Am 25. November wird international darauf aufmerksam gemacht, wie oft Mädchen und Frauen Opfer von psychischer, sexueller und physischer Gewalt werden. In Leipzig fanden anlässlich des sogenannten „Orange-Days“ mehrere Demonstrationen statt. Außerdem: An zahlreichen Schulen in Deutschland gingen am heutigen Morgen Bombendrohungen ein. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 25. November 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, oder auch „Orange-Day“. Laut dem in diesem Monat vom Bundeskriminalamt herausgegebenen Bundeslagebild wurden im vergangenen Jahr 360 Mädchen und Frauen aufgrund ihres Geschlechts ermordet – also nahezu an jedem einzelnen Tag des Jahres. 578 versuchte Taten zählte das BKA.
„Damit sind die Zahlen erneut auf einem Höchststand. Die Täter sind in erster Linie (Ex-)Partner, oder Familienmitglieder“, heißt es in dem Bericht. „Im selben Jahr haben insgesamt 180.715 Frauen häusliche Gewalt erlebt.“ Man gehe allerdings davon aus, dass die Dunkelziffern weitaus höher seien, da sich die Opfer häufig nicht an die Polizei wenden würden.
Anlässlich des Aktionstages fanden auch in Leipzig heute mehrere Veranstaltungen statt. Mehrere hundert Personen fanden sich um 15 Uhr am Connewitzer Kreuz zur Kundgebung unter dem Titel „Unsere Trauer wird zur Wut“ ein. Redebeiträge wurden unter anderem von Mitgliedern des Deutschen Juristenbund (DJB) und des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) gehalten.
Um 17 Uhr fand eine weitere Kundgebung auf dem kleinen Wilhelm-Leuschner-Platz statt. Ebenso wurden Aktionen in Erinnerung an die Opfer von Femiziden im Rabet im Leipziger Osten durchgeführt. Die Stadtverwaltung setzte ein Zeichen, indem sowohl der Rathausturm als auch der MDR-Tower orange angeleuchtet wurden.
Bundesweite Bombendrohungen an Schulen
Bundesweit gingen am heutigen Montag an mehreren Schulen Bombendrohungen ein. So teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen mit, dass im Raum Hannover allein etwa vier Bildungseinrichtungen betroffen waren. Auch in Thüringen, Brandenburg und Sachsen seien entsprechende Meldungen eingegangen.
Auch die Leipziger Petrischule hatte am frühen Morgen eine Drohung erhalten. Der Unterricht wurde deshalb für den ganzen Tag abgesagt, die Schüler*innen wurden um 7.30 Uhr wieder nach Haus geschickt. Im Schreiben an die Eltern hieß es vonseiten der Schulleitung, man habe „eine sehr realistische Bombendrohung“ erhalten. Die Polizei ermittelt.
Weiteres Mitglied der „Kaiserreichsgruppe“ verurteilt
Das Oberlandesgericht in Frankfurt am Main verurteilte am heutigen Montag den 62-jährigen Wilhelm P. zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. P. sei als schuldig befunden, sich als Mitglied an der terroristischen „Kaiserreichsgruppe“ sowie an der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund beteiligt zu haben. Die Gruppe hatte bis zu ihrer Zerschlagung im April 2022 den Plan, „die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland zu beseitigen und durch ein letztlich autoritär geprägtes Regierungssystem nach dem Vorbild der Verfassung des Deutschen Reiches von 1871 zu ersetzen“, so das Gericht.
Ihr Ziel wollte die „Kaiserreichsgruppe“ mit einem mehrstufigen Plan erreichen. So wollten die Mitglieder zunächst mittels Sprengstoffanschlägen auf neuralgische Punkte der Energieversorgung einen mehrere Wochen andauernden, bundesweiten Stromausfall herbeiführen und die Bevölkerung vom Zugang zu Rundfunk, Medien und Presse abschneiden.
Ein weiterer Punkt des Plans war die Entführung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD). Im Bericht des Gerichts hieß es dazu: „Dabei sollen die Mitglieder der Vereinigung die Tötung der eingesetzten Personenschutzbeamten zumindest billigend in Kauf genommen haben.“
Der heute verurteilte Wilhelm P. habe „zu großen Teilen „die Vorwürfe in der Anklageschrift der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main vom 22.3.2024 eingestanden“. Vor ihm wurden seit Mai 2023 bereits fünf weitere Mitglieder der Gruppe verurteilt.
Tatverdächtige zu Graffitis gestellt
Auf frischer Tat stellten Einsatzkräfte der Polizei in der Nacht zum Montag vier junge Männer im Alter von 18 bis 23 Jahren, welche sich, nachdem sie mutmaßlich mehrere Graffiti gesprüht hatten, in einem Imbiss an der Jahnallee niedergelassen hatten. Offenbar war die Gruppe zuvor bereits in der Käthe-Kollwitz-Straße „erfolgreich“ gewesen, wo ein roter Schriftzug ein Geschäft zierte, als auch in der Lessingstraße mit einem weiteren Graffito mit einer Größe von acht mal einem Meter.
Wie die Polizei mitteilte, hatten alle angebrachten Graffiti einen Fußballbezug. Gegen die vier Beschuldigten wurden nun die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung aufgenommen.
Ein Hospizgarten, die Zukunft der Kleinmesse und Gehwegparken
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Ortstermin in Eutritzsch: „Leipzig pflanzt“ einen Hospizgarten
Zukunft der Kleinmesse: Die Stadt wird wohl ein Parkhaus für die RB-Stellplätze bauen müssen
Greenpeace warnt: Sachsen werden Milliarden für die Tagebausanierung fehlen
Reguläre Parkordnung: Der Umgang mit dem Gehwegparken in Leipzig ist seit 2019 Thema im Ordnungsamt
Stellenabbau bei Thyssenkrupp und verunglücktes Frachtflugzeug
Was heute außerdem wichtig war: Das Tochterunternehmen des Industriekonzerns Thyssenkrupp legte heute ein Papier vor, welches künftige Maßnahmen zum Umgang mit der aktuellen Schieflage, in welcher sich das Unternehmen befindet, enthält. So sollen ein Standort geschlossen und tausende Mitarbeitende entlassen werden. Grund für die Schwierigkeiten seien die strukturellen Veränderungen auf dem europäischen Stahlmarkt.
Im litauischen Vilnius ist ein Frachtflugzeug abgestürzt, das vom Flughafen Leipzig/Halle (Saale) gestartet war. Ersten Informationen nach sei die Maschine kurz vor der Landung verunglückt. Eine Person kam dabei ums Leben.
Im Fall eines 74-Jährigen, der vor über vier Jahren in Beilrode ein Feuer legte, durch das sein Stiefsohn verstarb, kündigte die Staatsanwaltschaft nun an, erneut in Revision zu gehen. Erst in der vergangenen Woche, am 19. November, hatte das Landgericht erneut das bereits bestehende Urteil von zwölf Jahren Haft wegen Brandstiftung mit Todesfolge für den Rentner bestätigt. Die Staatsanwaltschaft allerdings beschuldigt den Mann des Mordes. Unser Redakteur Lucas Böhme hat den Prozess begleitet und hier ausführlich berichtet.
Eröffnung des Leipziger Weihnachtsmarktes
Was morgen passieren wird: Für die einen das Highlight am Jahresende, für die anderen Wochen, die Nerven kosten: Ab dem morgigen Dienstag eröffnet der Leipziger Weihnachtsmarkt. Bis zum 23. Dezember laden die Stände und Büdchen zum Schlendern und Verweilen ein. Eine Neuerung bietet das Schweizer Dorf, welches zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Burgplatz aufgebaut wurde. Mehr Informationen zum Programm gibt es hier.
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