Der seit Jahren gesuchte Johann G. wurde in einem Regionalzug nahe Weimar festgenommen. Außerdem: Wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte, gab es bereits gestern Einsätze gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und gegen Schleuserkriminalität. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 8. November 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Fall Lina E.: Mutmaßlicher Mittäter Johann G. festgenommen
Der seit Jahren gesuchte mutmaßliche Linksextremist Johann G. ist in Thüringen festgenommen worden. Ein Mobiles Einsatzkommando der sächsischen Polizei fasste ihn in einem Zug nahe Weimar. Zielfahnder*innen seien ihm seit Tagen auf den Fersen gewesen. Eine Bekannte von G., zu der dieser auf dem Weg war, soll überwacht worden sein.
Der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) nannte G. „einen der meistgesuchten Linksextremisten und das zentrale Puzzleteil im gesamten Ermittlungskomplex“. Er wird der Gruppe um Lina E. zugeordnet, wurde im Verfahren sogar mehrmals als eigentlicher Kopf der Gruppe benannt. Gegen G., der seit Sommer 2020 als untergetaucht galt, liegen nach Angaben Schusters mehrere Haftbefehle vor, unter anderem vom Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Darüber berichtete MDR Sachsen.
Einsätze gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und gegen Schleuserkriminalität
Wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte, kam es bereits am gestrigen Donnerstag, dem 7. November, zu einem umfangreichen Einsatz gegen die Darstellung von sexualisierter Gewalt an Kindern, umgangssprachlich als Kinderpornografie bezeichnet. Es ist der vierte derartige Einsatz. Insgesamt 28 Wohnungen sowie drei Arbeitsstellen in Dresden und den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen wurden durchsucht. Dies geschah im Zusammenhang mit Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Dresden gegen 28 Beschuldigte.
Weiterhin teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit, dass ebenfalls am gestrigen Donnerstag zwei Wohnungen in Peine und Göttingen durchsucht wurden. Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Männer, denen gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern in drei Fällen zur Last gelegt werden, zum Teil unter lebensgefährdender Behandlung der Geschleusten. Die insgesamt 33 Geschleusten sollen im August 2023 jeweils von der Slowakei über die Tschechische Republik nach Deutschland transportiert worden sein.
Demo vor CDU-Büro in Leipzig und Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen
Worüber die LZ heute berichtet hat: Über zwei Personen, die als neue Ehrenbürger*innen vorgeschlagen wurden,
einen neuen Podcast zur Friedlichen Revolution,
die denkmalgerechte Sanierung des Bassins in der Anton-Bruckner-Allee,
die Preise für Strom, Fernwärme und Gas 2025,
den Haltestellenbereich in der Münzgasse,
Musik, Tanz und Improvisation in der Peterskirche
und das Buch „Macht Sprache. Ein Manifest für mehr Gerechtigkeit“.
Was außerdem wichtig war: Am heutigen Abend demonstrierten hunderte Personen in der Nähe des CDU-Büros in Leipzig. Sie wollen, dass diese keine Koalition mit extrem Rechten eingeht.
Wirtschaftsminister Habeck hat seine Kanzlerkandidatur für die Grünen bekanntgegeben.
Nach dem brutalen Ãœbergriff auf eine 26-Jährige im Flur eines Leipziger Studentenwohnheims im Sommer 2024 steht fest, dass der unter anderem wegen Vergewaltigung Beschuldigte aufgrund einer schizophrenen Erkrankung nicht bestraft wird. Im Sicherungsverfahren schickte das Landgericht den 29-jährigen am Freitag stattdessen dauerhaft in eine geschlossene Psychiatrie. Hier geht’s zum vollständigen LZ-Bericht.
Was am Wochenende passieren wird: Vor mehr als 80 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten Synagogen in ganz Deutschland. Während der sogenannten Reichspogromnacht am 9. November setzten organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte, Gotteshäuser und andere Einrichtungen in Brand. Es wurden Tausende Jüd*innen misshandelt, verhaftet oder getötet wurden.
An mehreren Stolperstein-Orten wird daher an die Opfer gedacht und die Steine in einer Gedenkaktion geputzt. An den Stolpersteinen für Gertrud und Gustav Brecher in der Parkstraße 2 wird es ab 17 Uhr außerdem eine antifaschistische Gedenkkundgebung geben. Gleichzeitig findet auf dem Karl-Heine-Platz ein Gedenken statt.
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