Einhaltung vorgeschriebener Bestimmungen zu prüfen.
Leipziger Bundestagskandidat mit Gegenstand attackiert: „Wirklich unglaublich“
Straftaten gegen Politiker und Mandatsträger in Deutschland haben zugenommen – ein besorgniserregender Trend, den das BKA schon letztes Jahr vermelden musste. Darunter fällt auch körperliche Gewalt, wie sie etwa der SPD-Europaabgeordnete Matthias Ecke in Dresden brutal zu spüren bekam.
Nun erwischte es in Neulindenau den CDUler Dietmar Link, der zur Bundestagswahl im Wahlkreis Leipzig II antritt. Bereits gestern Abend wurde er in der Saarländer Straße Opfer eines Angriffs: „Der 59-Jährige war gerade dabei, Wahlplakate aufzuhängen, als ein unbekannter Fahrradfahrer ihn im Vorbeifahren mit einem Gegenstand bewarf. Der Bundestagskandidat erlitt leichte Verletzung, benötigte jedoch bis zum Zeitpunkt der polizeilichen Aufnahme keine medizinische Versorgung“, teilte Polizeisprecherin Susanne Lübcke am Donnerstag mit, ohne Link namentlich zu nennen.
Link, der sich selbst „zu 100 Prozent als Sozialpolitiker“ bezeichnet, machte die Attacke auf seinem Instagram-Account selbst öffentlich, der Post zeigt ihn mit einer kleinen Verletzung an der Stirn: „Wahlkampf ist anstrengend und manchmal wird man auch verbal angegriffen oder beleidigt. Das halte ich aus und führe auch gerne kontroverse Gespräche. Tätlich angegriffen wurde ich allerdings noch nie“, so der Bundestagskandidat. „Nun hat mir gerade ein Radfahrer im Vorbeifahren irgendwas an die Stirn geworfen, während ich ein Plakat befestigt habe. Wirklich unglaublich.“
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Lindner zu Gast in Leipzig, keine Störaktionen
Gewaltsame Übergriffe möchte man in keinem Fall als „Normalität“ oder „Begleiterscheinung“ von Wahlkämpfen akzeptieren, so hart die Kontroversen und das politische Geschäft auch sein mögen. FDP-Parteichef Christian Lindner selbst hatte erst vergangene Woche bei einem Auftritt in Greifswald durch eine linke Funktionärin eine Torte ins Gesicht bekommen.
Ein Szenario, das heute in Leipzig ausblieb: Im Westbad war der ehemalige Bundesfinanzminister der geplatzten Ampel-Koalition Donnerstagnachmittag für eine Rede im beginnenden Bundestagswahlkampf zu Gast.
Dabei sprach der 46-Jährige über seine Vorstellungen des schlanken Staats: weg mit dem Arbeitszeitgesetz, Senkung von Arbeitsschutz-Anforderungen, Zusammenlegung von Ministerien und die Ämterauflösung. Störaktionen blieben aus. Wer dabeisein wollte, wurde vorher abgetastet, Taschen waren nur für Arbeitsmaterial von Presseleuten erlaubt.
Bidens Farewell an die Nation: Scheidender US-Präsident warnt vor Oligarchie und Machtmissbrauch
Mit einer ganz anderen, teils düsteren Rede hat sich der scheidende US-Präsident Joe Biden am Mittwochabend um 20:00 Uhr Ortszeit (Donnerstag, 02:00 Uhr MEZ) ein letztes Mal an die Nation gewandt. Etwas überraschend war sie für manche insofern, als der Rückblick auf die jahrzehntelange Laufbahn des 82-Jährigen in der amerikanischen Politik nur den kleineren Teil der Zeit einnahm.
Mehr konzentrierte sich Biden in der Abschiedsansprache darauf, vor Fake-News, Desinformation und der wachsenden Macht einer kleinen Gruppe Superreicher zu warnen, welche die Demokratie untergraben könnte. Auch ohne Namensnennung wurde klar, dass Biden auf Tech-Milliardäre wie Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg anspielt, die seinen Nachfolger Donald Trump umgarnen.
Joe Biden dürfte der Vergleich zu Dwight D. Eisenhower, einem seiner Amtsvorgänger, nur zu bewusst gewesen sein, der kurz vor Ende seiner Präsidentschaft den Einfluss des „militärisch-industriellen Komplexes“ angeprangert hatte – das war im Jahr 1961. Für sich nahm Biden in Anspruch, während der letzten vier Jahre bei Wirtschaftswachstum, Job-Schaffung, Umweltschutz und Investitionen viel erreicht zu haben. Kommenden Montag übergibt er seinen Posten offiziell an den milliardenschweren Geschäftsmann Donald Trump (78), der bereits direkt vor ihm zwischen 2017 und 2021 im Weißen Haus saß.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Der Stadtrat tagte: Großes Poltern zum Haushalt 2025/2026 mit großen Zahlen und vielen Mutmaßungen
15 Jahre ICE-Werk Leipzig: Ein Baustein im Sanierungsprogramm „S3“
Wie ein Leipziger Erfinder die Musikwelt revolutionierte: Vor 100 Jahren starb Paul Ehrlich
Direktkandidaten im Wahlkreis Leipzig I: Holger Mann (SPD)
Direktkandidaten im Wahlkreis Leipzig I: Stanislav Elinson (Bündnis 90/Die Grünen)
CDU-Fraktion will die Europäische Mobilitätswoche abschaffen: MTA reagiert ziemlich deutlich
Was sonst noch wichtig war:
Magdeburg erinnert an die Bombardierung am Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren.
Auch fast zwei Jahre danach sorgt der deutsche Atomausstieg für Knatsch.
Weiterhin scheint unklar, ob und wie ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas für eine Waffenruhe sowie die Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen umgesetzt wird.
US-Kultregisseur David Lynch (bekannt für Filme wie Eraserhead, Lost Highway, Mulholland Drive oder Blue Velvet sowie die Serie Twin Peaks) starb nach schwerer Erkrankung mit 78 Jahren.
Was morgen wichtig wird:
Sie flüchtete 2022 mit Mutter und Schwester vor Putins Kriegsterror aus der Ukraine nach Deutschland, hatte alle Chancen auf eine sichere Zukunft. Doch dann fiel die 9-jährige Valeriia aus Döbeln im letzten Juni einem Verbrechen zum Opfer. Morgen beginnt am Landgericht Chemnitz der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder der Grundschülerin. Der 37-Jährige soll das arglose Kind aus Rache über die Beendigung einer Affäre seitens von Valeriias Mutter abgefangen und erstickt haben.
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