Nach der falschen Berechnung der Sitzverteilung nach der Landtagswahl wurde der Softwarefehler nun behoben. Außerdem: Die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ bedrohte eine Dresdner Anwältin, die den Tatverdächtigen des Angriffs in Solingen bei seinem Asylverfahren vertreten hatte. Der Staatsschutz ermittelt. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 4. September 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Softwarefehler nach Landtagswahl behoben

Das Statistische Landesamt hat den Fehler in der Wahlsoftware gefunden und behoben. Das Programm hatte nach der Landtagswahl am Sonntag die zu erwartende Sitzverteilung falsch berechnet. Wie die stellvertretende Landeswahlleiterin betonte, hatte das keinen Einfluss auf die Ermittlung der Stimmenzahl und das vorläufige Wahlergebnis gehabt. Der Fehler sei erst in dem nachgelagerten Prozess aufgetreten.

Die öffentlich zugängliche Formel, mit der die Sitzverteilung berechnet wird, wurde nun im Programm korrigiert. Das Problem werde damit laut Statistischem Landesamt nicht mehr auftreten. Darüber berichtete MDR Sachsen.

Anwältin des Tatverdächtigen aus Solingen bedroht

Nach einer Aktion der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ ermittelt jetzt der Staatsschutz. Wie die Polizeidirektion Dresden mitteilte, hatten am vergangenen Sonnabend mehrere Leute vor einer Dresdner Anwaltskanzlei drei symbolische Gräber mit jeweils einem Holzkreuz aufgebaut. Dazu stellten sie ein Plakat auf, auf welchem die Rechtsanwält*innen mitverantwortlich für den Tod der drei Menschen bei dem Anschlag in Solingen im August gemacht wurden. Eine Anwältin der Kanzlei hatte den 26 Jahre alten Tatverdächtigen zuvor bei dessen Asylverfahren vertreten.

Laut Anwaltsblatt wurde sie nach der Berichterstattung über das Attentat von Solingen in den Sozialen Medien heftig angefeindet. „Mich erreichen massivste Bedrohungen über Anrufe, WhatsApp, Instagram, Facebook – alle Kanäle, die sie sich vorstellen können“, berichtet die Juristin. Außerdem würden rechte Medien auch den Namen ihrer Kanzlei veröffentlichen. Deshalb stehe sie mittlerweile unter Polizeischutz.

Razzia gegen Schleuserbande und GEGENkino-Festival in Leipzig

Worüber die LZ heute berichtet hat: Über die Finanzierung der Ausbaupläne der Mitteldeutschen Flughafen AG,

ein Gespräch mit dem Gründungsdirektor der Stiftung „Orte der Deutschen Demokratiegeschichte“,

die LTV-Baustelle auf dem Gebiet der ehemaligen Rödel

und über das Buch „Angriff auf Deutschland. Die schleichende Machtergreifung der AfD“.

Was außerdem wichtig war: Die Bundespolizei ging heute in mehreren Bundesländern gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vor. Die Beschuldigten sollen mehr als 140 Menschen nach Deutschland und Westeuropa geschleust haben. Insgesamt wurden 19 Objekte in Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt durchsucht, so ein Sprecher der Bundespolizei. Schwerpunkt sei Jena in Thüringen. Darüber berichtete die tagesschau.

Was morgen passieren wird: Von morgen, 5. September, bis zum 15. September wird in Leipzig das GEGENkino-Festival stattfinden. Spielstätten sind das UT Connewitz, das Luru Kino in der Spinnerei, die Schaubühne Lindenfels, das Milieu-Kino sowie das Ost-Passage-Theater.

Kalenderblatt: Unter dem Motto „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ bildete sich am 4. September 1989 die erste Montagsdemonstration in Leipzig. Nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche fanden sich dabei mehrere hundert Menschen zu einer Kundgebung zusammen. Diese friedlichen Demonstrationen sollten schließlich am 9. November im Zusammenbruch der DDR münden.

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