Die Grünen haben am Wochenende entschieden, wer bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr um Direktmandate in Leipzig kämpfen soll. Bei der Linkspartei steht diese Entscheidung kurz bevor. Außerdem: Chemie-Fans sorgen in Jena für massive Ausschreitungen und Mitarbeiter*innen von VW wollen am Montag streiken. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 30. November und 1. Dezember 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Die Leipziger Grünen haben auf dem Stadtparteitag ihre beiden Direktkandidat*innen für die Bundestagswahl 2025 bestimmt. Für den südlichen Wahlkreis soll erneut die Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta antreten. Sie war vor drei Jahren zum ersten Mal ins Parlament eingezogen und beschäftigt sich vor allem mit Gesundheit und Finanzen.

Für den nördlichen Wahlkreis wurde der Unternehmer Stanislav Elinson gewählt. Er sei „in Leipzig und darüber hinaus besonders in wirtschaftspolitischen Kreisen sehr bekannt“ und könne „unsere Ziele im Bereich Wirtschaft, Klima und Arbeit gut vermitteln“, teilte Kreisverbandssprecher Martin Meißner mit.

Situation bei Linken und SPD

Bei den Linken soll sich am Mittwoch entscheiden, wer als Direktkandidat*in antritt. Sören Pellmann und Nina Treu wollen erneut in den Wahlkreisen um Stimmen werben.

Für die Linkspartei könnte der südliche Wahlkreis überlebenswichtig werden. Hätte Pellmann dort bei der letzten Bundestagswahl nicht das Direktmandat gewonnen, wäre die Linkspartei nur noch mit zwei Personen im Bundestag vertreten gewesen. Auch 2024 liegt sie in Wahlumfragen derzeit unter fünf Prozent.

Bei der SPD haben Holger Mann und Nadja Sthamer erklärt, wieder in den Bundestag einziehen zu wollen. Sie hatten vor drei Jahren über die Landesliste einen Platz im Parlament bekommen.

Dass es zu einer vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar kommen wird, ist wahrscheinlich, aber nicht sicher; zuvor muss Bundeskanzler Olaf Scholz am 16. Dezember noch die Vertrauensfrage verlieren.

Viele Verletzte nach Ostderby

Chemie Leipzig ist am Samstagnachmittag mit 0:5 in Jena untergegangen, doch einige Fans haben es geschafft, einen noch schlechteren Eindruck als die Mannschaft zu hinterlassen. Personen im Gästeblock schossen pyrotechnische Raketen Richtung Heimbereich. Der Verein sprach heute von einer Grenze, die überschritten worden sei. Man wollte die Verantwortlichen identifizieren und mit einem Stadionverbot belegen.

Darüber hinaus kam es auch zu direkten Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Lager. Laut Polizei und Gastgebern waren es die Chemie-Fans, die die Konfrontation suchten. Nun ist von 64 verletzten Fußballfans, zehn verletzten Polizist*innen und fünf verletzten Ordner*innen die Rede. Es dürfte sich damit um eine der schwersten Fußball-Ausschreitungen in diesem Jahr handeln.

Unverständlich scheint das Ganze ein bisschen angesichts des politischen Hintergrunds. Beide Fanszenen sind klar links, was im Fußball-Osten in den höheren Ligen ansonsten fast nicht der Fall ist. Viele andere Fanszenen sind eher rechts, manche sogar von Neonazis dominiert.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

über die Pläne der Leipziger Grünen für den kommenden Doppelhaushalt,

über dasselbe Thema, aber aus Sicht der Linksfraktion, und

über eine digitale Pflanzkarte für Leipzig

Was am Wochenende außerdem wichtig war: Die IG Metall ruft für Montag zu Warnstreiks bei VW auf. Hintergrund sind die geplanten Entlassungen und Werksschließungen. In Sachsen dürften demnach die Werke in Chemnitz, Dresden und Zwickau von den Streiks betroffen sein.

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