Die Sächsische Landesdirektion genehmigte heute den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle. Außerdem: In Leipzig-Thekla begannen die Bauarbeiten für Leipzigs erste Schule, die ohne fossile Brennstoffe mit Wärme und Warmwasser versorgt wird und auf der Sachsenbrücke gibt es jetzt neue Warming Stripes. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 16. September 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle genehmigt

Wie die Sächsische Landesregierung (LDS) am heutigen Montag mitteilte, ist das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle (Saale) abgeschlossen – soll heißen: Die Erweiterung und Umgestaltung des Vorfelds 4 im Südosten der bestehenden Flughafenanlage wurde genehmigt. Rund 300 Millionen Euro wird das Großprojekt insgesamt kosten.

Unter anderem sehen die Pläne vor, das Vorfeld (bisher 58 Hektar) um 39 Hektar, sowie die Anzahl der Rollwege zu erweitern. Unweit des Frachtterminals sollen künftig statt für 60 für knapp 100 Flugzeuge Platz sein. Ebenso werden Sanitärräume für das Personal, Parkhäuser und eine Energiestation geschaffen.

Die Genehmigung des Vorhabens geht mit verschiedenen Auflagen durch die LDS einher: So wird die Flughafen Leipzig/Halle GmbH zu Lärmschutzmaßnahmen verpflichtet. „Unter anderem sind Grundstücke, die besonders lärmbetroffen sind, auf Wunsch der Eigentümer von der Flughafen Leipzig/Halle GmbH zu übernehmen. Für die Bodenstromversorgung der Flugzeuge auf dem erweiterten Vorfeld sind geräuscharme Aggregate zu verwenden“, heißt es in der Mitteilung der Landesdirektion. Außerdem muss der Flughafenbetreiber die Kosten für bauliche Schallschutzmaßnahmen (Schallschutzfenster) und die Entschädigungen für Beeinträchtigungen im Außenwohnbereich in besonders betroffenen Gebieten um Flughäfen übernehmen.

Weitere Informationen und Hintergründe zu dem seit Jahren diskutierten Flughafenausbau hat unser Redakteur Ralf Julke hier zusammengefasst.

Grundstein für neue Grundschule in Thekla

Heute Morgen wurde in der Tauchaer Straße der Grundstein gelegt für Leipzigs erste Schule, die durch eine Luft-Wärme-Wärmepumpe beheizt und mit Warmwasser versorgt wird. Bei strömendem Regen versammelten sich die künftige Schulleiterin Katja Harzer, die stellvertretende Schulleiterin Karen Rammelt, der Leiter des Amtes für Schule Peter Hirschmann sowie Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus (BÜNDNIS 90/Die Grünen), Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) und Baubürgermeister Thomas Dienberg (BÜNDNIS 90/Die Grünen) auf dem Gelände in Leipzig-Thekla.

Dienberg streicht die Besonderheiten des Schulgebäudes, das insgesamt 30,2 Millionen Euro kosten wird, heraus: „Ich freue mich, dass hier erstmalig bei einem Leipziger Schulbau eine Luft-Wärme-Wasserpumpe zum Einsatz kommen wird. Unter anderem mit dem geplanten Retentionsdach des Schulgebäudes, einer Sporthalle mit Photovoltaikanlage auf dem Dach und begrünter Fassade wird der Bau in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein Maßstäbe setzen.“

Auch pädagogisch soll die Grundschule Innovationen bieten: „Es wird möglich sein, moderne Lern- und Unterrichtsformen anzuwenden. Zum Beispiel können immer drei Klassenräume zu einem Cluster zusammengeschaltet werden. Die offenen Gruppenräume bilden eine Ergänzung zum klassischen Lernangebot“, erklärt Vicki Felthaus.

Bis zum Herbst 2026 soll die vierzügige Grundschule mit Hort für bis zu 448 Schülerinnen und Schüler fertig gebaut sein.

Neue Warming Stripes auf der Sachsenbrücke

Pünktlich zum Beginn der Woche der Klimaanpassung: Die Warming Stripes auf der Sachsenbrücke haben heute einen neuen Anstrich bekommen bzw. es wurde mit den Arbeiten für die Erneuerung der Stripes begonnen. In den Monaten seitdem die farbigen Streifen, welche die Erderwärmung über die Jahrhunderte darstellen, zum ersten Mal aufgetragen wurden, war die Farbe stark verblasst.

Initiiert und organisiert wird das Klima-Kunst-Projekt vom Klimabündnis Leipzig fürs Klima, in dem sich die Leipziger Klimagruppen und Umweltverbände zusammengeschlossen haben.

Förderpolitik, kriminelles Lindenau und Johanna Rosine

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Klimaschutz spielt keine Rolle: Landesdirektion genehmigt Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle

Kommentar: Industrie- und umweltfeindliche Förderpolitik in Deutschland

Am 19. September auf dem Alten Johannisfriedhof: Eine Stunde für Johanna Rosine

Kriminelles Lindenau: CDU-Fraktion beantragt Polizeiposten am Lindenauer Markt

Woche der Demenz und Hochwasser

Was heute außerdem wichtig war: In Leipzig begann heute auch die Woche der Demenz. Unter dem Motto „Demenz – Gemeinsam.Mutig.Leben“ laden auch in diesem Jahr über 40 Veranstaltungen rund um den Welt-Alzheimertag am 21. September zum Informieren und Mitmachen ein. Das vollständige Programm, zusammengestellt von der Demenzberatungsstelle des Sozialamtes der Stadt Leipzig, kann hier abgerufen werden.

In den Hochwassergebieten in Polen wurde heute der Katastrophenzustand ausgerufen. Durch den anhaltenden Regen der letzten Tage wurden mehrere Gebiete überspült, vier Menschen kamen ums Leben. Die Anordnung des Katastrophenzustands dauert zunächst 30 Tage an und ermöglicht es Behörden, Maßnahmen, wie die Evakuierung bestimmter Gebiete, schneller durchzusetzen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte den Nachbarländern indes Hilfe zu. Auf Twitter schrieb er: „Die Bilder aus den Hochwassergebieten in Österreich, Tschechien, Rumänien und Polen sind dramatisch. Wir sind tief betroffen über die Nachrichten von Toten und Vermissten. Unsere Nachbarn in Europa sollen wissen: Wir stehen für Hilfe bereit!“

In Sachsen wird der Peak des Hochwassers, beispielsweise in Dresden und Torgau, bis Mittwoch oder Donnerstag erwartet. Den aktuellen Stand zur Hochwasserlage gab das Landeshochwasserzentrum Sachsen hier bekannt.

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