Lok Leipzig gewinnt das Lokalderby gegen Chemie Leipzig und festigt damit die Tabellenführung in der Regionalliga. Vor dem Spiel landeten dutzende Chemie-Fans in einem Polizeikessel. Außerdem: In Berlin gab es mehrere Demonstrationen anlässlich des Jahrestages des Hamas-Massakers in Israel. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 5./6. Oktober 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Der 1. FC Lok Leipzig hat seinen Siegeszug in der Regionalliga fortgesetzt – und das in einem besonderen Spiel. Im Derby gegen Chemie Leipzig konnte sich der souveräne Tabellenführer verdient mit 2:0 durchsetzen.
Stefan Maderer brachte den Gastgeber in der 24. Minute mit einem Flachschuss aus knapp 20 Metern in Führung. Der Ball war zwar platziert, aber schwach geschossen, weshalb die ausbleibende Reaktion von Chemie-Keeper Benjamin Bellot zumindest unglücklich wirkte. In der zweiten Halbzeit legte Pasqual Verkamp für die Loksche nach. Am langen Pfosten konnte er in 51. Minute nach einer Flanke mühelos einschieben.
Nach etwa 60 Minuten gab es eine kurze Spielunterbrechung. Einige der mehr als 1.000 anwesenden Chemie-Fans hatten Gegenstände im Gästeblock verbrannt und Pyrotechnik gezündet. Auf Seiten der Lok kletterten daraufhin einige Fans auf die Zäune. Bei diesem kleinen Aufreger sollte es im Verlauf der Partie bleiben.
Zusammenstöße schon vor dem Spiel
Einen größeren Polizeieinsatz hatte es bereits vor Anpfiff gegeben. Am Völkerschlachtdenkmal nahm die Polizei rund 80 Fans von Chemie Leipzig in Gewahrsam. Einige von ihnen sollen ein Auto angegriffen haben, in dem Lok-Fans vermutet wurden. Gegen alle anwesenden Chemie-Fans wird nun wegen Landfriedensbruch ermittelt. Vielleicht noch schlimmer: Sie verpassten alle das Spiel.
Eine körperliche Auseinandersetzung im Fußball-Kontext hatte es auch schon am späten Freitagabend in der Kleinen Fleischergasse im Zentrum gegeben. Dort sollen sich drei junge Anhänger eines Clubs in eine gastronomische Einrichtung geflüchtet haben, die laut Polizei von zwei Dutzend Anhängern eines anderen Vereins belagert wurde. Zuvor soll es Schläge gegen die kleine Gruppe gegeben haben. Auch hier laufen Ermittlungen wegen Landfriedensbruch.
Nahost-Demonstrationen
Am morgigen 7. Oktober jährt sich das Hamas-Massaker in Israel zum ersten Mal. Bereits an diesem Wochenende war es Anlass für verschiedene Gruppen weltweit, zu demonstrieren. In Berlin beispielsweise beteiligten sich einige hundert Menschen an einer Demonstration, auf der die Freilassung der israelischen Geiseln gefordert wurde. Die Demo richtete sich auch gegen Antisemitismus alle Arten.
Deutlich mehr Zulauf erhielt eine gegen Israel gerichtete Demonstration. Daran beteiligten sich laut Polizei etwa 3.500 Personen. Die „Demo gegen Genozid in Gaza“ wurde vorzeitig beendet, weil es laut Polizei zu Flaschen- und Steinwürfen gekommen war. Diese wiederum setzte Pfefferspray gegen die Protestierenden ein.
Groß ist traditionell auch die Beteiligung an solchen Protesten in London. Dort waren es an diesem Wochenende laut BBC wieder Zehntausende, die unter anderem einen Waffenstillstand und ein Ende des israelischen Vorgehens in Gaza und im Libanon forderten. Laut BBC solidarisierten sich dabei einige mit Hamas und Hisbollah.
In Leipzig soll am Montag um 18 Uhr am Synagogendenkmal in der Gottschedstraße für Solidarität mit Israel demonstriert werden. Zur gleichen Zeit veranstaltet Handala eine Demonstration, die am Rabet startet. „76 Jahre Besatzung, 76 Jahre Widerstand, Freiheit für Palästina!“ ist im entsprechenden Aufruf zu lesen.
Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:
über die Zahl der Menschen, die in Leipzig ihren Geschlechtseintrag ändern möchten,
über den 25. Geburtstag des Zeitgeschichtlichen Forums und
über die Kandidat*innen für den sächsischen Integrationspreis 2024.
Was am Wochenende außerdem wichtig war: Drei Monate nach dem Attentat auf Donald Trump ist der Ex-Präsident am Wochenende nach Pennsylvania zurückgekehrt. Diesmal hatte er prominente Unterstützung dabei. Elon Musk unterstelle den Demokraten dabei all das, was von Trump zu erwarten ist: die Abschaffung oder massive Einschränkung grundlegender Freiheitsrechte wie Meinungsfreiheit und Wahlrecht.
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